Aufmerksamkeit zu; auch die hüttenmännische Litteratur beschäftigte sich eingehend damit 1).
Bei dem gewöhnlichen Planrost gab man den Roststäben eine starke Ausbauchung und erzielte mit diesem sogenannten Fischbauch- rost durch die Vorwärmung der Zugluft eine vorteilhaftere Verbren- nung. Für Puddel- und Schweissöfen waren diese Roststäbe aber wenig geeignet.
Den Unterwind, den schon Peter Onions 1783 beim Eisen- feinen angewendet und v. Baader 1818 empfohlen hatte, benutzte J. A. Detmold 1843 zuerst bei dem Puddelofen und erwarb dafür ein englisches Patent (18. Oktober 1843, Nr. 9911). Er verkaufte es an die Ebbw-Vale-Eisenhüttengesellschaft in Südwales, welche das- selbe zuerst in England anwendete. Um dieselbe Zeit wurde der Unterwind auch in Deutschland eingeführt. In den 50 er Jahren wendete man mehrfach die geschlossenen Feuerungen mit Unterwind bei den Flammöfen an. Lan in Frankreich fand (1857) dieselben bei den Schweissöfen vorteilhaft hinsichtlich des Eisenabbrandes und des Kohlenverbrauches, nachteilig dagegen hinsichtlich der Qualität des Eisens 2). Beim Puddelofen bewährte sich diese Einrichtung in Frankreich nicht. In Deutschland wendete man sie dagegen zu Neu- stadt am Rübenberge (1859) mit bestem Erfolge an 3).
Bei der Anwendung von Unterwind bewährte sich in Süddeutsch- land und Österreich Anton Müllers patentierter Heizpult4) an Stelle des Stabrostes. Der Heizpult, Fig. 293, welcher als Rost diente, bestand aus einem gusseisernen pultförmigen Kasten, dessen obere Fläche, auf der das Brennmaterial auflag, mit Löchern versehen war. In den Kasten wurde der schwach gepresste Wind eingeleitet, der durch die Löcher ausströmte und die Verbrennung bewirkte. Man gab der oberen Fläche die Gestalt eines doppelten oder eines ein-
1)Scherer hatte in seiner Metallurgie dazu angeregt, ebenso Tunner, Plattner, Knapp und Andere. Besondere Schriften erschienen von Fritsche, Die Brennstoffe und ihre Anwendung 1847, von Grashof, Untersuchungen über Feuerungsanlagen in Zeitschr. der deutschen Ingenieure 1857. In umfassender Weise behandelte C. Schinz den Gegenstand in seinem Kompendium zur Wärme- messkunst und deren Anwendung 1858. -- Wir nennen ferner C. Hartmann, Die mineralischen Brennstoffe 2. Aufl., 1856. Leo, Die Brennmaterialienlehre 1860. Jullien, Über Verbrennung bei metallurgischen Feuerungen in Bull. de la soc. de l'industr. miner., t. 3, livr. 3, p. 340.
2) Siehe Berg- und hüttenm. Ztg. 1857, S. 18.
3) Siehe Berg- und hüttenm. Ztg. 1859, S. 398 u. 469.
4) Siehe Tunners Jahrbuch 1854, S. 247; 1860, S. 346. Berg- und hüttenm. Ztg. 1859, S. 224; 1860, S. 208.
Schmiedeeisenbereitung 1851 bis 1860.
Aufmerksamkeit zu; auch die hüttenmännische Litteratur beschäftigte sich eingehend damit 1).
Bei dem gewöhnlichen Planrost gab man den Roststäben eine starke Ausbauchung und erzielte mit diesem sogenannten Fischbauch- rost durch die Vorwärmung der Zugluft eine vorteilhaftere Verbren- nung. Für Puddel- und Schweiſsöfen waren diese Roststäbe aber wenig geeignet.
Den Unterwind, den schon Peter Onions 1783 beim Eisen- feinen angewendet und v. Baader 1818 empfohlen hatte, benutzte J. A. Detmold 1843 zuerst bei dem Puddelofen und erwarb dafür ein englisches Patent (18. Oktober 1843, Nr. 9911). Er verkaufte es an die Ebbw-Vale-Eisenhüttengesellschaft in Südwales, welche das- selbe zuerst in England anwendete. Um dieselbe Zeit wurde der Unterwind auch in Deutschland eingeführt. In den 50 er Jahren wendete man mehrfach die geschlossenen Feuerungen mit Unterwind bei den Flammöfen an. Lan in Frankreich fand (1857) dieselben bei den Schweiſsöfen vorteilhaft hinsichtlich des Eisenabbrandes und des Kohlenverbrauches, nachteilig dagegen hinsichtlich der Qualität des Eisens 2). Beim Puddelofen bewährte sich diese Einrichtung in Frankreich nicht. In Deutschland wendete man sie dagegen zu Neu- stadt am Rübenberge (1859) mit bestem Erfolge an 3).
