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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Cement- und Tiegelgussstahl.
anfangs der siebziger Jahre in den Vereinigten Staaten angewendet
wurde, Erwähnung. Man schmolz Magneteisenstein zu einer breiartigen
Masse und hierin weisses Roheisen ein. Tauchte man Eisen in dieses
Bad ein, so wurde es cementiert und in Stahl verwandelt. Es ist
dies derselbe längst bekannte Vorgang, den schon Biringuccio be-
schrieben hat 1) und der der Brescianstahlarbeit und anderen alten
Stahlfrischprozessen zu Grunde liegt.

Sheffield, welches nach wie vor die klassische Heimat des vor-
züglichen englischen Werkzeugstahls blieb, hielt hartnäckig an den
alten Überlieferungen der Gussstahlbereitung fest. Zu diesen gehörte
vor allen die Cementstahlbereitung aus reinstem schwedischem Holz-
kohleneisen, das aus den besten Dannemoraerzen mit Holzkohlen im
Hochofen geschmolzen und dann mit Holzkohlen in Frischherden in
Schmiedeeisen dargestellt worden ist. Gothenburg, Stockholm und
Gefle waren seit alters die schwedischen Häfen, von denen dieses
Produkt nach Hull verschifft wird. Der grösste Teil geht von hier
zu Wasser nach Sheffield, während ein kleinerer Teil nordwärts nach
West-Hartlepool und südwärts nach London weiter geht. Man kauft
folgende Marken:

Dannemora-Stabeisenmarken.

[Tabelle]

Die Einteilung des Cementstahls ist folgende:

1. Spring Heat (Federstahl)     enthält 1/2 Prozent Kohlenstoff
2. Country Heat (Schweissstahl     " 5/8 " "
3. Simple Spear Heat (harter Gussstahl)     " 3/4 " "
4. Double Spear Heat (Meisselstahl)     " 1 " "
5. Steel Through Heat (Werkzeug-
stahl, sehr hart)     " 11/4 " "
6. Melting Heat (Feilenstahl, kaum
schweissbar)     " 11/2 " "

1) Siehe Bd. I, S. 632; Bd. II, S. 248.

Cement- und Tiegelguſsstahl.
anfangs der siebziger Jahre in den Vereinigten Staaten angewendet
wurde, Erwähnung. Man schmolz Magneteisenstein zu einer breiartigen
Masse und hierin weiſses Roheisen ein. Tauchte man Eisen in dieses
Bad ein, so wurde es cementiert und in Stahl verwandelt. Es ist
dies derselbe längst bekannte Vorgang, den schon Biringuccio be-
schrieben hat 1) und der der Brescianstahlarbeit und anderen alten
Stahlfrischprozessen zu Grunde liegt.

Sheffield, welches nach wie vor die klassische Heimat des vor-
züglichen englischen Werkzeugstahls blieb, hielt hartnäckig an den
alten Überlieferungen der Guſsstahlbereitung fest. Zu diesen gehörte
vor allen die Cementstahlbereitung aus reinstem schwedischem Holz-
kohleneisen, das aus den besten Dannemoraerzen mit Holzkohlen im
Hochofen geschmolzen und dann mit Holzkohlen in Frischherden in
Schmiedeeisen dargestellt worden ist. Gothenburg, Stockholm und
Gefle waren seit alters die schwedischen Häfen, von denen dieses
Produkt nach Hull verschifft wird. Der gröſste Teil geht von hier
zu Wasser nach Sheffield, während ein kleinerer Teil nordwärts nach
West-Hartlepool und südwärts nach London weiter geht. Man kauft
folgende Marken:

Dannemora-Stabeisenmarken.

[Tabelle]

Die Einteilung des Cementstahls ist folgende:

1. Spring Heat (Federstahl)     enthält ½ Prozent Kohlenstoff
2. Country Heat (Schweiſsstahl     „ 5/8 „ „
3. Simple Spear Heat (harter Guſsstahl)     „ ¾ „ „
4. Double Spear Heat (Meiſselstahl)     „ 1 „ „
5. Steel Through Heat (Werkzeug-
stahl, sehr hart)     „ 1¼ „ „
6. Melting Heat (Feilenstahl, kaum
schweiſsbar)     „ 1½ „ „

1) Siehe Bd. I, S. 632; Bd. II, S. 248.
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[733/0749] Cement- und Tiegelguſsstahl. anfangs der siebziger Jahre in den Vereinigten Staaten angewendet wurde, Erwähnung. Man schmolz Magneteisenstein zu einer breiartigen Masse und hierin weiſses Roheisen ein. Tauchte man Eisen in dieses Bad ein, so wurde es cementiert und in Stahl verwandelt. Es ist dies derselbe längst bekannte Vorgang, den schon Biringuccio be- schrieben hat 1) und der der Brescianstahlarbeit und anderen alten Stahlfrischprozessen zu Grunde liegt. Sheffield, welches nach wie vor die klassische Heimat des vor- züglichen englischen Werkzeugstahls blieb, hielt hartnäckig an den alten Überlieferungen der Guſsstahlbereitung fest. Zu diesen gehörte vor allen die Cementstahlbereitung aus reinstem schwedischem Holz- kohleneisen, das aus den besten Dannemoraerzen mit Holzkohlen im Hochofen geschmolzen und dann mit Holzkohlen in Frischherden in Schmiedeeisen dargestellt worden ist. Gothenburg, Stockholm und Gefle waren seit alters die schwedischen Häfen, von denen dieses Produkt nach Hull verschifft wird. Der gröſste Teil geht von hier zu Wasser nach Sheffield, während ein kleinerer Teil nordwärts nach West-Hartlepool und südwärts nach London weiter geht. Man kauft folgende Marken: Dannemora-Stabeisenmarken. Die Einteilung des Cementstahls ist folgende: 1. Spring Heat (Federstahl) enthält ½ Prozent Kohlenstoff 2. Country Heat (Schweiſsstahl „ 5/8 „ „ 3. Simple Spear Heat (harter Guſsstahl) „ ¾ „ „ 4. Double Spear Heat (Meiſselstahl) „ 1 „ „ 5. Steel Through Heat (Werkzeug- stahl, sehr hart) „ 1¼ „ „ 6. Melting Heat (Feilenstahl, kaum schweiſsbar) „ 1½ „ „ 1) Siehe Bd. I, S. 632; Bd. II, S. 248.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 733. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/749>, abgerufen am 23.11.2024.