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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Die Schweiz.

Auf der Weltausstellung in Wien im Jahre 1873 hatte die Ge-
sellschaft der Ludwig von Rollschen Eisenwerke zu Solothurn ihre
Erzeugnisse vorgeführt. Die Gesellschaft verschmolz in Choindez
Bohnerze mit Holzkohlen und Koks zu Roheisen, das sie zum Teil
unmittelbar zur Erzeugung von Gusswaren verwendete, teils auf ihren
vier Werken zu Gerlafingen, Choindez, Clus und Olten weiter ver-
arbeitete. Ein grosser Teil der Produktion wurde zu Gusswaren ver-
schmolzen, wovon die Gesellschaft 3500 Tonnen im Jahr erzeugte.
Hervorragend waren ihre Hartwalzen und adoucierte Hartwalzen für
Feinkaliber; Choindez betrieb Röhrengiesserei. Der Rest des Roh-
eisens wurde in Herden mit Holzkohlen verfrischt und zu Walzeisen
und Blechen verarbeitet. Hiervon wurden etwa 4000 Tonnen im Jahr
erzeugt.

Einen alten Ruf hatte das Gussstahlwerk von Georg Fischer
in Schaffhausen, das schmiedbaren Guss und Stahlguss fabrizierte.

Die Einfuhr von Kohlen und Eisen war sehr bedeutend. 1890
wurden für 34210000 Frcs. Steinkohlen und für 26418000 Frcs.
Eisen und Eisenfabrikate eingeführt. 1891 gab es in der Schweiz
249 Maschinenfabriken mit 16490 Arbeitern. 1893 wurden 18510
Tonnen fertige Maschinen im Werte von 23 Millionen Frcs. hergestellt.
Der Wert der aus Deutschland im Jahre 1892 eingeführten Kohlen
bezifferte sich auf 141/2 Millionen Mark, und der von Eisen und Eisen-
waren auf 291/2 Millionen.

Dem Gewicht nach stellte sich die Einfuhr von Eisen und Eisen-
fabrikaten in den Jahren 1894 bis 1895 folgendermassen:

[Tabelle]
Die Schweiz.

Auf der Weltausstellung in Wien im Jahre 1873 hatte die Ge-
sellschaft der Ludwig von Rollschen Eisenwerke zu Solothurn ihre
Erzeugnisse vorgeführt. Die Gesellschaft verschmolz in Choindez
Bohnerze mit Holzkohlen und Koks zu Roheisen, das sie zum Teil
unmittelbar zur Erzeugung von Guſswaren verwendete, teils auf ihren
vier Werken zu Gerlafingen, Choindez, Clus und Olten weiter ver-
arbeitete. Ein groſser Teil der Produktion wurde zu Guſswaren ver-
schmolzen, wovon die Gesellschaft 3500 Tonnen im Jahr erzeugte.
Hervorragend waren ihre Hartwalzen und adoucierte Hartwalzen für
Feinkaliber; Choindez betrieb Röhrengieſserei. Der Rest des Roh-
eisens wurde in Herden mit Holzkohlen verfrischt und zu Walzeisen
und Blechen verarbeitet. Hiervon wurden etwa 4000 Tonnen im Jahr
erzeugt.

Einen alten Ruf hatte das Guſsstahlwerk von Georg Fischer
in Schaffhausen, das schmiedbaren Guſs und Stahlguſs fabrizierte.

Die Einfuhr von Kohlen und Eisen war sehr bedeutend. 1890
wurden für 34210000 Frcs. Steinkohlen und für 26418000 Frcs.
Eisen und Eisenfabrikate eingeführt. 1891 gab es in der Schweiz
249 Maschinenfabriken mit 16490 Arbeitern. 1893 wurden 18510
Tonnen fertige Maschinen im Werte von 23 Millionen Frcs. hergestellt.
Der Wert der aus Deutschland im Jahre 1892 eingeführten Kohlen
bezifferte sich auf 14½ Millionen Mark, und der von Eisen und Eisen-
waren auf 29½ Millionen.

Dem Gewicht nach stellte sich die Einfuhr von Eisen und Eisen-
fabrikaten in den Jahren 1894 bis 1895 folgendermaſsen:

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[1268/1284] Die Schweiz. Auf der Weltausstellung in Wien im Jahre 1873 hatte die Ge- sellschaft der Ludwig von Rollschen Eisenwerke zu Solothurn ihre Erzeugnisse vorgeführt. Die Gesellschaft verschmolz in Choindez Bohnerze mit Holzkohlen und Koks zu Roheisen, das sie zum Teil unmittelbar zur Erzeugung von Guſswaren verwendete, teils auf ihren vier Werken zu Gerlafingen, Choindez, Clus und Olten weiter ver- arbeitete. Ein groſser Teil der Produktion wurde zu Guſswaren ver- schmolzen, wovon die Gesellschaft 3500 Tonnen im Jahr erzeugte. Hervorragend waren ihre Hartwalzen und adoucierte Hartwalzen für Feinkaliber; Choindez betrieb Röhrengieſserei. Der Rest des Roh- eisens wurde in Herden mit Holzkohlen verfrischt und zu Walzeisen und Blechen verarbeitet. Hiervon wurden etwa 4000 Tonnen im Jahr erzeugt. Einen alten Ruf hatte das Guſsstahlwerk von Georg Fischer in Schaffhausen, das schmiedbaren Guſs und Stahlguſs fabrizierte. Die Einfuhr von Kohlen und Eisen war sehr bedeutend. 1890 wurden für 34210000 Frcs. Steinkohlen und für 26418000 Frcs. Eisen und Eisenfabrikate eingeführt. 1891 gab es in der Schweiz 249 Maschinenfabriken mit 16490 Arbeitern. 1893 wurden 18510 Tonnen fertige Maschinen im Werte von 23 Millionen Frcs. hergestellt. Der Wert der aus Deutschland im Jahre 1892 eingeführten Kohlen bezifferte sich auf 14½ Millionen Mark, und der von Eisen und Eisen- waren auf 29½ Millionen. Dem Gewicht nach stellte sich die Einfuhr von Eisen und Eisen- fabrikaten in den Jahren 1894 bis 1895 folgendermaſsen:

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 1268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/1284>, abgerufen am 03.05.2024.