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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Die Schweisseisenbereitung 1861 bis 1870.
Bei Annahme einer Dampfspannung von 3 bis 4 Atmosphären Über-
druck wird durch die Überhitze eines einfachen Puddelofens Dampf
[Abbildung] Fig. 84.
für 6 bis 10, im Durchschnitt für
8 Pferdekräfte erzeugt, durch die
Überhitze eines Schweissofens 10 bis
14, im Durchschnitt 12 Pferde-
kräfte. Während man bei gewöhn-
lichen Kesseln 12 bis 14 Quadrat-
fuss Heizfläche für eine Pferdekraft
rechnete, ging man bei Überhitz-
kesseln bis auf 16 Quadratfuss.
Für jeden Quadratfuss Rostfläche
rechnete man 14 Quadratfuss Heiz-
fläche des Kessels; endlich für je
eine Pferdekraft 1 Quadratfuss Rost-
fläche.

Kuppelwieser wies in einer
ausführlichen Untersuchung that-
sächlicher Verhältnisse nach 1), dass
diese allgemeinen Sätze bedeutende
Abänderungen erlitten, je nach den
Umständen und der Konstruktion.
Er wies namentlich auf die grösseren
Vorteile der stehenden Kessel hin.
Diese kamen denn auch immer
mehr in Aufnahme. Fig. 84 und
85 geben ein Beispiel eines Puddel-
ofens mit Vorwärmofen und stehen-
dem Cylinderkessel für Braun-
kohlenfeuerung und Treppenrost

1) Siehe Jahrbuch von Leoben etc. 1870, S. 289.

Die Schweiſseisenbereitung 1861 bis 1870.
Bei Annahme einer Dampfspannung von 3 bis 4 Atmosphären Über-
druck wird durch die Überhitze eines einfachen Puddelofens Dampf
[Abbildung] Fig. 84.
für 6 bis 10, im Durchschnitt für
8 Pferdekräfte erzeugt, durch die
Überhitze eines Schweiſsofens 10 bis
14, im Durchschnitt 12 Pferde-
kräfte. Während man bei gewöhn-
lichen Kesseln 12 bis 14 Quadrat-
fuſs Heizfläche für eine Pferdekraft
rechnete, ging man bei Überhitz-
kesseln bis auf 16 Quadratfuſs.
Für jeden Quadratfuſs Rostfläche
rechnete man 14 Quadratfuſs Heiz-
fläche des Kessels; endlich für je
eine Pferdekraft 1 Quadratfuſs Rost-
fläche.

Kuppelwieser wies in einer
ausführlichen Untersuchung that-
sächlicher Verhältnisse nach 1), daſs
diese allgemeinen Sätze bedeutende
Abänderungen erlitten, je nach den
Umständen und der Konstruktion.
Er wies namentlich auf die gröſseren
Vorteile der stehenden Kessel hin.
Diese kamen denn auch immer
mehr in Aufnahme. Fig. 84 und
85 geben ein Beispiel eines Puddel-
ofens mit Vorwärmofen und stehen-
dem Cylinderkessel für Braun-
kohlenfeuerung und Treppenrost

1) Siehe Jahrbuch von Leoben etc. 1870, S. 289.
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[120/0136] Die Schweiſseisenbereitung 1861 bis 1870. Bei Annahme einer Dampfspannung von 3 bis 4 Atmosphären Über- druck wird durch die Überhitze eines einfachen Puddelofens Dampf [Abbildung Fig. 84.] für 6 bis 10, im Durchschnitt für 8 Pferdekräfte erzeugt, durch die Überhitze eines Schweiſsofens 10 bis 14, im Durchschnitt 12 Pferde- kräfte. Während man bei gewöhn- lichen Kesseln 12 bis 14 Quadrat- fuſs Heizfläche für eine Pferdekraft rechnete, ging man bei Überhitz- kesseln bis auf 16 Quadratfuſs. Für jeden Quadratfuſs Rostfläche rechnete man 14 Quadratfuſs Heiz- fläche des Kessels; endlich für je eine Pferdekraft 1 Quadratfuſs Rost- fläche. Kuppelwieser wies in einer ausführlichen Untersuchung that- sächlicher Verhältnisse nach 1), daſs diese allgemeinen Sätze bedeutende Abänderungen erlitten, je nach den Umständen und der Konstruktion. Er wies namentlich auf die gröſseren Vorteile der stehenden Kessel hin. Diese kamen denn auch immer mehr in Aufnahme. Fig. 84 und 85 geben ein Beispiel eines Puddel- ofens mit Vorwärmofen und stehen- dem Cylinderkessel für Braun- kohlenfeuerung und Treppenrost 1) Siehe Jahrbuch von Leoben etc. 1870, S. 289.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/136>, abgerufen am 19.04.2024.