Bei der Anwendung von Unterwind bewährte sich in Süddeutsch- land und Österreich Anton Müllers patentierter Heizpult4) an Stelle des Stabrostes. Der Heizpult, Fig. 293, welcher als Rost diente, bestand aus einem guſseisernen pultförmigen Kasten, dessen obere Fläche, auf der das Brennmaterial auflag, mit Löchern versehen war. In den Kasten wurde der schwach gepreſste Wind eingeleitet, der durch die Löcher ausströmte und die Verbrennung bewirkte. Man gab der oberen Fläche die Gestalt eines doppelten oder eines ein-
1)Scherer hatte in seiner Metallurgie dazu angeregt, ebenso Tunner, Plattner, Knapp und Andere. Besondere Schriften erschienen von Fritsche, Die Brennstoffe und ihre Anwendung 1847, von Grashof, Untersuchungen über Feuerungsanlagen in Zeitschr. der deutschen Ingenieure 1857. In umfassender Weise behandelte C. Schinz den Gegenstand in seinem Kompendium zur Wärme- meſskunst und deren Anwendung 1858. — Wir nennen ferner C. Hartmann, Die mineralischen Brennstoffe 2. Aufl., 1856. Leo, Die Brennmaterialienlehre 1860. Jullien, Über Verbrennung bei metallurgischen Feuerungen in Bull. de la soc. de l’industr. miner., t. 3, livr. 3, p. 340.
2) Siehe Berg- und hüttenm. Ztg. 1857, S. 18.
3) Siehe Berg- und hüttenm. Ztg. 1859, S. 398 u. 469.
4) Siehe Tunners Jahrbuch 1854, S. 247; 1860, S. 346. Berg- und hüttenm. Ztg. 1859, S. 224; 1860, S. 208.
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Schmiedeeisenbereitung 1851 bis 1860.
Aufmerksamkeit zu; auch die hüttenmännische Litteratur beschäftigte
sich eingehend damit 1).
Bei dem gewöhnlichen Planrost gab man den Roststäben eine
starke Ausbauchung und erzielte mit diesem sogenannten Fischbauch-
rost durch die Vorwärmung der Zugluft eine vorteilhaftere Verbren-
nung. Für Puddel- und Schweiſsöfen waren diese Roststäbe aber
wenig geeignet.
Den Unterwind, den schon Peter Onions 1783 beim Eisen-
feinen angewendet und v. Baader 1818 empfohlen hatte, benutzte
J. A. Detmold 1843 zuerst bei dem Puddelofen und erwarb dafür
ein englisches Patent (18. Oktober 1843, Nr. 9911). Er verkaufte es
an die Ebbw-Vale-Eisenhüttengesellschaft in Südwales, welche das-
selbe zuerst in England anwendete. Um dieselbe Zeit wurde der
Unterwind auch in Deutschland eingeführt. In den 50 er Jahren
wendete man mehrfach die geschlossenen Feuerungen mit Unterwind
bei den Flammöfen an. Lan in Frankreich fand (1857) dieselben
bei den Schweiſsöfen vorteilhaft hinsichtlich des Eisenabbrandes und
des Kohlenverbrauches, nachteilig dagegen hinsichtlich der Qualität
des Eisens 2). Beim Puddelofen bewährte sich diese Einrichtung in
Frankreich nicht. In Deutschland wendete man sie dagegen zu Neu-
stadt am Rübenberge (1859) mit bestem Erfolge an 3).
Bei der Anwendung von Unterwind bewährte sich in Süddeutsch-
land und Österreich Anton Müllers patentierter Heizpult 4) an
Stelle des Stabrostes. Der Heizpult, Fig. 293, welcher als Rost diente,
bestand aus einem guſseisernen pultförmigen Kasten, dessen obere
Fläche, auf der das Brennmaterial auflag, mit Löchern versehen war.
In den Kasten wurde der schwach gepreſste Wind eingeleitet, der
durch die Löcher ausströmte und die Verbrennung bewirkte. Man
gab der oberen Fläche die Gestalt eines doppelten oder eines ein-
1) Scherer hatte in seiner Metallurgie dazu angeregt, ebenso Tunner,
Plattner, Knapp und Andere. Besondere Schriften erschienen von Fritsche,
Die Brennstoffe und ihre Anwendung 1847, von Grashof, Untersuchungen über
Feuerungsanlagen in Zeitschr. der deutschen Ingenieure 1857. In umfassender
Weise behandelte C. Schinz den Gegenstand in seinem Kompendium zur Wärme-
meſskunst und deren Anwendung 1858. — Wir nennen ferner C. Hartmann,
Die mineralischen Brennstoffe 2. Aufl., 1856. Leo, Die Brennmaterialienlehre
1860. Jullien, Über Verbrennung bei metallurgischen Feuerungen in Bull. de
la soc. de l’industr. miner., t. 3, livr. 3, p. 340.
2) Siehe Berg- und hüttenm. Ztg. 1857, S. 18.
3) Siehe Berg- und hüttenm. Ztg. 1859, S. 398 u. 469.
4) Siehe Tunners Jahrbuch 1854, S. 247; 1860, S. 346. Berg- und hüttenm.
Ztg. 1859, S. 224; 1860, S. 208.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 852. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/868>, abgerufen am 23.11.2024.
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