mittel für Stahl. Jedenfalls hat sich das von A. S. McCreath 1876 in Vorschlag gebrachte Doppelsalz von Kupferchlorid-Chlornatrium und das 1877 von Pearce verwendete Kupferammoniumchlorid viel besser bewährt und allgemeine Anwendung gefunden. Bewegung der Flüssigkeit bei der Lösung, etwa durch einen Schüttelapparat, ist zu empfehlen (H. Brearley, H. Wdowizewski). McCreath und Pearce benutzten zur Verbrennung nach Ullgrens Vorschlag Chrom- säure. A. Tremus empfahl 1882 die Verbrennung im Sauerstoffstrom; A. Ledebur dagegen die Zerlegung durch Kupferammoniumchlorid, Verbrennung des auf einem Asbestfilter gesammelten Kohlenstoffs mit Chromsäure und Schwefelsäure (nach von Jüptner oder Särnström) und Auffangen der Kohlensäure in einem gewogenen Kaliapparat. Dies ist denn auch mit manchen kleinen Verbesserungen das ver- breitetste Verfahren für die Kohlenstoffbestimmung geworden.
In Frankreich ist allerdings die von Boussingault eingeführte Abscheidung des Kohlenstoffs durch Quecksilberchlorid mehr im Ge- brauch geblieben. Weyl, Binks u. A. verwenden Chlorsilber zur Trennung.
Die von Wöhler vorgeschlagene Methode, das Eisen durch Er- hitzen in einem Chlorgasstrom zu verflüchtigen, gab nach J. Gintls Untersuchung (1882) zu niedrige Resultate, weil das Chlor mit Sauer- stoff vermischt war. Um diesen vorher abzuscheiden, schlägt er vor, das Gas erst durch glühende Holzkohlen zu leiten. Nach Watts (1882) genügt es, das Chlorgas vollkommen zu trocknen, da der Sauerstoff als Wasserdampf mitgeführt wird. Watts verflüchtigt erst das Eisen in einem trockenen Chlorgasstrom und leitet dann Sauer- stoff über den Rückstand zur Verbrennung der Kohle zu Kohlensäure. Auch eine Beimischung von Chlorwasserstoff beeinträchtigt die Ge- nauigkeit des Resultats. Um dieses zu entfernen, leitet Hampe (1891) das Chlorgas erst durch konzentrierte Permanganatlösung. Unter Anwendung dieser Vorsichtsmassregeln hält H. Wedding1) diese Methode für die zuverlässigste. -- Deville benutzte reines Chlor- wasserstoffgas zur Verflüchtigung.
Die von Eggertz (1862) vorgeschlagene Auflösung des Eisens durch Jod oder Brom hat sich für die Eisenanalyse nicht besonders bewährt, weil sich dabei flüchtige Kohlenstoffverbindungen bilden. Für Schlackenanalysen ist sie brauchbar. Bei der Behandlung mit Jod soll der Kohlenstoff mit Jod und Wasser nach der Formel C40 J + 20 H2 O mit 60 Prozent Kohlenstoffgehalt zurückbleiben.
1) Siehe Wedding, Handbuch etc., S. 646.
Chemie.
mittel für Stahl. Jedenfalls hat sich das von A. S. McCreath 1876 in Vorschlag gebrachte Doppelsalz von Kupferchlorid-Chlornatrium und das 1877 von Pearce verwendete Kupferammoniumchlorid viel besser bewährt und allgemeine Anwendung gefunden. Bewegung der Flüssigkeit bei der Lösung, etwa durch einen Schüttelapparat, ist zu empfehlen (H. Brearley, H. Wdowizewski). McCreath und Pearce benutzten zur Verbrennung nach Ullgrens Vorschlag Chrom- säure. A. Tremus empfahl 1882 die Verbrennung im Sauerstoffstrom; A. Ledebur dagegen die Zerlegung durch Kupferammoniumchlorid, Verbrennung des auf einem Asbestfilter gesammelten Kohlenstoffs mit Chromsäure und Schwefelsäure (nach von Jüptner oder Särnström) und Auffangen der Kohlensäure in einem gewogenen Kaliapparat. Dies ist denn auch mit manchen kleinen Verbesserungen das ver- breitetste Verfahren für die Kohlenstoffbestimmung geworden.
In Frankreich ist allerdings die von Boussingault eingeführte Abscheidung des Kohlenstoffs durch Quecksilberchlorid mehr im Ge- brauch geblieben. Weyl, Binks u. A. verwenden Chlorsilber zur Trennung.
