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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Hochöfen.
meistens zwischen [Formel 1] bis [Formel 2] . Die weiten Gestelle von über 3 m
Durchmesser wurden zuerst 1880 auf dem Edgar Thomson-Eisenwerk
eingeführt und zwar hatte der Herd des im April 1880 daselbst
angeblasenen Hochofens Nr. 2 3,35 m
Durchmesser. Mit der Erweiterung
des Gestelles wurde die Rast steiler
und zwar um so mehr, als man fast
allgemein das Obergestell wegliess, so
dass die Rast unmittelbar über der
Form begann. Seit Einführung der
Lürmannschen Schlackenform und
der Zustellung mit geschlossener Brust
unterdrückte man auch zuweilen das
Untergestell und liess den Ofen vom
Boden an sich konisch erweitern.
Dadurch wurde die Rast steiler. Der
Rastwinkel betrug meist 70 bis 80 Grad.

Die Erweiterung von Gestell und
Gicht regte die Frage an, ob es
nicht zweckmässig sei, das Innere
des Hochofens durchaus cylindrisch
zu machen, also auch die Rast ganz
zu beseitigen. W. J. Taylor baute
1884 zu Chester in New Jersey (U. S.)
einen solchen Ofen, der sich aber

[Abbildung] Fig. 169.
im Betriebe als unvorteilhaft erwies. Trotzdem trat Lürmann für
diese Ofenform ein (Lürmanns rastloser Ofen), indem er auf die
nahezu cylindrischen Holzkohlenhochöfen zu Trofayach in Steiermark,
Kulebaki und Bjelorezk am Ural (Fig. 170 a. f. S.), welche in gutem
Betriebe standen, hinwies. Mit Koksöfen hat man aber keine weiteren
Versuche in dieser Richtung gemacht.

Dagegen wurden verschiedene andere Ofenkonstruktionen, deren
Profile von den gebräuchlichen wesentlich abwichen, vorgeschlagen
und auch ausgeführt. Hierher gehört zunächst der selbstkokende
Hochofen von Ferry, der zuerst 1870 auf der Monklandhütte in
Schottland 81 engl. Fuss (24,69 m) hoch erbaut und in Betrieb gesetzt
wurde. Er erregte Aufsehen, und es wurden bis 1875 in Grossbritannien
mehrere Öfen dieser Art errichtet, so vier auf dem Calderbank-Eisen-
werk, zwei zu Chapelhall und einer zu Dalmellington in Schottland,

Hochöfen.
meistens zwischen [Formel 1] bis [Formel 2] . Die weiten Gestelle von über 3 m
Durchmesser wurden zuerst 1880 auf dem Edgar Thomson-Eisenwerk
eingeführt und zwar hatte der Herd des im April 1880 daselbst
angeblasenen Hochofens Nr. 2 3,35 m
Durchmesser. Mit der Erweiterung
des Gestelles wurde die Rast steiler
und zwar um so mehr, als man fast
allgemein das Obergestell weglieſs, so
daſs die Rast unmittelbar über der
Form begann. Seit Einführung der
Lürmannschen Schlackenform und
der Zustellung mit geschlossener Brust
unterdrückte man auch zuweilen das
Untergestell und lieſs den Ofen vom
Boden an sich konisch erweitern.
Dadurch wurde die Rast steiler. Der
Rastwinkel betrug meist 70 bis 80 Grad.

Die Erweiterung von Gestell und
Gicht regte die Frage an, ob es
nicht zweckmäſsig sei, das Innere
des Hochofens durchaus cylindrisch
zu machen, also auch die Rast ganz
zu beseitigen. W. J. Taylor baute
1884 zu Chester in New Jersey (U. S.)
einen solchen Ofen, der sich aber

[Abbildung] Fig. 169.
im Betriebe als unvorteilhaft erwies. Trotzdem trat Lürmann für
diese Ofenform ein (Lürmanns rastloser Ofen), indem er auf die
nahezu cylindrischen Holzkohlenhochöfen zu Trofayach in Steiermark,
Kulebaki und Bjelorezk am Ural (Fig. 170 a. f. S.), welche in gutem
Betriebe standen, hinwies. Mit Koksöfen hat man aber keine weiteren
Versuche in dieser Richtung gemacht.

Dagegen wurden verschiedene andere Ofenkonstruktionen, deren
Profile von den gebräuchlichen wesentlich abwichen, vorgeschlagen
und auch ausgeführt. Hierher gehört zunächst der selbstkokende
Hochofen von Ferry, der zuerst 1870 auf der Monklandhütte in
Schottland 81 engl. Fuſs (24,69 m) hoch erbaut und in Betrieb gesetzt
wurde. Er erregte Aufsehen, und es wurden bis 1875 in Groſsbritannien
mehrere Öfen dieser Art errichtet, so vier auf dem Calderbank-Eisen-
werk, zwei zu Chapelhall und einer zu Dalmellington in Schottland,

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[457/0473] Hochöfen. meistens zwischen [FORMEL] bis [FORMEL]. Die weiten Gestelle von über 3 m Durchmesser wurden zuerst 1880 auf dem Edgar Thomson-Eisenwerk eingeführt und zwar hatte der Herd des im April 1880 daselbst angeblasenen Hochofens Nr. 2 3,35 m Durchmesser. Mit der Erweiterung des Gestelles wurde die Rast steiler und zwar um so mehr, als man fast allgemein das Obergestell weglieſs, so daſs die Rast unmittelbar über der Form begann. Seit Einführung der Lürmannschen Schlackenform und der Zustellung mit geschlossener Brust unterdrückte man auch zuweilen das Untergestell und lieſs den Ofen vom Boden an sich konisch erweitern. Dadurch wurde die Rast steiler. Der Rastwinkel betrug meist 70 bis 80 Grad. Die Erweiterung von Gestell und Gicht regte die Frage an, ob es nicht zweckmäſsig sei, das Innere des Hochofens durchaus cylindrisch zu machen, also auch die Rast ganz zu beseitigen. W. J. Taylor baute 1884 zu Chester in New Jersey (U. S.) einen solchen Ofen, der sich aber [Abbildung Fig. 169.] im Betriebe als unvorteilhaft erwies. Trotzdem trat Lürmann für diese Ofenform ein (Lürmanns rastloser Ofen), indem er auf die nahezu cylindrischen Holzkohlenhochöfen zu Trofayach in Steiermark, Kulebaki und Bjelorezk am Ural (Fig. 170 a. f. S.), welche in gutem Betriebe standen, hinwies. Mit Koksöfen hat man aber keine weiteren Versuche in dieser Richtung gemacht. Dagegen wurden verschiedene andere Ofenkonstruktionen, deren Profile von den gebräuchlichen wesentlich abwichen, vorgeschlagen und auch ausgeführt. Hierher gehört zunächst der selbstkokende Hochofen von Ferry, der zuerst 1870 auf der Monklandhütte in Schottland 81 engl. Fuſs (24,69 m) hoch erbaut und in Betrieb gesetzt wurde. Er erregte Aufsehen, und es wurden bis 1875 in Groſsbritannien mehrere Öfen dieser Art errichtet, so vier auf dem Calderbank-Eisen- werk, zwei zu Chapelhall und einer zu Dalmellington in Schottland,

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 457. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/473>, abgerufen am 25.11.2024.