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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Die mechanische Formgebung.
Die Hämmer der Flussstahlwerke für Gegenstände mittlerer Grösse
wogen 10000 bis 20000 kg, während für grössere Blöcke Hämmer von
mehr als 20000 kg Gewicht erforderlich waren. Besonders grosse
Hämmer verlangten die riesigen
Blöcke für schwere Kanonen.
Krupps 1000-Centner-Hammer
fand in diesem Zeitraum Nach-
folger. Der grosse Dampf-
hammer der Kanonenfabrik zu
Perm 1), von dem die Modelle
in der russischen Abteilung der
Weltausstellung zu Wien 1873
ausgestellt waren, hatte einen
gusseisernen Hammerbär von
23000 kg Gewicht, während die
geschmiedete Kolbenstange und
der Kolben 27000 kg, diese
Teile zusammen also 50000 kg
wogen. Dabei arbeitete der
Hammer noch mit Oberdampf.
Die Hammerschabotte aus Guss-
eisen wog 635000 kg 2). Noch
kräftiger war der 1873 im
Arsenal zu Woolwich erbaute
Dampfhammer mit Oberdampf
von 35000 kg Bärgewicht. Der
1877 von Schneider & Co.
zu Creusot errichtete Dampf-
hammer zeichnete sich durch
hohen Hub und starke Wirkung
aus. Sein Fallgewicht wog
70 Tonnen, der Hub betrug
5 m, der Cylinderdurchmesser
1,9 m. Er schlug auf einen
[Abbildung] Fig. 310.
Amboss von Gusseisen von 890 Tonnen Gewicht; davon wog die
Chabotte 750 Tonnen. Dieser Hammer bildete den Mittelpunkt der
mit grossen Glühöfen und hydraulischen Kränen ausgerüsteten neuen

1) Beschreibung und Abbildung in Kerpely, Fortschritte des Eisenhütten-
wesens 1874, S. 338 und Taf. VI, Fig. 9.
2) Über den Guss derselben siehe Berg- und Hüttenmänn. Ztg. 1874, S. 1.

Die mechanische Formgebung.
Die Hämmer der Fluſsstahlwerke für Gegenstände mittlerer Gröſse
wogen 10000 bis 20000 kg, während für gröſsere Blöcke Hämmer von
mehr als 20000 kg Gewicht erforderlich waren. Besonders groſse
Hämmer verlangten die riesigen
Blöcke für schwere Kanonen.
Krupps 1000-Centner-Hammer
fand in diesem Zeitraum Nach-
folger. Der groſse Dampf-
hammer der Kanonenfabrik zu
Perm 1), von dem die Modelle
in der russischen Abteilung der
Weltausstellung zu Wien 1873
ausgestellt waren, hatte einen
guſseisernen Hammerbär von
23000 kg Gewicht, während die
geschmiedete Kolbenstange und
der Kolben 27000 kg, diese
Teile zusammen also 50000 kg
wogen. Dabei arbeitete der
Hammer noch mit Oberdampf.
Die Hammerschabotte aus Guſs-
eisen wog 635000 kg 2). Noch
kräftiger war der 1873 im
Arsenal zu Woolwich erbaute
Dampfhammer mit Oberdampf
von 35000 kg Bärgewicht. Der
1877 von Schneider & Co.
zu Creusot errichtete Dampf-
hammer zeichnete sich durch
hohen Hub und starke Wirkung
aus. Sein Fallgewicht wog
70 Tonnen, der Hub betrug
5 m, der Cylinderdurchmesser
1,9 m. Er schlug auf einen
[Abbildung] Fig. 310.
Amboſs von Guſseisen von 890 Tonnen Gewicht; davon wog die
Chabotte 750 Tonnen. Dieser Hammer bildete den Mittelpunkt der
mit groſsen Glühöfen und hydraulischen Kränen ausgerüsteten neuen

1) Beschreibung und Abbildung in Kerpely, Fortschritte des Eisenhütten-
wesens 1874, S. 338 und Taf. VI, Fig. 9.
2) Über den Guſs derselben siehe Berg- und Hüttenmänn. Ztg. 1874, S. 1.
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[781/0797] Die mechanische Formgebung. Die Hämmer der Fluſsstahlwerke für Gegenstände mittlerer Gröſse wogen 10000 bis 20000 kg, während für gröſsere Blöcke Hämmer von mehr als 20000 kg Gewicht erforderlich waren. Besonders groſse Hämmer verlangten die riesigen Blöcke für schwere Kanonen. Krupps 1000-Centner-Hammer fand in diesem Zeitraum Nach- folger. Der groſse Dampf- hammer der Kanonenfabrik zu Perm 1), von dem die Modelle in der russischen Abteilung der Weltausstellung zu Wien 1873 ausgestellt waren, hatte einen guſseisernen Hammerbär von 23000 kg Gewicht, während die geschmiedete Kolbenstange und der Kolben 27000 kg, diese Teile zusammen also 50000 kg wogen. Dabei arbeitete der Hammer noch mit Oberdampf. Die Hammerschabotte aus Guſs- eisen wog 635000 kg 2). Noch kräftiger war der 1873 im Arsenal zu Woolwich erbaute Dampfhammer mit Oberdampf von 35000 kg Bärgewicht. Der 1877 von Schneider & Co. zu Creusot errichtete Dampf- hammer zeichnete sich durch hohen Hub und starke Wirkung aus. Sein Fallgewicht wog 70 Tonnen, der Hub betrug 5 m, der Cylinderdurchmesser 1,9 m. Er schlug auf einen [Abbildung Fig. 310.] Amboſs von Guſseisen von 890 Tonnen Gewicht; davon wog die Chabotte 750 Tonnen. Dieser Hammer bildete den Mittelpunkt der mit groſsen Glühöfen und hydraulischen Kränen ausgerüsteten neuen 1) Beschreibung und Abbildung in Kerpely, Fortschritte des Eisenhütten- wesens 1874, S. 338 und Taf. VI, Fig. 9. 2) Über den Guſs derselben siehe Berg- und Hüttenmänn. Ztg. 1874, S. 1.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 781. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/797>, abgerufen am 22.11.2024.