Fabrikate, bei denen nur mechanische Inanspruchnahme in Frage kommt, wie z. B. bei Eisenbahnschienen. Dr. C. B. Dudley1), Chemiker der Pennsylvanischen Eisenbahngesellschaft, wollte der chemischen Analyse 1878 sogar die ausschlaggebende Rolle für die Be- urteilung der Qualität der Eisenbahnschienen zuschreiben und stellte hierüber sehr gründliche Untersuchungen an. Wenn er damit auch nicht durchdrang, so sind doch hervorragende Sachverständige, wie C. P. Sandberg2), G. F. Snelus3) und Andere auf diesen Gedanken eingegangen und haben darin weiter gearbeitet.
Zu einer richtigen Beurteilung der Eisensorten gehört die chemische und die mechanische Probe.
Physik des Eisens seit 1871.
Nicht minder als die Chemie hat sich die Physik des Eisens vertieft und erweitert.
Die Erscheinungen der Wärme stehen mit den chemischen in so enger Beziehung, dass die Thermochemie4) ein gemeinschaft- liches Gebiet beider Wissenschaften bildet. Die wichtigen Ergebnisse derselben über den Verbindungszustand des Kohlenstoffs im Eisen haben wir bereits im vorigen Kapitel erwähnt.
Die Grundlage aller thermochemischen Untersuchungen bildet die richtige Wärmemessung und sind deshalb zunächst die bedeutenden Fortschritte auf diesem Gebiete zu verzeichnen.
Neue Kalorimeter, bei welchen die Wärmezunahme einer ge- wissen Menge Wasser beim Eintauchen des erhitzten Körpers gemessen wird, wurden angegeben von Weinhold 1873, Siemens 1877, Thompson, Fischer 1888, Wilson und Anderen. Doch ist immer noch der ältere von Regnault konstruierte Kalorimeter zu empfehlen,
1) Vorträge in den Versammlungen des Institute of Mining Engineers: "Die chemische Zusammensetzung und die physikalischen Eigenschaften der Stahl- schienen", Oktober 1878, zu Lake George und "Über die Dauerhaftigkeit der Stahlschienen in Beziehung zu ihrer chemischen Zusammensetzung und den physi- kalischen Eigenschaften", 1881 zu Philadelphia.
2) C. P. Sandberg, Beitrag zum Februar-Meeting (1883) d. Amer. Inst. of Min. Eng. in Boston.
3) G. F. Snelus, Vortrag auf d. Herbst-Meeting d. Iron and Steel Inst. zu Wien. 1883.
4) H. Jahn, Die Grundsätze der Thermochemie. -- Thomsen, Thermo- chemische Untersuchungen; Honore Ponthiere, Thermo-chemische Studie über das Raffinieren des Eisens 1897 (Vortrag im Herbst-Meeting des Iron and Steel Institute).
Physik des Eisens seit 1871.
Fabrikate, bei denen nur mechanische Inanspruchnahme in Frage kommt, wie z. B. bei Eisenbahnschienen. Dr. C. B. Dudley1), Chemiker der Pennsylvanischen Eisenbahngesellschaft, wollte der chemischen Analyse 1878 sogar die ausschlaggebende Rolle für die Be- urteilung der Qualität der Eisenbahnschienen zuschreiben und stellte hierüber sehr gründliche Untersuchungen an. Wenn er damit auch nicht durchdrang, so sind doch hervorragende Sachverständige, wie C. P. Sandberg2), G. F. Snelus3) und Andere auf diesen Gedanken eingegangen und haben darin weiter gearbeitet.
Zu einer richtigen Beurteilung der Eisensorten gehört die chemische und die mechanische Probe.
Physik des Eisens seit 1871.
Nicht minder als die Chemie hat sich die Physik des Eisens vertieft und erweitert.
Die Erscheinungen der Wärme stehen mit den chemischen in so enger Beziehung, daſs die Thermochemie4) ein gemeinschaft- liches Gebiet beider Wissenschaften bildet. Die wichtigen Ergebnisse derselben über den Verbindungszustand des Kohlenstoffs im Eisen haben wir bereits im vorigen Kapitel erwähnt.
Die Grundlage aller thermochemischen Untersuchungen bildet die richtige Wärmemessung und sind deshalb zunächst die bedeutenden Fortschritte auf diesem Gebiete zu verzeichnen.
