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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Mechanische Bearbeitung 1851 bis 1860.

Grosse Fortschritte wurden in den 50er Jahren bei den Walz-
werken
gemacht. -- Das Überheben der Walzstücke, welches bei
dem gewöhnlichen einseitigen Gang der Walzen nach jedem Durch-
gange nötig war, wurde um so schwieriger, je schwerer die
Stücke wurden. Man suchte dieses deshalb auf verschiedene Art zu
erleichtern oder unnötig zu machen.

Zur Erleichterung dienten die Überhebevorrichtungen. Diese waren
entweder bewegliche Brücken oder fahrbare Gestelle.

Aufziehbare Gitterbrücken zum Überheben der Walzstücke hatte
man schon anfangs der 50er Jahre auf den belgischen und west-
fälischen Hütten. Auf der Guten Hoffnungshütte bei Oberhausen

[Abbildung] Fig. 303.
geschah 1854 das Heben der Brücke durch einen Dampfcylinder. Eine
ähnliche Hebevorrichtung für schwere Kesselbleche zu Neuberg in
Steiermark hat Rittinger in seinen Erfahrungen 1855 beschrieben,
und Borsig konstruierte einen sehr vollkommenen Dampfhebeapparat
zu Moabit. Natürlich mussten sich diese Hebebrücken auf beiden
Seiten der Walzen befinden. Noch wichtiger wurden diese Über-
hebvorrichtungen, als man anfing, schwere Stahlblöcke und Panzer-
platten zu walzen. Hierfür erfand Ende der 50er Jahre der Amerikaner

Mechanische Bearbeitung 1851 bis 1860.

Groſse Fortschritte wurden in den 50er Jahren bei den Walz-
werken
gemacht. — Das Überheben der Walzstücke, welches bei
dem gewöhnlichen einseitigen Gang der Walzen nach jedem Durch-
gange nötig war, wurde um so schwieriger, je schwerer die
Stücke wurden. Man suchte dieses deshalb auf verschiedene Art zu
erleichtern oder unnötig zu machen.

Zur Erleichterung dienten die Überhebevorrichtungen. Diese waren
entweder bewegliche Brücken oder fahrbare Gestelle.

Aufziehbare Gitterbrücken zum Überheben der Walzstücke hatte
man schon anfangs der 50er Jahre auf den belgischen und west-
fälischen Hütten. Auf der Guten Hoffnungshütte bei Oberhausen

[Abbildung] Fig. 303.
geschah 1854 das Heben der Brücke durch einen Dampfcylinder. Eine
ähnliche Hebevorrichtung für schwere Kesselbleche zu Neuberg in
Steiermark hat Rittinger in seinen Erfahrungen 1855 beschrieben,
und Borsig konstruierte einen sehr vollkommenen Dampfhebeapparat
zu Moabit. Natürlich muſsten sich diese Hebebrücken auf beiden
Seiten der Walzen befinden. Noch wichtiger wurden diese Über-
hebvorrichtungen, als man anfing, schwere Stahlblöcke und Panzer-
platten zu walzen. Hierfür erfand Ende der 50er Jahre der Amerikaner

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[869/0885] Mechanische Bearbeitung 1851 bis 1860. Groſse Fortschritte wurden in den 50er Jahren bei den Walz- werken gemacht. — Das Überheben der Walzstücke, welches bei dem gewöhnlichen einseitigen Gang der Walzen nach jedem Durch- gange nötig war, wurde um so schwieriger, je schwerer die Stücke wurden. Man suchte dieses deshalb auf verschiedene Art zu erleichtern oder unnötig zu machen. Zur Erleichterung dienten die Überhebevorrichtungen. Diese waren entweder bewegliche Brücken oder fahrbare Gestelle. Aufziehbare Gitterbrücken zum Überheben der Walzstücke hatte man schon anfangs der 50er Jahre auf den belgischen und west- fälischen Hütten. Auf der Guten Hoffnungshütte bei Oberhausen [Abbildung Fig. 303.] geschah 1854 das Heben der Brücke durch einen Dampfcylinder. Eine ähnliche Hebevorrichtung für schwere Kesselbleche zu Neuberg in Steiermark hat Rittinger in seinen Erfahrungen 1855 beschrieben, und Borsig konstruierte einen sehr vollkommenen Dampfhebeapparat zu Moabit. Natürlich muſsten sich diese Hebebrücken auf beiden Seiten der Walzen befinden. Noch wichtiger wurden diese Über- hebvorrichtungen, als man anfing, schwere Stahlblöcke und Panzer- platten zu walzen. Hierfür erfand Ende der 50er Jahre der Amerikaner

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 869. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/885>, abgerufen am 23.11.2024.