Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.Hochöfen. Gestell und Rast sind hier mit grösster Sorgfalt geschützt. Der untereTeil des Gestells ist mit 10 Gussplatten umkleidet, auf diesem ruht das wassergekühlte Korsett aus 16 Platten, welche mit Gelenken ver- bunden sind und am oberen und unteren Ende durch Flacheisen- bänder zusammengehalten werden. Die Rast ist nicht durch einen [Abbildung]
Fig. 182. Blechmantel, sondern durch zweiReihen von wassergekühlten Platten geschützt. Die Formen liegen in Bronzekühlern, die wieder in eiserne Kühlkasten 1) eingelassen sind. 1887 änderte man diese komplizierte Panzerung in der Weise ab, wie es der Edgar Thomson-Ofen von 1887 (Fig. 182) zeigt. Die Wasser- kühlung über den Formen geschah durch eingemauerte, horizontale Kühlplatten aus Bronze, von denen je acht Stück einen Ring bildeten. Zwischen den Formen wurden gusseiserne Kühlplatten angebracht. Der Herd war durch wassergekühlte Platten geschützt, deren schräge Lage eine grössere Wandstärke am Boden zuliess. Eingemauerte gusseiserne Kühl- Die Wasserkühlung der Rast, die in Deutschland schon früher 1) Formkühlkasten waren auf der Georg-Marienhütte bei Osnabrück seit 1872 mit Erfolg in Anwendung. 2) Siehe Stahl und Eisen 1892, S. 424.
Hochöfen. Gestell und Rast sind hier mit gröſster Sorgfalt geschützt. Der untereTeil des Gestells ist mit 10 Guſsplatten umkleidet, auf diesem ruht das wassergekühlte Korsett aus 16 Platten, welche mit Gelenken ver- bunden sind und am oberen und unteren Ende durch Flacheisen- bänder zusammengehalten werden. Die Rast ist nicht durch einen [Abbildung]
Fig. 182. Blechmantel, sondern durch zweiReihen von wassergekühlten Platten geschützt. Die Formen liegen in Bronzekühlern, die wieder in eiserne Kühlkasten 1) eingelassen sind. 1887 änderte man diese komplizierte Panzerung in der Weise ab, wie es der Edgar Thomson-Ofen von 1887 (Fig. 182) zeigt. Die Wasser- kühlung über den Formen geschah durch eingemauerte, horizontale Kühlplatten aus Bronze, von denen je acht Stück einen Ring bildeten. Zwischen den Formen wurden guſseiserne Kühlplatten angebracht. Der Herd war durch wassergekühlte Platten geschützt, deren schräge Lage eine gröſsere Wandstärke am Boden zulieſs. Eingemauerte guſseiserne Kühl- Die Wasserkühlung der Rast, die in Deutschland schon früher 1) Formkühlkasten waren auf der Georg-Marienhütte bei Osnabrück seit 1872 mit Erfolg in Anwendung. 2) Siehe Stahl und Eisen 1892, S. 424.
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Hochöfen.
Gestell und Rast sind hier mit gröſster Sorgfalt geschützt. Der untere
Teil des Gestells ist mit 10 Guſsplatten umkleidet, auf diesem ruht
das wassergekühlte Korsett aus 16 Platten, welche mit Gelenken ver-
bunden sind und am oberen und unteren Ende durch Flacheisen-
bänder zusammengehalten werden. Die Rast ist nicht durch einen
[Abbildung Fig. 182.]
Blechmantel, sondern durch zwei
Reihen von wassergekühlten
Platten geschützt. Die Formen
liegen in Bronzekühlern, die
wieder in eiserne Kühlkasten 1)
eingelassen sind. 1887 änderte
man diese komplizierte Panzerung
in der Weise ab, wie es der
Edgar Thomson-Ofen von 1887
(Fig. 182) zeigt. Die Wasser-
kühlung über den Formen geschah
durch eingemauerte, horizontale
Kühlplatten aus Bronze, von
denen je acht Stück einen Ring
bildeten. Zwischen den Formen
wurden guſseiserne Kühlplatten
angebracht. Der Herd war durch
wassergekühlte Platten geschützt,
deren schräge Lage eine gröſsere
Wandstärke am Boden zulieſs.
Eingemauerte guſseiserne Kühl-
platten zur Gestell- und Rast-
kühlung waren in England und
Deutschland schon in den sech-
ziger Jahren in Anwendung. In
den Vereinigten Staaten wurden
sie 1877 von J. Hunt auf den
Crane-Eisenwerken eingeführt.
Bronzeplatten führten Cremer
(1884) und Kennedy ein 2).
Die Wasserkühlung der Rast, die in Deutschland schon früher
in Anwendung war, z. B. zu Mülheim a. d. Ruhr (1874), hat sich
1) Formkühlkasten waren auf der Georg-Marienhütte bei Osnabrück seit 1872
mit Erfolg in Anwendung.
2) Siehe Stahl und Eisen 1892, S. 424.
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