produkte bildeten, und wendete man zu deren Verbrennung Oberwind an, so hatte man den Übergang zu den Gasgeneratoren.
Nur Oberwind wendete man 1866 zu Ebenau in Österreich bei Torfpuddelöfen an.
Immer grössere Wichtigkeit erlangte die Gasfeuerung. Als eine wichtige Verbesserung hierbei ist die von Lundin in Schweden bei seinem Holzgasofen angewendete Kondensation mit Wasserkühlung hervorzuheben. Ihr Zweck war, den reichlichen Wasserdampf in dem
[Abbildung]
Fig. 74.
Holzgas zu kondensiren und diesem dadurch eine höhere Heizkraft zu verleihen. Die Idee war nicht neu, indem Paduschka dieselbe bereits 1854 bei Glasschmelzöfen ausgeführt hatte, aber die Ausführung und die Anwendung beim Puddelofen waren neu. Lundins Brennmaterial waren nasse Sägespäne, die bei den schwedischen Hüttenwerken, die fast immer mit grossen Holzschneidereien verbunden waren, leicht und billig beschafft werden konnten. Fig. 75 (a. f. S.) stellt den Lundinschen Gasgenerator mit dem Kondensationsapparat dar. Der Verbrennungs- wind tritt von unten durch das Windrohr A in den Generator, die Kondensation erfolgt durch die Brausen d d und durch das Wasser, welches aus dem Rohr O über die kreuzweise gelegten Eisenstangen in der Kammer R tröpfelt. Durch die Abkühlung wird der grosse
Die Schweiſseisenbereitung 1861 bis 1870.
produkte bildeten, und wendete man zu deren Verbrennung Oberwind an, so hatte man den Übergang zu den Gasgeneratoren.
Nur Oberwind wendete man 1866 zu Ebenau in Österreich bei Torfpuddelöfen an.
Immer gröſsere Wichtigkeit erlangte die Gasfeuerung. Als eine wichtige Verbesserung hierbei ist die von Lundin in Schweden bei seinem Holzgasofen angewendete Kondensation mit Wasserkühlung hervorzuheben. Ihr Zweck war, den reichlichen Wasserdampf in dem
[Abbildung]
Fig. 74.
Holzgas zu kondensiren und diesem dadurch eine höhere Heizkraft zu verleihen. Die Idee war nicht neu, indem Paduschka dieselbe bereits 1854 bei Glasschmelzöfen ausgeführt hatte, aber die Ausführung und die Anwendung beim Puddelofen waren neu. Lundins Brennmaterial waren nasse Sägespäne, die bei den schwedischen Hüttenwerken, die fast immer mit groſsen Holzschneidereien verbunden waren, leicht und billig beschafft werden konnten. Fig. 75 (a. f. S.) stellt den Lundinschen Gasgenerator mit dem Kondensationsapparat dar. Der Verbrennungs- wind tritt von unten durch das Windrohr A in den Generator, die Kondensation erfolgt durch die Brausen d d und durch das Wasser, welches aus dem Rohr O über die kreuzweise gelegten Eisenstangen in der Kammer R tröpfelt. Durch die Abkühlung wird der groſse
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0123"n="107"/><fwplace="top"type="header">Die Schweiſseisenbereitung 1861 bis 1870.</fw><lb/>
produkte bildeten, und wendete man zu deren Verbrennung Oberwind<lb/>
an, so hatte man den Übergang zu den Gasgeneratoren.</p><lb/><p>Nur Oberwind wendete man 1866 zu Ebenau in Österreich bei<lb/>
Torfpuddelöfen an.</p><lb/><p>Immer gröſsere Wichtigkeit erlangte die <hirendition="#g">Gasfeuerung</hi>. Als eine<lb/>
wichtige Verbesserung hierbei ist die von <hirendition="#g">Lundin</hi> in Schweden bei<lb/>
seinem <hirendition="#g">Holzgasofen</hi> angewendete Kondensation mit Wasserkühlung<lb/>
hervorzuheben. Ihr Zweck war, den reichlichen Wasserdampf in dem<lb/><figure><head>Fig. 74.</head></figure><lb/>
Holzgas zu kondensiren und diesem dadurch eine höhere Heizkraft zu<lb/>
verleihen. Die Idee war nicht neu, indem <hirendition="#g">Paduschka</hi> dieselbe bereits<lb/>
1854 bei Glasschmelzöfen ausgeführt hatte, aber die Ausführung und<lb/>
die Anwendung beim Puddelofen waren neu. <hirendition="#g">Lundins</hi> Brennmaterial<lb/>
waren nasse Sägespäne, die bei den schwedischen Hüttenwerken, die<lb/>
fast immer mit groſsen Holzschneidereien verbunden waren, leicht und<lb/>
billig beschafft werden konnten. Fig. 75 (a. f. S.) stellt den <hirendition="#g">Lundins</hi>chen<lb/>
Gasgenerator mit dem Kondensationsapparat dar. Der Verbrennungs-<lb/>
wind tritt von unten durch das Windrohr <hirendition="#i">A</hi> in den Generator, die<lb/>
Kondensation erfolgt durch die Brausen <hirendition="#i">d d</hi> und durch das Wasser,<lb/>
welches aus dem Rohr O über die kreuzweise gelegten Eisenstangen<lb/>
in der Kammer <hirendition="#i">R</hi> tröpfelt. Durch die Abkühlung wird der groſse<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[107/0123]
Die Schweiſseisenbereitung 1861 bis 1870.
produkte bildeten, und wendete man zu deren Verbrennung Oberwind
an, so hatte man den Übergang zu den Gasgeneratoren.
Nur Oberwind wendete man 1866 zu Ebenau in Österreich bei
Torfpuddelöfen an.
Immer gröſsere Wichtigkeit erlangte die Gasfeuerung. Als eine
wichtige Verbesserung hierbei ist die von Lundin in Schweden bei
seinem Holzgasofen angewendete Kondensation mit Wasserkühlung
hervorzuheben. Ihr Zweck war, den reichlichen Wasserdampf in dem
[Abbildung Fig. 74.]
Holzgas zu kondensiren und diesem dadurch eine höhere Heizkraft zu
verleihen. Die Idee war nicht neu, indem Paduschka dieselbe bereits
1854 bei Glasschmelzöfen ausgeführt hatte, aber die Ausführung und
die Anwendung beim Puddelofen waren neu. Lundins Brennmaterial
waren nasse Sägespäne, die bei den schwedischen Hüttenwerken, die
fast immer mit groſsen Holzschneidereien verbunden waren, leicht und
billig beschafft werden konnten. Fig. 75 (a. f. S.) stellt den Lundinschen
Gasgenerator mit dem Kondensationsapparat dar. Der Verbrennungs-
wind tritt von unten durch das Windrohr A in den Generator, die
Kondensation erfolgt durch die Brausen d d und durch das Wasser,
welches aus dem Rohr O über die kreuzweise gelegten Eisenstangen
in der Kammer R tröpfelt. Durch die Abkühlung wird der groſse
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/123>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.