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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Vereinigte Staaten von Nordamerika.
am 18. September 1890, wobei sich die Überlegenheit der Nickelstahl-
platten klar erwiesen hatte, diese Fabrikation in grossem Umfange
aufgenommen hatte. Eine grosse Rolle spielte noch die Herstellung
geschnittener Nägel. Hierfür arbeiteten 1889 75 Walzwerke und es
gab über 600 Nägelmaschinen.

14 Robert-Bessemer-Konverter arbeiteten 1890 auf Stahlguss.

Unablässig waren die Maschineningenieure bemüht, neue Hülfs-
mittel für den Ersatz der Handarbeit und die Erleichterung des
Betriebes zu erfinden und dieselben zu verbessern.

Zu erwähnen sind von den zahlreichen Verbesserungen der elektro-
magnetische Masselausheber von Samuel T. Wellman, Kennedy-
Latropes
hydraulischer Blockgreifer, die Chargiervorrichtung von
Arthur Harrison 1), die verbesserten Rollbahnen von Hanley,
Aiken, Morgan
, die kontinuierlichen Drahtwalzwerke von H. Roberts
in Pittsburgh und von W. Swinbank in Joliet (Illinois). Manche
Gesellschaften bauten ihre alten Anlagen, um sie mit den neuen Ver-
besserungen zu versehen, um, so z. B. die Illinois-Stahlgesellschaft ihr
Schienenwalzwerk South Chicago [Illinois] 2).

Wichtig war auch die ausgedehnte Verwendung hydraulischer
Transmissionen und die mannigfaltige Benutzung von Schmirgelscheiben
zum Schleifen und Fertigmachen von Eisenguss und Eisenteilen.

Einen weiteren Vorteil zog die amerikanische Eisenindustrie aus
dem verständigen Zusammenwirken der Eisenbahnverwaltungen und
der Eisenindustriellen. Dies hatte namentlich billige Tarifsätze und
vorzügliche Be- und Entladevorrichtungen zur Folge. -- Zur Erhöhung
der Leistungsfähigkeit fand eine Zusammenlegung von Eisenwerken
statt, wie z. B. der North Chicago Rolling Mill Co., der Union Steel Co.,
der Joliet Steel Co. und zahlreicher Werke der Südstaaten.

Am 6. Oktober 1890 trat die MacKinley-Tarifbill in Kraft und
damit ein erhöhter Schutzzoll für die einheimische Eisenindustrie.

Infolge der Erhöhung des Schutzzolls auf Weissblech von 1 Cent
auf 2,2 Cent pro Pfund begann sich eine einheimische Weissblech-
industrie zu entwickeln. Bis dahin war fast alles Weissblech aus
England gekommen, dessen grösster Abnehmer die Vereinigten Staaten
waren. 1889 waren vier Fünftel der britischen Weissblecherzeugung
dorthin gegangen, 1890 nur drei Viertel.

1891 war ein kritisches Jahr, in welchem die Eisenindustrie einen

1) Siehe Stahl und Eisen 1891, S. 305.
2) Daselbst 1897, S. 181.

Vereinigte Staaten von Nordamerika.
am 18. September 1890, wobei sich die Überlegenheit der Nickelstahl-
platten klar erwiesen hatte, diese Fabrikation in groſsem Umfange
aufgenommen hatte. Eine groſse Rolle spielte noch die Herstellung
geschnittener Nägel. Hierfür arbeiteten 1889 75 Walzwerke und es
gab über 600 Nägelmaschinen.

14 Robert-Bessemer-Konverter arbeiteten 1890 auf Stahlguſs.

Unablässig waren die Maschineningenieure bemüht, neue Hülfs-
mittel für den Ersatz der Handarbeit und die Erleichterung des
Betriebes zu erfinden und dieselben zu verbessern.

Zu erwähnen sind von den zahlreichen Verbesserungen der elektro-
magnetische Masselausheber von Samuel T. Wellman, Kennedy-
Latropes
hydraulischer Blockgreifer, die Chargiervorrichtung von
Arthur Harrison 1), die verbesserten Rollbahnen von Hanley,
Aiken, Morgan
, die kontinuierlichen Drahtwalzwerke von H. Roberts
in Pittsburgh und von W. Swinbank in Joliet (Illinois). Manche
Gesellschaften bauten ihre alten Anlagen, um sie mit den neuen Ver-
besserungen zu versehen, um, so z. B. die Illinois-Stahlgesellschaft ihr
Schienenwalzwerk South Chicago [Illinois] 2).