Neue Kalorimeter, bei welchen die Wärmezunahme einer ge- wissen Menge Wasser beim Eintauchen des erhitzten Körpers gemessen wird, wurden angegeben von Weinhold 1873, Siemens 1877, Thompson, Fischer 1888, Wilson und Anderen. Doch ist immer noch der ältere von Regnault konstruierte Kalorimeter zu empfehlen,
1) Vorträge in den Versammlungen des Institute of Mining Engineers: „Die chemische Zusammensetzung und die physikalischen Eigenschaften der Stahl- schienen“, Oktober 1878, zu Lake George und „Über die Dauerhaftigkeit der Stahlschienen in Beziehung zu ihrer chemischen Zusammensetzung und den physi- kalischen Eigenschaften“, 1881 zu Philadelphia.
2) C. P. Sandberg, Beitrag zum Februar-Meeting (1883) d. Amer. Inst. of Min. Eng. in Boston.
3) G. F. Snelus, Vortrag auf d. Herbst-Meeting d. Iron and Steel Inst. zu Wien. 1883.
4) H. Jahn, Die Grundsätze der Thermochemie. — Thomsen, Thermo- chemische Untersuchungen; Honoré Ponthière, Thermo-chemische Studie über das Raffinieren des Eisens 1897 (Vortrag im Herbst-Meeting des Iron and Steel Institute).
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Chemiker der Pennsylvanischen Eisenbahngesellschaft, wollte der
chemischen Analyse 1878 sogar die ausschlaggebende Rolle für die Be-
urteilung der Qualität der Eisenbahnschienen zuschreiben und stellte
hierüber sehr gründliche Untersuchungen an. Wenn er damit auch
nicht durchdrang, so sind doch hervorragende Sachverständige, wie
C. P. Sandberg 2), G. F. Snelus 3) und Andere auf diesen Gedanken
eingegangen und haben darin weiter gearbeitet.
Zu einer richtigen Beurteilung der Eisensorten gehört die
chemische und die mechanische Probe.
Physik des Eisens seit 1871.
Nicht minder als die Chemie hat sich die Physik des Eisens
vertieft und erweitert.
Die Erscheinungen der Wärme stehen mit den chemischen in
so enger Beziehung, daſs die Thermochemie 4) ein gemeinschaft-
liches Gebiet beider Wissenschaften bildet. Die wichtigen Ergebnisse
derselben über den Verbindungszustand des Kohlenstoffs im Eisen
haben wir bereits im vorigen Kapitel erwähnt.
Die Grundlage aller thermochemischen Untersuchungen bildet die
richtige Wärmemessung und sind deshalb zunächst die bedeutenden
Fortschritte auf diesem Gebiete zu verzeichnen.
Neue Kalorimeter, bei welchen die Wärmezunahme einer ge-
wissen Menge Wasser beim Eintauchen des erhitzten Körpers gemessen
wird, wurden angegeben von Weinhold 1873, Siemens 1877,
Thompson, Fischer 1888, Wilson und Anderen. Doch ist immer
noch der ältere von Regnault konstruierte Kalorimeter zu empfehlen,
1) Vorträge in den Versammlungen des Institute of Mining Engineers: „Die
chemische Zusammensetzung und die physikalischen Eigenschaften der Stahl-
schienen“, Oktober 1878, zu Lake George und „Über die Dauerhaftigkeit der
Stahlschienen in Beziehung zu ihrer chemischen Zusammensetzung und den physi-
kalischen Eigenschaften“, 1881 zu Philadelphia.
2) C. P. Sandberg, Beitrag zum Februar-Meeting (1883) d. Amer. Inst. of
Min. Eng. in Boston.
3) G. F. Snelus, Vortrag auf d. Herbst-Meeting d. Iron and Steel Inst. zu
Wien. 1883.
4) H. Jahn, Die Grundsätze der Thermochemie. — Thomsen, Thermo-
chemische Untersuchungen; Honoré Ponthière, Thermo-chemische Studie über
das Raffinieren des Eisens 1897 (Vortrag im Herbst-Meeting des Iron and Steel
Institute).
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 368. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/384>, abgerufen am 24.11.2024.
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