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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Vorbereitungsarbeiten für den Hochofenbetrieb.
ziehen ging leicht von statten, das Durchsatzquantum war für Sieger-
länder Spate ein bedeutendes.

Grosse Bauwerke sind dagegen die ebenfalls mit festem Brenn-
material betriebenen Röstöfen von Gjers und die von Borrie auf
den Cleveland-Eisenwerken (Fig. 5), welche die Dimensionen grosser
Hochöfen hatten. Sie waren an 50 Fuss hoch und der kreisrunde
Schacht hatte 21
Fuss Durchmesser.
Oben hatten sie
Gichtverschlüsse
nach dem Prinzip
der Parryschen
Trichter; unten be-
fanden sich drei Aus-
ziehöffnungen. Die
Gjersschen Röst-
öfen hatten Blech-
mäntel, die auf
eisernen Säulen ruh-
ten; das geröstete
Erz glitt über einen
Verteilungskegel.
Die Borrieöfen wa-
ren bis zum Boden
gemauert und hatten
sechs Ausziehöff-
nungen. Ein solcher
Ofen fasste 550 Ton-
nen und produzierte
150 bis 200 Tonnen
Röstgut pro Tag, so
dass er für einen
Hochofen genügte.

Eine eigentüm-
liche Konstruktion

[Abbildung] Fig. 5.
zeigte der Generatorgas-Röstofen von Welckner in Wietmarschen
zum Rösten sandiger Raseneisensteine. Er bestand aus einem
für Torf und Holzkohlenklein konstruierten Gasgenerator mit
Treppenrost und Gaswaschvorrichtung und aus einem von Säulen

Beck, Geschichte des Eisens. 3

Vorbereitungsarbeiten für den Hochofenbetrieb.
ziehen ging leicht von statten, das Durchsatzquantum war für Sieger-
länder Spate ein bedeutendes.

Groſse Bauwerke sind dagegen die ebenfalls mit festem Brenn-
material betriebenen Röstöfen von Gjers und die von Borrie auf
den Cleveland-Eisenwerken (Fig. 5), welche die Dimensionen groſser
Hochöfen hatten. Sie waren an 50 Fuſs hoch und der kreisrunde
Schacht hatte 21
Fuſs Durchmesser.
Oben hatten sie
Gichtverschlüsse
nach dem Prinzip
der Parryschen
Trichter; unten be-
fanden sich drei Aus-
ziehöffnungen. Die
Gjersschen Röst-
öfen hatten Blech-
mäntel, die auf
eisernen Säulen ruh-
ten; das geröstete
Erz glitt über einen
Verteilungskegel.
Die Borrieöfen wa-
ren bis zum Boden
gemauert und hatten
sechs Ausziehöff-
nungen. Ein solcher
Ofen faſste 550 Ton-
nen und produzierte
150 bis 200 Tonnen
Röstgut pro Tag, so
daſs er für einen
Hochofen genügte.

Eine eigentüm-
liche Konstruktion

[Abbildung] Fig. 5.
zeigte der Generatorgas-Röstofen von Welckner in Wietmarschen
zum Rösten sandiger Raseneisensteine. Er bestand aus einem
für Torf und Holzkohlenklein konstruierten Gasgenerator mit
Treppenrost und Gaswaschvorrichtung und aus einem von Säulen

Beck, Geschichte des Eisens. 3
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[33/0047] Vorbereitungsarbeiten für den Hochofenbetrieb. ziehen ging leicht von statten, das Durchsatzquantum war für Sieger- länder Spate ein bedeutendes. Groſse Bauwerke sind dagegen die ebenfalls mit festem Brenn- material betriebenen Röstöfen von Gjers und die von Borrie auf den Cleveland-Eisenwerken (Fig. 5), welche die Dimensionen groſser Hochöfen hatten. Sie waren an 50 Fuſs hoch und der kreisrunde Schacht hatte 21 Fuſs Durchmesser. Oben hatten sie Gichtverschlüsse nach dem Prinzip der Parryschen Trichter; unten be- fanden sich drei Aus- ziehöffnungen. Die Gjersschen Röst- öfen hatten Blech- mäntel, die auf eisernen Säulen ruh- ten; das geröstete Erz glitt über einen Verteilungskegel. Die Borrieöfen wa- ren bis zum Boden gemauert und hatten sechs Ausziehöff- nungen. Ein solcher Ofen faſste 550 Ton- nen und produzierte 150 bis 200 Tonnen Röstgut pro Tag, so daſs er für einen Hochofen genügte. Eine eigentüm- liche Konstruktion [Abbildung Fig. 5.] zeigte der Generatorgas-Röstofen von Welckner in Wietmarschen zum Rösten sandiger Raseneisensteine. Er bestand aus einem für Torf und Holzkohlenklein konstruierten Gasgenerator mit Treppenrost und Gaswaschvorrichtung und aus einem von Säulen Beck, Geschichte des Eisens. 3

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/47>, abgerufen am 29.03.2024.