Die von Wöhler vorgeschlagene Methode, das Eisen durch Er- hitzen in einem Chlorgasstrom zu verflüchtigen, gab nach J. Gintls Untersuchung (1882) zu niedrige Resultate, weil das Chlor mit Sauer- stoff vermischt war. Um diesen vorher abzuscheiden, schlägt er vor, das Gas erst durch glühende Holzkohlen zu leiten. Nach Watts (1882) genügt es, das Chlorgas vollkommen zu trocknen, da der Sauerstoff als Wasserdampf mitgeführt wird. Watts verflüchtigt erst das Eisen in einem trockenen Chlorgasstrom und leitet dann Sauer- stoff über den Rückstand zur Verbrennung der Kohle zu Kohlensäure. Auch eine Beimischung von Chlorwasserstoff beeinträchtigt die Ge- nauigkeit des Resultats. Um dieses zu entfernen, leitet Hampe (1891) das Chlorgas erst durch konzentrierte Permanganatlösung. Unter Anwendung dieser Vorsichtsmaſsregeln hält H. Wedding1) diese Methode für die zuverlässigste. — Deville benutzte reines Chlor- wasserstoffgas zur Verflüchtigung.
Die von Eggertz (1862) vorgeschlagene Auflösung des Eisens durch Jod oder Brom hat sich für die Eisenanalyse nicht besonders bewährt, weil sich dabei flüchtige Kohlenstoffverbindungen bilden. Für Schlackenanalysen ist sie brauchbar. Bei der Behandlung mit Jod soll der Kohlenstoff mit Jod und Wasser nach der Formel C40 J + 20 H2 O mit 60 Prozent Kohlenstoffgehalt zurückbleiben.
1) Siehe Wedding, Handbuch etc., S. 646.
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in Vorschlag gebrachte Doppelsalz von Kupferchlorid-Chlornatrium
und das 1877 von Pearce verwendete Kupferammoniumchlorid viel
besser bewährt und allgemeine Anwendung gefunden. Bewegung der
Flüssigkeit bei der Lösung, etwa durch einen Schüttelapparat, ist zu
empfehlen (H. Brearley, H. Wdowizewski). McCreath und
Pearce benutzten zur Verbrennung nach Ullgrens Vorschlag Chrom-
säure. A. Tremus empfahl 1882 die Verbrennung im Sauerstoffstrom;
A. Ledebur dagegen die Zerlegung durch Kupferammoniumchlorid,
Verbrennung des auf einem Asbestfilter gesammelten Kohlenstoffs mit
Chromsäure und Schwefelsäure (nach von Jüptner oder Särnström)
und Auffangen der Kohlensäure in einem gewogenen Kaliapparat.
Dies ist denn auch mit manchen kleinen Verbesserungen das ver-
breitetste Verfahren für die Kohlenstoffbestimmung geworden.
In Frankreich ist allerdings die von Boussingault eingeführte
Abscheidung des Kohlenstoffs durch Quecksilberchlorid mehr im Ge-
brauch geblieben. Weyl, Binks u. A. verwenden Chlorsilber zur
Trennung.
Die von Wöhler vorgeschlagene Methode, das Eisen durch Er-
hitzen in einem Chlorgasstrom zu verflüchtigen, gab nach J. Gintls
Untersuchung (1882) zu niedrige Resultate, weil das Chlor mit Sauer-
stoff vermischt war. Um diesen vorher abzuscheiden, schlägt er vor,
das Gas erst durch glühende Holzkohlen zu leiten. Nach Watts
(1882) genügt es, das Chlorgas vollkommen zu trocknen, da der
Sauerstoff als Wasserdampf mitgeführt wird. Watts verflüchtigt erst
das Eisen in einem trockenen Chlorgasstrom und leitet dann Sauer-
stoff über den Rückstand zur Verbrennung der Kohle zu Kohlensäure.
Auch eine Beimischung von Chlorwasserstoff beeinträchtigt die Ge-
nauigkeit des Resultats. Um dieses zu entfernen, leitet Hampe (1891)
das Chlorgas erst durch konzentrierte Permanganatlösung. Unter
Anwendung dieser Vorsichtsmaſsregeln hält H. Wedding 1) diese
Methode für die zuverlässigste. — Deville benutzte reines Chlor-
wasserstoffgas zur Verflüchtigung.
Die von Eggertz (1862) vorgeschlagene Auflösung des Eisens
durch Jod oder Brom hat sich für die Eisenanalyse nicht besonders
bewährt, weil sich dabei flüchtige Kohlenstoffverbindungen bilden. Für
Schlackenanalysen ist sie brauchbar. Bei der Behandlung mit Jod
soll der Kohlenstoff mit Jod und Wasser nach der Formel C40 J +
20 H2 O mit 60 Prozent Kohlenstoffgehalt zurückbleiben.
1) Siehe Wedding, Handbuch etc., S. 646.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 356. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/372>, abgerufen am 24.11.2024.
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