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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Henry Bessemer und seine Erfindung.
und vertieftem Herd (Fig. 318 bis 320) eingeschmolzen werden und
durch Formen, die seitlich oder am Boden angebracht sind, ebenfalls
wieder Wind durch das flüssige Metall gepresst wird. Gleichzeitig
arbeitet der Puddler die Masse durch und formt sie dann in Luppen,
die wie üblich weiter behandelt werden; nur soll das Ausheizen oder
Schweissen der Blöcke, um nachträgliche Verunreinigung durch die
Feuergase zu vermeiden, in geschlossenen Thonretorten, die in einem
Flammofen liegen, geschehen.

[Abbildung] Fig. 318.
[Abbildung] Fig. 319.
[Abbildung] Fig. 320.

Man kann aber auch
den ganzen Frischpro-
zess, und dieses ist das
zweite Verfahren, in
einem zu Ende führen.
Es geschieht dies in
einem Tiegel (Fig. 321),
ähnlich dem oben be-
schriebenen, nur
grösser, so dass er mehrere Centner Eisen fasst, das in einem Windofen,
in dem es rings von Koks umgeben ist und in dem durch eine hohe Esse
eine grosse Hitze erzeugt werden kann, eingesetzt wird. Ist der Eisen-
einsatz geschmolzen, so wird das Windrohr eingeführt und das Wind-
frischen erfolgt, wie oben geschildert. Es erfolgt ein heftiges Aufkochen
der Masse, wobei lebhaft Flammen, Funken und Schlacken aus den
Öffnungen des Deckels entströmen. Nachdem die Operation etwa eine
halbe Stunde gedauert hat, "vermindert sich die Flamme und zeigt
dadurch dem Arbeiter an, dass der Prozess vollendet und das Roh-
eisen in fast reines Schmiedeeisen verwandelt worden ist". Über die
Anwendung des Dampfes, das Abstechen, Giessen, Hämmern und
Walzen werden die früheren Angaben wiederholt. "Das entkohlte
Metall kann auch zum Guss von Gegenständen verwendet werden,

Henry Bessemer und seine Erfindung.
und vertieftem Herd (Fig. 318 bis 320) eingeschmolzen werden und
durch Formen, die seitlich oder am Boden angebracht sind, ebenfalls
wieder Wind durch das flüssige Metall gepreſst wird. Gleichzeitig
arbeitet der Puddler die Masse durch und formt sie dann in Luppen,
die wie üblich weiter behandelt werden; nur soll das Ausheizen oder
Schweiſsen der Blöcke, um nachträgliche Verunreinigung durch die
Feuergase zu vermeiden, in geschlossenen Thonretorten, die in einem
Flammofen liegen, geschehen.

[Abbildung] Fig. 318.
[Abbildung] Fig. 319.
[Abbildung] Fig. 320.

Man kann aber auch
den ganzen Frischpro-
zeſs, und dieses ist das
zweite Verfahren, in
einem zu Ende führen.
Es geschieht dies in
einem Tiegel (Fig. 321),
ähnlich dem oben be-
schriebenen, nur
gröſser, so daſs er mehrere Centner Eisen faſst, das in einem Windofen,
in dem es rings von Koks umgeben ist und in dem durch eine hohe Esse
eine groſse Hitze erzeugt werden kann, eingesetzt wird. Ist der Eisen-
einsatz geschmolzen, so wird das Windrohr eingeführt und das Wind-
frischen erfolgt, wie oben geschildert. Es erfolgt ein heftiges Aufkochen
der Masse, wobei lebhaft Flammen, Funken und Schlacken aus den
Öffnungen des Deckels entströmen. Nachdem die Operation etwa eine
halbe Stunde gedauert hat, „vermindert sich die Flamme und zeigt
dadurch dem Arbeiter an, daſs der Prozeſs vollendet und das Roh-
eisen in fast reines Schmiedeeisen verwandelt worden ist“. Über die
Anwendung des Dampfes, das Abstechen, Gieſsen, Hämmern und
Walzen werden die früheren Angaben wiederholt. „Das entkohlte
Metall kann auch zum Guſs von Gegenständen verwendet werden,

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[914/0930] Henry Bessemer und seine Erfindung. und vertieftem Herd (Fig. 318 bis 320) eingeschmolzen werden und durch Formen, die seitlich oder am Boden angebracht sind, ebenfalls wieder Wind durch das flüssige Metall gepreſst wird. Gleichzeitig arbeitet der Puddler die Masse durch und formt sie dann in Luppen, die wie üblich weiter behandelt werden; nur soll das Ausheizen oder Schweiſsen der Blöcke, um nachträgliche Verunreinigung durch die Feuergase zu vermeiden, in geschlossenen Thonretorten, die in einem Flammofen liegen, geschehen. [Abbildung Fig. 318.] [Abbildung Fig. 319.] [Abbildung Fig. 320.] Man kann aber auch den ganzen Frischpro- zeſs, und dieses ist das zweite Verfahren, in einem zu Ende führen. Es geschieht dies in einem Tiegel (Fig. 321), ähnlich dem oben be- schriebenen, nur gröſser, so daſs er mehrere Centner Eisen faſst, das in einem Windofen, in dem es rings von Koks umgeben ist und in dem durch eine hohe Esse eine groſse Hitze erzeugt werden kann, eingesetzt wird. Ist der Eisen- einsatz geschmolzen, so wird das Windrohr eingeführt und das Wind- frischen erfolgt, wie oben geschildert. Es erfolgt ein heftiges Aufkochen der Masse, wobei lebhaft Flammen, Funken und Schlacken aus den Öffnungen des Deckels entströmen. Nachdem die Operation etwa eine halbe Stunde gedauert hat, „vermindert sich die Flamme und zeigt dadurch dem Arbeiter an, daſs der Prozeſs vollendet und das Roh- eisen in fast reines Schmiedeeisen verwandelt worden ist“. Über die Anwendung des Dampfes, das Abstechen, Gieſsen, Hämmern und Walzen werden die früheren Angaben wiederholt. „Das entkohlte Metall kann auch zum Guſs von Gegenständen verwendet werden,

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 914. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/930>, abgerufen am 23.11.2024.