Wichtig war auch die ausgedehnte Verwendung hydraulischer
Transmissionen und die mannigfaltige Benutzung von Schmirgelscheiben
zum Schleifen und Fertigmachen von Eisenguſs und Eisenteilen.

Einen weiteren Vorteil zog die amerikanische Eisenindustrie aus
dem verständigen Zusammenwirken der Eisenbahnverwaltungen und
der Eisenindustriellen. Dies hatte namentlich billige Tarifsätze und
vorzügliche Be- und Entladevorrichtungen zur Folge. — Zur Erhöhung
der Leistungsfähigkeit fand eine Zusammenlegung von Eisenwerken
statt, wie z. B. der North Chicago Rolling Mill Co., der Union Steel Co.,
der Joliet Steel Co. und zahlreicher Werke der Südstaaten.

Am 6. Oktober 1890 trat die MacKinley-Tarifbill in Kraft und
damit ein erhöhter Schutzzoll für die einheimische Eisenindustrie.

Infolge der Erhöhung des Schutzzolls auf Weiſsblech von 1 Cent
auf 2,2 Cent pro Pfund begann sich eine einheimische Weiſsblech-
industrie zu entwickeln. Bis dahin war fast alles Weiſsblech aus
England gekommen, dessen gröſster Abnehmer die Vereinigten Staaten
waren. 1889 waren vier Fünftel der britischen Weiſsblecherzeugung
dorthin gegangen, 1890 nur drei Viertel.

1891 war ein kritisches Jahr, in welchem die Eisenindustrie einen

1) Siehe Stahl und Eisen 1891, S. 305.
2) Daselbst 1897, S. 181.
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[1301/1317] Vereinigte Staaten von Nordamerika. am 18. September 1890, wobei sich die Überlegenheit der Nickelstahl- platten klar erwiesen hatte, diese Fabrikation in groſsem Umfange aufgenommen hatte. Eine groſse Rolle spielte noch die Herstellung geschnittener Nägel. Hierfür arbeiteten 1889 75 Walzwerke und es gab über 600 Nägelmaschinen. 14 Robert-Bessemer-Konverter arbeiteten 1890 auf Stahlguſs. Unablässig waren die Maschineningenieure bemüht, neue Hülfs- mittel für den Ersatz der Handarbeit und die Erleichterung des Betriebes zu erfinden und dieselben zu verbessern. Zu erwähnen sind von den zahlreichen Verbesserungen der elektro- magnetische Masselausheber von Samuel T. Wellman, Kennedy- Latropes hydraulischer Blockgreifer, die Chargiervorrichtung von Arthur Harrison 1), die verbesserten Rollbahnen von Hanley, Aiken, Morgan, die kontinuierlichen Drahtwalzwerke von H. Roberts in Pittsburgh und von W. Swinbank in Joliet (Illinois). Manche Gesellschaften bauten ihre alten Anlagen, um sie mit den neuen Ver- besserungen zu versehen, um, so z. B. die Illinois-Stahlgesellschaft ihr Schienenwalzwerk South Chicago [Illinois] 2). Wichtig war auch die ausgedehnte Verwendung hydraulischer Transmissionen und die mannigfaltige Benutzung von Schmirgelscheiben zum Schleifen und Fertigmachen von Eisenguſs und Eisenteilen. Einen weiteren Vorteil zog die amerikanische Eisenindustrie aus dem verständigen Zusammenwirken der Eisenbahnverwaltungen und der Eisenindustriellen. Dies hatte namentlich billige Tarifsätze und vorzügliche Be- und Entladevorrichtungen zur Folge. — Zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit fand eine Zusammenlegung von Eisenwerken statt, wie z. B. der North Chicago Rolling Mill Co., der Union Steel Co., der Joliet Steel Co. und zahlreicher Werke der Südstaaten. Am 6. Oktober 1890 trat die MacKinley-Tarifbill in Kraft und damit ein erhöhter Schutzzoll für die einheimische Eisenindustrie. Infolge der Erhöhung des Schutzzolls auf Weiſsblech von 1 Cent auf 2,2 Cent pro Pfund begann sich eine einheimische Weiſsblech- industrie zu entwickeln. Bis dahin war fast alles Weiſsblech aus England gekommen, dessen gröſster Abnehmer die Vereinigten Staaten waren. 1889 waren vier Fünftel der britischen Weiſsblecherzeugung dorthin gegangen, 1890 nur drei Viertel. 1891 war ein kritisches Jahr, in welchem die Eisenindustrie einen 1) Siehe Stahl und Eisen 1891, S. 305. 2) Daselbst 1897, S. 181.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 1301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/1317>, abgerufen am 23.11.2024.