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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Fortschritte der Bearbeitung des Eisens 1861 bis 1870.
70 Umläufe in der Minute. Der Dampfkessel diente als Kraftsammler
an Stelle des Schwungrades. Das Stellen der Walzen und das Heben
der schweren Platten geschah durch hydraulischen Druck.

In Hörde bewährte sich das Walzen mit Zwillingsmaschine ohne
Schwungrad insofern nicht, als der Dampfverbrauch ein zu grosser

[Abbildung] Fig. 118.
war. Man ersetzte deshalb das Reversierwalzwerk durch ein Trio-
walzwerk. Dasselbe geschah in Denain und d'Anzin in Frankreich.

Lauth in Birmingham konstruierte Walzwerke, bei denen zwischen
den gewöhnlichen Walzen schwächere Walzen auf beiden Seiten ein-
gelegt waren, welche das Walzstück beim Vor- und Rückgang passieren
musste. Dadurch wurde dem Walzer ein grosser Teil der Last ab-
genommen und die Arbeit so sehr gefördert, dass zwei kräftige Walzer
dreimal soviel fertig machen konnten wie früher. Die Darlaston Stahl-

Fortschritte der Bearbeitung des Eisens 1861 bis 1870.
70 Umläufe in der Minute. Der Dampfkessel diente als Kraftsammler
an Stelle des Schwungrades. Das Stellen der Walzen und das Heben
der schweren Platten geschah durch hydraulischen Druck.

In Hörde bewährte sich das Walzen mit Zwillingsmaschine ohne
Schwungrad insofern nicht, als der Dampfverbrauch ein zu groſser

[Abbildung] Fig. 118.
war. Man ersetzte deshalb das Reversierwalzwerk durch ein Trio-
walzwerk. Dasselbe geschah in Denain und d’Anzin in Frankreich.

Lauth in Birmingham konstruierte Walzwerke, bei denen zwischen
den gewöhnlichen Walzen schwächere Walzen auf beiden Seiten ein-
gelegt waren, welche das Walzstück beim Vor- und Rückgang passieren
muſste. Dadurch wurde dem Walzer ein groſser Teil der Last ab-
genommen und die Arbeit so sehr gefördert, daſs zwei kräftige Walzer
dreimal soviel fertig machen konnten wie früher. Die Darlaston Stahl-

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[214/0230] Fortschritte der Bearbeitung des Eisens 1861 bis 1870. 70 Umläufe in der Minute. Der Dampfkessel diente als Kraftsammler an Stelle des Schwungrades. Das Stellen der Walzen und das Heben der schweren Platten geschah durch hydraulischen Druck. In Hörde bewährte sich das Walzen mit Zwillingsmaschine ohne Schwungrad insofern nicht, als der Dampfverbrauch ein zu groſser [Abbildung Fig. 118.] war. Man ersetzte deshalb das Reversierwalzwerk durch ein Trio- walzwerk. Dasselbe geschah in Denain und d’Anzin in Frankreich. Lauth in Birmingham konstruierte Walzwerke, bei denen zwischen den gewöhnlichen Walzen schwächere Walzen auf beiden Seiten ein- gelegt waren, welche das Walzstück beim Vor- und Rückgang passieren muſste. Dadurch wurde dem Walzer ein groſser Teil der Last ab- genommen und die Arbeit so sehr gefördert, daſs zwei kräftige Walzer dreimal soviel fertig machen konnten wie früher. Die Darlaston Stahl-

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/230>, abgerufen am 26.04.2024.