aber daher, weil er aus geschichteten Lamellen von Härtungskohle (Martensit) und Cementit (Karbid) besteht.
4. Martensit (Howes Hardenit), der Hauptbestandteil des ge- härteten Stahls, bildet kleine, harte Krystalle einer Lösung von
[Abbildung]
Fig. 137.
Vergr. = 1240.
[Abbildung]
Martensit. Die Nadeln schneiden sich parallel den drei Seiten eines Dreiecks. Weiches Schienenmaterial, abgeschreckt bei 900°. Ätzung mit Salzsäure in Alkohol 1/300.
[Abbildung]
Fig. 138.
Vergr. = 1240.
[Abbildung]
Körniger Perlit. Entnommen aus einem geschmiedeten Quadrateisen von Tiegelstahl mit 0,92 Prozent C. Die ganze Masse bestand aus Perlit.
[Abbildung]
Fig. 139.
Vergr. = 270.
[Abbildung]
Thomasroheisen, 108
Stunden in Holzkohle geglüht. Reliefpoliert Cementit in Relief gegen Perlit.
Kohlenstoff in Eisen. Er besteht nur in hoher Temperatur (740 bis 825° C.) und ist keine bestimmte Verbindung von Eisen und Kohle.
5. Troostit, der bei mittelhartem Eisen als Zwischenlagerung zwischen Martensit und Ferrit auftritt, der anläuft und sich färbt und eine Über- gangsform bildet. Er erscheint zu- meist an den Rändern des Martensit.
Die Figuren 1) 128 bis 139 sollen dazu dienen, eine Vorstellung von der charakteristischen Verschieden- heit der wichtigsten der angeführten Bestandteile zu geben.
1) E. Heyn, Charlottenburg, Einiges über das Kleingefüge des Eisens, Taf. XVI, Fig. 8, 10, 19. Dabei ist zu bemerken, dass Fig. 137, 138 in 1240 facher Vergrösse- rung, Fig. 139 nur in 270facher Vergrösserung aufgenommen ist.
Physik des Eisens seit 1871.
aber daher, weil er aus geschichteten Lamellen von Härtungskohle (Martensit) und Cementit (Karbid) besteht.
4. Martensit (Howes Hardenit), der Hauptbestandteil des ge- härteten Stahls, bildet kleine, harte Krystalle einer Lösung von
[Abbildung]
Fig. 137.
Vergr. = 1240.
[Abbildung]
Martensit. Die Nadeln schneiden sich parallel den drei Seiten eines Dreiecks. Weiches Schienenmaterial, abgeschreckt bei 900°. Ätzung mit Salzsäure in Alkohol 1/300.
[Abbildung]
Fig. 138.
Vergr. = 1240.
[Abbildung]
Körniger Perlit. Entnommen aus einem geschmiedeten Quadrateisen von Tiegelstahl mit 0,92 Prozent C. Die ganze Masse bestand aus Perlit.
[Abbildung]
Fig. 139.
Vergr. = 270.
[Abbildung]
Thomasroheisen, 108
Stunden in Holzkohle geglüht. Reliefpoliert Cementit in Relief gegen Perlit.
Kohlenstoff in Eisen. Er besteht nur in hoher Temperatur (740 bis 825° C.) und ist keine bestimmte Verbindung von Eisen und Kohle.
5. Troostit, der bei mittelhartem Eisen als Zwischenlagerung zwischen Martensit und Ferrit auftritt, der anläuft und sich färbt und eine Über- gangsform bildet. Er erscheint zu- meist an den Rändern des Martensit.
Die Figuren 1) 128 bis 139 sollen dazu dienen, eine Vorstellung von der charakteristischen Verschieden- heit der wichtigsten der angeführten Bestandteile zu geben.
1) E. Heyn, Charlottenburg, Einiges über das Kleingefüge des Eisens, Taf. XVI, Fig. 8, 10, 19. Dabei ist zu bemerken, daſs Fig. 137, 138 in 1240 facher Vergröſse- rung, Fig. 139 nur in 270facher Vergröſserung aufgenommen ist.
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[384/0400]
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aber daher, weil er aus geschichteten Lamellen von Härtungskohle
(Martensit) und Cementit (Karbid) besteht.
4. Martensit (Howes Hardenit), der Hauptbestandteil des ge-
härteten Stahls, bildet kleine, harte Krystalle einer Lösung von
[Abbildung Fig. 137.
Vergr. = 1240.]
[Abbildung Martensit.
Die Nadeln schneiden sich parallel den
drei Seiten eines Dreiecks. Weiches
Schienenmaterial, abgeschreckt bei 900°.
Ätzung mit Salzsäure in Alkohol 1/300.]
[Abbildung Fig. 138.
Vergr. = 1240.]
[Abbildung Körniger Perlit.
Entnommen aus einem geschmiedeten
Quadrateisen von Tiegelstahl mit 0,92
Prozent C. Die ganze Masse bestand
aus Perlit.]
[Abbildung Fig. 139.
Vergr. = 270.]
[Abbildung Thomasroheisen, 108 Stunden in
Holzkohle geglüht.
Reliefpoliert Cementit in Relief gegen
Perlit.]
Kohlenstoff in Eisen. Er besteht
nur in hoher Temperatur (740 bis
825° C.) und ist keine bestimmte
Verbindung von Eisen und Kohle.
5. Troostit, der bei mittelhartem
Eisen als Zwischenlagerung zwischen
Martensit und Ferrit auftritt, der
anläuft und sich färbt und eine Über-
gangsform bildet. Er erscheint zu-
meist an den Rändern des Martensit.
Die Figuren 1) 128 bis 139 sollen
dazu dienen, eine Vorstellung von
der charakteristischen Verschieden-
heit der wichtigsten der angeführten
Bestandteile zu geben.
1) E. Heyn, Charlottenburg, Einiges über das Kleingefüge des Eisens, Taf. XVI,
Fig. 8, 10, 19. Dabei ist zu bemerken, daſs Fig. 137, 138 in 1240 facher Vergröſse-
rung, Fig. 139 nur in 270facher Vergröſserung aufgenommen ist.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 384. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/400>, abgerufen am 22.11.2024.
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