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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Die Presshämmer.
Nr. 45323), welche in Fig. 311 dargestellt ist. Das Druckwasser wird
von der Pumpe mit 600 Atmosphären Pressung geliefert und übt,
wenn es auf die ganze Kolbenfläche wirkt, einen Druck von
4000 Tonnen aus. Dadurch, dass der Presskolben c aus mehreren
Stücken von verschiedenem Durchmesser besteht, kann durch ver-
[Abbildung] Fig. 311.
schiedene Hahnenstellung
(a b) der Druck in drei
Stufen im Verhältnis von
1 : 2 : 3 ausgeübt werden.
Die Aufwärtsbewegung des
Presskolbens wird durch
die Hebecylinder g g be-
wirkt, welche mit einem
Drucksammler (Akkumu-
lator) von 50 Atmosphären
Belastung verbunden sind.

Eine andere bemerkens-
werte Konstruktion war die
von Alexander Wilson
und Samuel Oates in
Sheffield (Engl. P. Nr. 9392
vom 27. Juli 1888) zum
Pressen grosser Blöcke für
Panzerplatten und der-
gleichen 1). Die schweren
Blöcke werden durch zwei
Rollbahnen mit je drei
Rollwalzen, die durch Wasserdruck angetrieben werden, hin und her
bewegt.

Die ebenfalls 1888 patentierte pneumatisch-hydraulische Schmiede-
presse von Prött und Seelhoff (D. R. P. Nr. 43434), ausgeführt von
L. W. Breuer, Schumacher & Co. 2), zeichnete sich durch Ein-
fachheit, Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit aus. Sie arbeitete mit
nur einem Presscylinder für jeden Druck. Die wichtigste Verbesserung
lag aber in der Konstruktion des Akkumulators 3), bei dem der Druck
nicht durch Gewichte, sondern durch gepresste Luft oder Kohlensäure
erzeugt wurde. Die Luft, die in sinnreicher Weise abgedichtet war,

1) Siehe Stahl und Eisen 1889, S. 620, mit Abbildung.
2) Daselbst 1889, S. 298, Taf. XI.
3) Daselbst 1891, S. 132.

Die Preſshämmer.
Nr. 45323), welche in Fig. 311 dargestellt ist. Das Druckwasser wird
von der Pumpe mit 600 Atmosphären Pressung geliefert und übt,
wenn es auf die ganze Kolbenfläche wirkt, einen Druck von
4000 Tonnen aus. Dadurch, daſs der Preſskolben c aus mehreren
Stücken von verschiedenem Durchmesser besteht, kann durch ver-
[Abbildung] Fig. 311.
schiedene Hahnenstellung
(a b) der Druck in drei
Stufen im Verhältnis von
1 : 2 : 3 ausgeübt werden.
Die Aufwärtsbewegung des
Preſskolbens wird durch
die Hebecylinder g g be-
wirkt, welche mit einem
Drucksammler (Akkumu-
lator) von 50 Atmosphären
Belastung verbunden sind.

Eine andere bemerkens-
werte Konstruktion war die
von Alexander Wilson
und Samuel Oates in
Sheffield (Engl. P. Nr. 9392
vom 27. Juli 1888) zum
Pressen groſser Blöcke für
Panzerplatten und der-
gleichen 1). Die schweren
Blöcke werden durch zwei
Rollbahnen mit je drei
Rollwalzen, die durch Wasserdruck angetrieben werden, hin und her
bewegt.

Die ebenfalls 1888 patentierte pneumatisch-hydraulische Schmiede-
presse von Prött und Seelhoff (D. R. P. Nr. 43434), ausgeführt von
L. W. Breuer, Schumacher & Co. 2), zeichnete sich durch Ein-
fachheit, Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit aus. Sie arbeitete mit
nur einem Preſscylinder für jeden Druck. Die wichtigste Verbesserung
lag aber in der Konstruktion des Akkumulators 3), bei dem der Druck
nicht durch Gewichte, sondern durch gepreſste Luft oder Kohlensäure
erzeugt wurde. Die Luft, die in sinnreicher Weise abgedichtet war,

1) Siehe Stahl und Eisen 1889, S. 620, mit Abbildung.
2) Daselbst 1889, S. 298, Taf. XI.
3) Daselbst 1891, S. 132.
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[786/0802] Die Preſshämmer. Nr. 45323), welche in Fig. 311 dargestellt ist. Das Druckwasser wird von der Pumpe mit 600 Atmosphären Pressung geliefert und übt, wenn es auf die ganze Kolbenfläche wirkt, einen Druck von 4000 Tonnen aus. Dadurch, daſs der Preſskolben c aus mehreren Stücken von verschiedenem Durchmesser besteht, kann durch ver- [Abbildung Fig. 311.] schiedene Hahnenstellung (a b) der Druck in drei Stufen im Verhältnis von 1 : 2 : 3 ausgeübt werden. Die Aufwärtsbewegung des Preſskolbens wird durch die Hebecylinder g g be- wirkt, welche mit einem Drucksammler (Akkumu- lator) von 50 Atmosphären Belastung verbunden sind. Eine andere bemerkens- werte Konstruktion war die von Alexander Wilson und Samuel Oates in Sheffield (Engl. P. Nr. 9392 vom 27. Juli 1888) zum Pressen groſser Blöcke für Panzerplatten und der- gleichen 1). Die schweren Blöcke werden durch zwei Rollbahnen mit je drei Rollwalzen, die durch Wasserdruck angetrieben werden, hin und her bewegt. Die ebenfalls 1888 patentierte pneumatisch-hydraulische Schmiede- presse von Prött und Seelhoff (D. R. P. Nr. 43434), ausgeführt von L. W. Breuer, Schumacher & Co. 2), zeichnete sich durch Ein- fachheit, Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit aus. Sie arbeitete mit nur einem Preſscylinder für jeden Druck. Die wichtigste Verbesserung lag aber in der Konstruktion des Akkumulators 3), bei dem der Druck nicht durch Gewichte, sondern durch gepreſste Luft oder Kohlensäure erzeugt wurde. Die Luft, die in sinnreicher Weise abgedichtet war, 1) Siehe Stahl und Eisen 1889, S. 620, mit Abbildung. 2) Daselbst 1889, S. 298, Taf. XI. 3) Daselbst 1891, S. 132.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 786. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/802>, abgerufen am 22.11.2024.