stellungskosten betrugen, abgesehen von der Verzinsung des Anlage- kapitals, für:
Arbeit 1,00 bis 1,25 Dollar
Reparaturen 0,40 " 0,50 "
Materialien 0,40 " 0,50 "
mit dem Verkauf verbundene Auslagen 0,20 " 0,25 "
Zusammen 2,00 bis 2,50 Dollar
Einschliesslich der Kapitalzinsen und aller sonstigen Kosten kam aber doch die Tonne Giessereiroheisen zu Birmingham auf 6 Dollar zu stehen.
Ende 1897 betrug die Zahl der Koksöfen in den Vereinigten Staaten 47668 mit über 12 Millionen Erzeugung; davon waren 180 Otto- Hoffmann-Öfen, 88 Semet-Solvay-Öfen, 30 Newton-Chambers-Öfen und 3 Slocumöfen, alle mit Gewinnung der Nebenprodukte. Carnegie war durch die Leistungsfähigkeit seiner Hochöfen imstande, die Tonne Roheisen für 20 Mark darzustellen. Sonst rechnete man 7 Dollar pro Tonne loco Pittsburgh.
Für die Weiterverbreitung des Roheisens hatte sich in Alabama der basische Martinbetrieb als sehr geeignet erwiesen, und es war eine grosse Anlage hierfür projektiert. Das Giessereiroheisen wurde am meisten für Röhrenguss verwendet. 1897 bestanden sieben Röhren- giessereien mit einer Leistungsfähigkeit von 725 Tonnen den Tag.
Die Erzeugung von Herdflussstahl nahm ständig zu, während die von Bessemerstahl schwankend war. Die theoretische Leistungsfähig- keit der 1896 vorhandenen 88 Herdstahlwerke mit 245 Martinöfen wurde zu 2430450 Tonnen gegen 1740000 Tonnen am 1. Januar 1894 geschätzt. Die Zahl der grossen Öfen hatte zugenommen, man zählte 50 zu 20 Tonnen, 24 zu 25 Tonnen, 25 zu 30 Tonnen, 8 zu 35 Tonnen, 6 zu 40 Tonnen und 10 zu 50 Tonnen. Pennsylvanien hatte 1895 80 Prozent des amerikanischen Herdflussstahls erzeugt.
Eine vorzügliche Anlage war das neu erbaute Blechwalzwerk der Illinois-Stahlgesellschaft zu South-Chicago 1). Für das Blechwalzwerk der Bethlehem Iron Company wurde zur Bedienung der Gichtgrube ein elektrischer Laufkran von 100 Tonnen Tragkraft erbaut: das Vor- walzwerk war mit zwei von Macintosh, Hemphill & Co. in Pittsburgh erbauten Reversiermaschinen von 6000 und 2240 P. S. aus- gerüstet. Die Aikenschen Hebetische wurden von zwei Zwillings- Reversiermaschinen bedient 2). Das Werk besass ferner ein Universal-
1) Stahl und Eisen 1897, S. 185.
2) A. a. O., S. 215.
Vereinigte Staaten von Nordamerika.
stellungskosten betrugen, abgesehen von der Verzinsung des Anlage- kapitals, für:
Arbeit 1,00 bis 1,25 Dollar
Reparaturen 0,40 „ 0,50 „
Materialien 0,40 „ 0,50 „
mit dem Verkauf verbundene Auslagen 0,20 „ 0,25 „
Zusammen 2,00 bis 2,50 Dollar
Einschlieſslich der Kapitalzinsen und aller sonstigen Kosten kam aber doch die Tonne Gieſsereiroheisen zu Birmingham auf 6 Dollar zu stehen.
Ende 1897 betrug die Zahl der Koksöfen in den Vereinigten Staaten 47668 mit über 12 Millionen Erzeugung; davon waren 180 Otto- Hoffmann-Öfen, 88 Semet-Solvay-Öfen, 30 Newton-Chambers-Öfen und 3 Slocumöfen, alle mit Gewinnung der Nebenprodukte. Carnegie war durch die Leistungsfähigkeit seiner Hochöfen imstande, die Tonne Roheisen für 20 Mark darzustellen. Sonst rechnete man 7 Dollar pro Tonne loco Pittsburgh.
Für die Weiterverbreitung des Roheisens hatte sich in Alabama der basische Martinbetrieb als sehr geeignet erwiesen, und es war eine groſse Anlage hierfür projektiert. Das Gieſsereiroheisen wurde am meisten für Röhrenguſs verwendet. 1897 bestanden sieben Röhren- gieſsereien mit einer Leistungsfähigkeit von 725 Tonnen den Tag.
