abgekürzt. Die hohe Temperatur am Ende des Prozesses soll ein vollkommneres Aussaigern von Phosphoreisen und Schwefeleisen, infolgedessen ein reineres Produkt bewirken.
Siemens erzielte nach seinen Angaben bei seinem Verfahren aus Chargen von 424 Pfund Roheisen ein Ausbringen von 413 Pfund gepuddeltem Eisen, also nur 2,6 Proz. Abgang, während dasselbe Eisen in dem gewöhnlichen Puddelofen aus 484 Pfund Roheisen 426 Pfund weiches Eisen, also 12 Prozent Abbrand ergab.
Im Juni 1868 erhielt Siemens, nach Einführung einer besseren Kühlung des Ofens, sogar einen Überschuss an Puddeleisen über den Einsatz, indem mehr Eisen aus der zugesetzten Garschlacke reduziert wurde, als durch die Flamme verbrannte.
[Abbildung]
Fig. 79.
[Abbildung]
Fig. 80.
Der Gaspuddelofen (Fig. 79, 80) verarbeitete 18 Chargen in 24 Stunden, während der frühere Puddelofen nur 12 Chargen zuliess. Der Verbrauch an garen Zuschlägen (Fettlings) war anfangs bei dem Siemensofen grösser, wurde aber durch Wasserkühlung der Feuer- brücke und des Bodens auf die gleiche Höhe gebracht. Die Ersparung an Brennstoff schätzte Siemens auf 40 bis 50 Prozent, wobei ausser- dem geringeres Brennmaterial angewendet werden konnte. Siemens empfahl ferner die Benutzung mechanischer Puddler.
Die erste Anwendung von Siemens' Puddelverfahren geschah auf den Werken der Bolton-Stahl- und Eisen-Gesellschaft in Lancashire. Diesem folgte in England die Monkbridge E. G. bei Leeds, während um dieselbe Zeit schon eine beträchtliche Zahl solcher Öfen auf dem Kontinent erbaut wurden, so in Österreich ein 1868 erbauter, mit
Die Schweiſseisenbereitung 1861 bis 1870.
abgekürzt. Die hohe Temperatur am Ende des Prozesses soll ein vollkommneres Aussaigern von Phosphoreisen und Schwefeleisen, infolgedessen ein reineres Produkt bewirken.
Siemens erzielte nach seinen Angaben bei seinem Verfahren aus Chargen von 424 Pfund Roheisen ein Ausbringen von 413 Pfund gepuddeltem Eisen, also nur 2,6 Proz. Abgang, während dasselbe Eisen in dem gewöhnlichen Puddelofen aus 484 Pfund Roheisen 426 Pfund weiches Eisen, also 12 Prozent Abbrand ergab.
Im Juni 1868 erhielt Siemens, nach Einführung einer besseren Kühlung des Ofens, sogar einen Überschuſs an Puddeleisen über den Einsatz, indem mehr Eisen aus der zugesetzten Garschlacke reduziert wurde, als durch die Flamme verbrannte.
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Fig. 79.
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Fig. 80.
Der Gaspuddelofen (Fig. 79, 80) verarbeitete 18 Chargen in 24 Stunden, während der frühere Puddelofen nur 12 Chargen zulieſs. Der Verbrauch an garen Zuschlägen (Fettlings) war anfangs bei dem Siemensofen gröſser, wurde aber durch Wasserkühlung der Feuer- brücke und des Bodens auf die gleiche Höhe gebracht. Die Ersparung an Brennstoff schätzte Siemens auf 40 bis 50 Prozent, wobei auſser- dem geringeres Brennmaterial angewendet werden konnte. Siemens empfahl ferner die Benutzung mechanischer Puddler.
Die erste Anwendung von Siemens’ Puddelverfahren geschah auf den Werken der Bolton-Stahl- und Eisen-Gesellschaft in Lancashire. Diesem folgte in England die Monkbridge E. G. bei Leeds, während um dieselbe Zeit schon eine beträchtliche Zahl solcher Öfen auf dem Kontinent erbaut wurden, so in Österreich ein 1868 erbauter, mit
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Die Schweiſseisenbereitung 1861 bis 1870.
abgekürzt. Die hohe Temperatur am Ende des Prozesses soll ein
vollkommneres Aussaigern von Phosphoreisen und Schwefeleisen,
infolgedessen ein reineres Produkt bewirken.
Siemens erzielte nach seinen Angaben bei seinem Verfahren
aus Chargen von 424 Pfund Roheisen ein Ausbringen von 413 Pfund
gepuddeltem Eisen, also nur 2,6 Proz. Abgang, während dasselbe Eisen
in dem gewöhnlichen Puddelofen aus 484 Pfund Roheisen 426 Pfund
weiches Eisen, also 12 Prozent Abbrand ergab.
Im Juni 1868 erhielt Siemens, nach Einführung einer besseren
Kühlung des Ofens, sogar einen Überschuſs an Puddeleisen über den
Einsatz, indem mehr Eisen aus der zugesetzten Garschlacke reduziert
wurde, als durch die Flamme verbrannte.
[Abbildung Fig. 79.]
[Abbildung Fig. 80.]
Der Gaspuddelofen (Fig. 79, 80) verarbeitete 18 Chargen in
24 Stunden, während der frühere Puddelofen nur 12 Chargen zulieſs.
Der Verbrauch an garen Zuschlägen (Fettlings) war anfangs bei dem
Siemensofen gröſser, wurde aber durch Wasserkühlung der Feuer-
brücke und des Bodens auf die gleiche Höhe gebracht. Die Ersparung
an Brennstoff schätzte Siemens auf 40 bis 50 Prozent, wobei auſser-
dem geringeres Brennmaterial angewendet werden konnte. Siemens
empfahl ferner die Benutzung mechanischer Puddler.
Die erste Anwendung von Siemens’ Puddelverfahren geschah auf
den Werken der Bolton-Stahl- und Eisen-Gesellschaft in Lancashire.
Diesem folgte in England die Monkbridge E. G. bei Leeds, während
um dieselbe Zeit schon eine beträchtliche Zahl solcher Öfen auf dem
Kontinent erbaut wurden, so in Österreich ein 1868 erbauter, mit
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/126>, abgerufen am 24.11.2024.
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