sie am meisten die Bedingungen eines geschlossenen Tiegels. Dabei war bei ihnen die grösste Heizfläche gegeben. Füllen und Entleeren war sehr vereinfacht, indem die Füllung durch Trichterwagen von oben geschah, die Entleerung aber durch Öffnen der unteren Thür, welche den Boden des Ofens bildete. Man liess die ganze Kokscharge in einen Entladungswagen mit doppelten Wänden, die mit Wasser gekühlt waren, rutschen. -- Den ersten Versuchsofen baute Appolt
[Abbildung]
Fig. 272.
1855 zu St. Avold, hier- auf errichtete er einen grösseren Ofen auf seiner eigenen Kokerei bei Sulzbach. Diesem folgte ein Ofen mit sechs Abteilungen zu Rive de Gier anfangs 1856. Der von Appolt zu Marquise im De- partement Pas de Calais erbaute Ofen (Fig. 271, a. v. S., und Fig. 272), welcher am 1. Septem- ber 1857 in Betrieb gesetzt wurde, war 5,25 m lang, 3,49 m breit und 4 m hoch. Er hatte 12 Abteilun- gen von rechtwinkligem Querschnitt, 1,24 m auf 0,45 m und 4 m Höhe. Die Bewegung der Gase ist aus der Zeichnung ersichtlich. Die Hitze, welche bei der Verkokung 1200 bis 1400° C. betrug, wurde durch Register der Verbindungskanäle zur Esse reguliert. Jede Abteilung des Ofens von Marquise fasste 1350 bis 1400 kg Steinkohlen, der ganze Ofen also 16000 bis 17000 kg. Die Verkokungszeit dauerte 24 Stunden. Das Ausbringen war so günstig wie bei der Tiegelprobe und betrug für englische Kohlen 72 bis 73 Proz., für nordfranzösische 76 und für belgische 80 bis 82 Proz.; das war durchschnittlich 10 bis 12 Proz. mehr als bei den früheren Öfen.
Die Brennmaterialien 1851 bis 1860.
sie am meisten die Bedingungen eines geschlossenen Tiegels. Dabei war bei ihnen die gröſste Heizfläche gegeben. Füllen und Entleeren war sehr vereinfacht, indem die Füllung durch Trichterwagen von oben geschah, die Entleerung aber durch Öffnen der unteren Thür, welche den Boden des Ofens bildete. Man lieſs die ganze Kokscharge in einen Entladungswagen mit doppelten Wänden, die mit Wasser gekühlt waren, rutschen. — Den ersten Versuchsofen baute Appolt
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Fig. 272.
1855 zu St. Avold, hier- auf errichtete er einen grösseren Ofen auf seiner eigenen Kokerei bei Sulzbach. Diesem folgte ein Ofen mit sechs Abteilungen zu Rive de Gier anfangs 1856. Der von Appolt zu Marquise im De- partement Pas de Calais erbaute Ofen (Fig. 271, a. v. S., und Fig. 272), welcher am 1. Septem- ber 1857 in Betrieb gesetzt wurde, war 5,25 m lang, 3,49 m breit und 4 m hoch. Er hatte 12 Abteilun- gen von rechtwinkligem Querschnitt, 1,24 m auf 0,45 m und 4 m Höhe. Die Bewegung der Gase ist aus der Zeichnung ersichtlich. Die Hitze, welche bei der Verkokung 1200 bis 1400° C. betrug, wurde durch Register der Verbindungskanäle zur Esse reguliert. Jede Abteilung des Ofens von Marquise faſste 1350 bis 1400 kg Steinkohlen, der ganze Ofen also 16000 bis 17000 kg. Die Verkokungszeit dauerte 24 Stunden. Das Ausbringen war so günstig wie bei der Tiegelprobe und betrug für englische Kohlen 72 bis 73 Proz., für nordfranzösische 76 und für belgische 80 bis 82 Proz.; das war durchschnittlich 10 bis 12 Proz. mehr als bei den früheren Öfen.
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Die Brennmaterialien 1851 bis 1860.
sie am meisten die Bedingungen eines geschlossenen Tiegels. Dabei
war bei ihnen die gröſste Heizfläche gegeben. Füllen und Entleeren
war sehr vereinfacht, indem die Füllung durch Trichterwagen von
oben geschah, die Entleerung aber durch Öffnen der unteren Thür,
welche den Boden des Ofens bildete. Man lieſs die ganze Kokscharge
in einen Entladungswagen mit doppelten Wänden, die mit Wasser
gekühlt waren, rutschen. — Den ersten Versuchsofen baute Appolt
[Abbildung Fig. 272.]
1855 zu St. Avold, hier-
auf errichtete er einen
grösseren Ofen auf
seiner eigenen Kokerei
bei Sulzbach. Diesem
folgte ein Ofen mit
sechs Abteilungen zu
Rive de Gier anfangs
1856. Der von Appolt
zu Marquise im De-
partement Pas de Calais
erbaute Ofen (Fig. 271,
a. v. S., und Fig. 272),
welcher am 1. Septem-
ber 1857 in Betrieb
gesetzt wurde, war
5,25 m lang, 3,49 m
breit und 4 m hoch.
Er hatte 12 Abteilun-
gen von rechtwinkligem
Querschnitt, 1,24 m auf
0,45 m und 4 m Höhe.
Die Bewegung der Gase
ist aus der Zeichnung
ersichtlich. Die Hitze, welche bei der Verkokung 1200 bis 1400° C.
betrug, wurde durch Register der Verbindungskanäle zur Esse
reguliert. Jede Abteilung des Ofens von Marquise faſste 1350 bis
1400 kg Steinkohlen, der ganze Ofen also 16000 bis 17000 kg.
Die Verkokungszeit dauerte 24 Stunden. Das Ausbringen war so
günstig wie bei der Tiegelprobe und betrug für englische Kohlen
72 bis 73 Proz., für nordfranzösische 76 und für belgische 80 bis
82 Proz.; das war durchschnittlich 10 bis 12 Proz. mehr als bei den
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 814. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/830>, abgerufen am 23.11.2024.
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