Die Erzeugung von Herdfluſsstahl nahm ständig zu, während die von Bessemerstahl schwankend war. Die theoretische Leistungsfähig- keit der 1896 vorhandenen 88 Herdstahlwerke mit 245 Martinöfen wurde zu 2430450 Tonnen gegen 1740000 Tonnen am 1. Januar 1894 geschätzt. Die Zahl der groſsen Öfen hatte zugenommen, man zählte 50 zu 20 Tonnen, 24 zu 25 Tonnen, 25 zu 30 Tonnen, 8 zu 35 Tonnen, 6 zu 40 Tonnen und 10 zu 50 Tonnen. Pennsylvanien hatte 1895 80 Prozent des amerikanischen Herdfluſsstahls erzeugt.
Eine vorzügliche Anlage war das neu erbaute Blechwalzwerk der Illinois-Stahlgesellschaft zu South-Chicago 1). Für das Blechwalzwerk der Bethlehem Iron Company wurde zur Bedienung der Gichtgrube ein elektrischer Laufkran von 100 Tonnen Tragkraft erbaut: das Vor- walzwerk war mit zwei von Macintosh, Hemphill & Co. in Pittsburgh erbauten Reversiermaschinen von 6000 und 2240 P. S. aus- gerüstet. Die Aikenschen Hebetische wurden von zwei Zwillings- Reversiermaschinen bedient 2). Das Werk besaſs ferner ein Universal-
1) Stahl und Eisen 1897, S. 185.
2) A. a. O., S. 215.
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Vereinigte Staaten von Nordamerika.
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kapitals, für:
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Reparaturen 0,40 „ 0,50 „
Materialien 0,40 „ 0,50 „
mit dem Verkauf verbundene Auslagen 0,20 „ 0,25 „
Zusammen 2,00 bis 2,50 Dollar
Einschlieſslich der Kapitalzinsen und aller sonstigen Kosten kam
aber doch die Tonne Gieſsereiroheisen zu Birmingham auf 6 Dollar
zu stehen.
Ende 1897 betrug die Zahl der Koksöfen in den Vereinigten
Staaten 47668 mit über 12 Millionen Erzeugung; davon waren 180 Otto-
Hoffmann-Öfen, 88 Semet-Solvay-Öfen, 30 Newton-Chambers-Öfen und
3 Slocumöfen, alle mit Gewinnung der Nebenprodukte. Carnegie
war durch die Leistungsfähigkeit seiner Hochöfen imstande, die
Tonne Roheisen für 20 Mark darzustellen. Sonst rechnete man
7 Dollar pro Tonne loco Pittsburgh.
Für die Weiterverbreitung des Roheisens hatte sich in Alabama
der basische Martinbetrieb als sehr geeignet erwiesen, und es war eine
groſse Anlage hierfür projektiert. Das Gieſsereiroheisen wurde am
meisten für Röhrenguſs verwendet. 1897 bestanden sieben Röhren-
gieſsereien mit einer Leistungsfähigkeit von 725 Tonnen den Tag.
Die Erzeugung von Herdfluſsstahl nahm ständig zu, während die
von Bessemerstahl schwankend war. Die theoretische Leistungsfähig-
keit der 1896 vorhandenen 88 Herdstahlwerke mit 245 Martinöfen
wurde zu 2430450 Tonnen gegen 1740000 Tonnen am 1. Januar
1894 geschätzt. Die Zahl der groſsen Öfen hatte zugenommen, man
zählte 50 zu 20 Tonnen, 24 zu 25 Tonnen, 25 zu 30 Tonnen, 8 zu
35 Tonnen, 6 zu 40 Tonnen und 10 zu 50 Tonnen. Pennsylvanien
hatte 1895 80 Prozent des amerikanischen Herdfluſsstahls erzeugt.
Eine vorzügliche Anlage war das neu erbaute Blechwalzwerk der
Illinois-Stahlgesellschaft zu South-Chicago 1). Für das Blechwalzwerk
der Bethlehem Iron Company wurde zur Bedienung der Gichtgrube
ein elektrischer Laufkran von 100 Tonnen Tragkraft erbaut: das Vor-
walzwerk war mit zwei von Macintosh, Hemphill & Co. in
Pittsburgh erbauten Reversiermaschinen von 6000 und 2240 P. S. aus-
gerüstet. Die Aikenschen Hebetische wurden von zwei Zwillings-
Reversiermaschinen bedient 2). Das Werk besaſs ferner ein Universal-
1) Stahl und Eisen 1897, S. 185.
2) A. a. O., S. 215.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 1309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/1325>, abgerufen am 23.11.2024.
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