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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Skandinavien 1861 bis 1870.

Norwegen hatte 16 Hochöfen, von denen 3 kalt lagen. Die
übrigen waren meistens nur 3 bis 6 Monate während des Winters im
Betriebe und produzierten an 10000 Tonnen Roheisen.

Im allgemeinen verschmolz man in Schweden reichhaltige Be-
schickungen von 35 bis 52 Prozent Eisengehalt.

Zu Langshyttan in Kopparberg beschickte man die Bispberger
und Relligslager Magneteisensteine mit 3 bis 5 Prozent Kalkstein und
erhielt sogar 58 bis 60 Prozent Eisenausbringen. Der Kohlenver-
brauch im Hochofen betrug meist 80 bis 85 Prozent Hartkohlen, bei
grauem und Bessemerroheisen etwa die Hälfte mehr. Von den Ge-
stehungskosten rechnete man 39 Prozent auf die Erze, 41 Prozent
auf die Holzkohlen und 20 Prozent auf die Generalkosten.

Die Ausfuhr und Einfuhr in Tonnen im Verhältnis zur Erzeugung
ergiebt sich aus nachfolgender Zusammenstellung.

Produktion, Export und Import von Eisen und Stahl in
Schweden im Jahre 1865
.

[Tabelle]

In Schweden waren mit den Hütten und Hammerwerken meistens
Sägemühlen verbunden, die oft so grosse Mengen von Sägemehl
lieferten, dass man, weil es verboten war, es in die Flüsse zu werfen,
oft in Verlegenheit war dasselbe fortzuschaffen. Aus diesem Grunde
war der Lundinsche Gasschweissofen, in welchem man Sägemehl
als Brennstoff verwenden konnte, für die schwedischen Hütten so
vorteilhaft.

Folgende schwedische Bessemerwerke führt Tunner 1866 auf:


Skandinavien 1861 bis 1870.

Norwegen hatte 16 Hochöfen, von denen 3 kalt lagen. Die
übrigen waren meistens nur 3 bis 6 Monate während des Winters im
Betriebe und produzierten an 10000 Tonnen Roheisen.

Im allgemeinen verschmolz man in Schweden reichhaltige Be-
schickungen von 35 bis 52 Prozent Eisengehalt.

Zu Långshyttan in Kopparberg beschickte man die Bispberger
und Relligslager Magneteisensteine mit 3 bis 5 Prozent Kalkstein und
erhielt sogar 58 bis 60 Prozent Eisenausbringen. Der Kohlenver-
brauch im Hochofen betrug meist 80 bis 85 Prozent Hartkohlen, bei
grauem und Bessemerroheisen etwa die Hälfte mehr. Von den Ge-
stehungskosten rechnete man 39 Prozent auf die Erze, 41 Prozent
auf die Holzkohlen und 20 Prozent auf die Generalkosten.

Die Ausfuhr und Einfuhr in Tonnen im Verhältnis zur Erzeugung
ergiebt sich aus nachfolgender Zusammenstellung.

Produktion, Export und Import von Eisen und Stahl in
Schweden im Jahre 1865
.

[Tabelle]

In Schweden waren mit den Hütten und Hammerwerken meistens
Sägemühlen verbunden, die oft so groſse Mengen von Sägemehl
lieferten, daſs man, weil es verboten war, es in die Flüsse zu werfen,
oft in Verlegenheit war dasselbe fortzuschaffen. Aus diesem Grunde
war der Lundinsche Gasschweiſsofen, in welchem man Sägemehl
als Brennstoff verwenden konnte, für die schwedischen Hütten so
vorteilhaft.

Folgende schwedische Bessemerwerke führt Tunner 1866 auf:


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[277/0293] Skandinavien 1861 bis 1870. Norwegen hatte 16 Hochöfen, von denen 3 kalt lagen. Die übrigen waren meistens nur 3 bis 6 Monate während des Winters im Betriebe und produzierten an 10000 Tonnen Roheisen. Im allgemeinen verschmolz man in Schweden reichhaltige Be- schickungen von 35 bis 52 Prozent Eisengehalt. Zu Långshyttan in Kopparberg beschickte man die Bispberger und Relligslager Magneteisensteine mit 3 bis 5 Prozent Kalkstein und erhielt sogar 58 bis 60 Prozent Eisenausbringen. Der Kohlenver- brauch im Hochofen betrug meist 80 bis 85 Prozent Hartkohlen, bei grauem und Bessemerroheisen etwa die Hälfte mehr. Von den Ge- stehungskosten rechnete man 39 Prozent auf die Erze, 41 Prozent auf die Holzkohlen und 20 Prozent auf die Generalkosten. Die Ausfuhr und Einfuhr in Tonnen im Verhältnis zur Erzeugung ergiebt sich aus nachfolgender Zusammenstellung. Produktion, Export und Import von Eisen und Stahl in Schweden im Jahre 1865. In Schweden waren mit den Hütten und Hammerwerken meistens Sägemühlen verbunden, die oft so groſse Mengen von Sägemehl lieferten, daſs man, weil es verboten war, es in die Flüsse zu werfen, oft in Verlegenheit war dasselbe fortzuschaffen. Aus diesem Grunde war der Lundinsche Gasschweiſsofen, in welchem man Sägemehl als Brennstoff verwenden konnte, für die schwedischen Hütten so vorteilhaft. Folgende schwedische Bessemerwerke führt Tunner 1866 auf:

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/293>, abgerufen am 30.11.2024.