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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Hochöfen.

Die Wahl des einen oder des anderen Apparates hing teilweise
von der Beschaffenheit der Beschickung ab. Die Bewegung der Gas-
fänge geschieht jetzt fast überall durch Dampfaufzüge.

Alle vorerwähnten Gichtgasfänge öffnen beim Beschicken den
Ofen, wodurch ein Teil der Gase ins Freie entweicht. Dies ist lästig
für die Aufgeber und hat einen nicht unbeträchtlichen Verlust an

[Abbildung] Fig. 188.
Wärme zur Folge.
Durch zweckmässige
Konstruktion und das
Bewegen der Gasfänge
durch Dampfcylinder
hat man die Zeit des
Offenstehens der Gas-
fänge zum Zwecke der
Beschickung sehr ab-
gekürzt, so dass sie oft
nicht mehr als eine
halbe Minute dauert.
Weit vollkommener
wird aber der Gas-
verlust durch die
neuerdings in Auf-
nahme gekommenen
doppelten Gichtver-
schlüsse verhindert.
Diese sind zuerst in
den Vereinigten Staa-
ten zur Einführung
gekommen und zwar
hauptsächlich infolge des dort eingeführten automatischen Aufgichtens.
Der älteste doppelte Gichtverschluss ist der von Kennedy und Scott,
der 1886 bei den Lucy-Hochöfen bei Pittsburg, Pa., in Anwendung
kam. Fig. 188 zeigt seine Einrichtung. Das Aufgichten geschieht so,
dass der Hund H, dessen Führungsseil über die oben befindliche Trom-
mel läuft, seinen Inhalt in den Schütttrichter g entleert, durch Heben
des Kolbens des Dampfcylinders p senken sich vier Bodenklappen
wodurch die Beschickung aus dem Trichter g in den geschlossenen
Raum b1 fällt, alsdann wird, nachdem die Klappen wieder geschlossen
sind, mittels des Dampfcylinders t und des Hebels r der Parrysche
Trichter d gesenkt, wodurch die Beschickung in den Ofen rutscht.


Hochöfen.

Die Wahl des einen oder des anderen Apparates hing teilweise
von der Beschaffenheit der Beschickung ab. Die Bewegung der Gas-
fänge geschieht jetzt fast überall durch Dampfaufzüge.

Alle vorerwähnten Gichtgasfänge öffnen beim Beschicken den
Ofen, wodurch ein Teil der Gase ins Freie entweicht. Dies ist lästig
für die Aufgeber und hat einen nicht unbeträchtlichen Verlust an

[Abbildung] Fig. 188.
Wärme zur Folge.
Durch zweckmäſsige
Konstruktion und das
Bewegen der Gasfänge
durch Dampfcylinder
hat man die Zeit des
Offenstehens der Gas-
fänge zum Zwecke der
Beschickung sehr ab-
gekürzt, so daſs sie oft
nicht mehr als eine
halbe Minute dauert.
Weit vollkommener
wird aber der Gas-
verlust durch die
neuerdings in Auf-
nahme gekommenen
doppelten Gichtver-
schlüsse verhindert.
Diese sind zuerst in
den Vereinigten Staa-
ten zur Einführung
gekommen und zwar
hauptsächlich infolge des dort eingeführten automatischen Aufgichtens.
Der älteste doppelte Gichtverschluſs ist der von Kennedy und Scott,
der 1886 bei den Lucy-Hochöfen bei Pittsburg, Pa., in Anwendung
kam. Fig. 188 zeigt seine Einrichtung. Das Aufgichten geschieht so,
daſs der Hund H, dessen Führungsseil über die oben befindliche Trom-
mel läuft, seinen Inhalt in den Schütttrichter g entleert, durch Heben
des Kolbens des Dampfcylinders p senken sich vier Bodenklappen
wodurch die Beschickung aus dem Trichter g in den geschlossenen
Raum b1 fällt, alsdann wird, nachdem die Klappen wieder geschlossen
sind, mittels des Dampfcylinders t und des Hebels r der Parrysche
Trichter d gesenkt, wodurch die Beschickung in den Ofen rutscht.


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[474/0490] Hochöfen. Die Wahl des einen oder des anderen Apparates hing teilweise von der Beschaffenheit der Beschickung ab. Die Bewegung der Gas- fänge geschieht jetzt fast überall durch Dampfaufzüge. Alle vorerwähnten Gichtgasfänge öffnen beim Beschicken den Ofen, wodurch ein Teil der Gase ins Freie entweicht. Dies ist lästig für die Aufgeber und hat einen nicht unbeträchtlichen Verlust an [Abbildung Fig. 188.] Wärme zur Folge. Durch zweckmäſsige Konstruktion und das Bewegen der Gasfänge durch Dampfcylinder hat man die Zeit des Offenstehens der Gas- fänge zum Zwecke der Beschickung sehr ab- gekürzt, so daſs sie oft nicht mehr als eine halbe Minute dauert. Weit vollkommener wird aber der Gas- verlust durch die neuerdings in Auf- nahme gekommenen doppelten Gichtver- schlüsse verhindert. Diese sind zuerst in den Vereinigten Staa- ten zur Einführung gekommen und zwar hauptsächlich infolge des dort eingeführten automatischen Aufgichtens. Der älteste doppelte Gichtverschluſs ist der von Kennedy und Scott, der 1886 bei den Lucy-Hochöfen bei Pittsburg, Pa., in Anwendung kam. Fig. 188 zeigt seine Einrichtung. Das Aufgichten geschieht so, daſs der Hund H, dessen Führungsseil über die oben befindliche Trom- mel läuft, seinen Inhalt in den Schütttrichter g entleert, durch Heben des Kolbens des Dampfcylinders p senken sich vier Bodenklappen wodurch die Beschickung aus dem Trichter g in den geschlossenen Raum b1 fällt, alsdann wird, nachdem die Klappen wieder geschlossen sind, mittels des Dampfcylinders t und des Hebels r der Parrysche Trichter d gesenkt, wodurch die Beschickung in den Ofen rutscht.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 474. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/490>, abgerufen am 24.11.2024.