gende Berechnung auf: Wenn zwei Gebläse, jedes von 40 (Wiener) Kbfss. Inhalt, in einer Minute 14 mal wechseln, so bringen sie in dieser Zeit 560 Kbfss. oder in 24 Stunden 806400 Kbfss. atmosphärische Luft in den Hochofen. Diese wiegen 53637 (Wiener) Pfd. und ent- halten 36982 Pfd. Stickstoff, 15853 Pfd. Sauerstoff und 802 Pfd. Kohlensäure. Ausserdem kann man in dieser Menge von Gas 219 Pfd. Wassergehalt annehmen. An Eisenstein sollen in 24 Stunden 6963 Pfd. mit einem Roheisengehalt von 2607 Pfd., mit 6787 Pfd. Kohlen durchgesetzt werden. Schindler nimmt in den 6963 Pfd. Eisenstein 2607 Pfd. Eisen, 1095 Pf. Sauerstoff und 3261 Pfd. Erden an. Danach würden in 24 Stunden in den Hochofen gebracht:
Atmosphärische Luft 53637 Pfd.
Wassergehalt derselben 219 "
Kohlen 6786 "
Eisenstein 6963 "
Summa 67605 Pfd.
Diese wären nach der Schmelzung umgewandelt in:
Stickgas 36982 Pfd.
Kohlensäure 24523 "
Schlacken 3405 "
Roheisen 2607 "
Überschuss an Sauerstoff und Wasserstoff 88 "
Summa 67605 Pfd.
Diese Berechnung ist keineswegs genau, indem für die Zusammen- setzung der atmosphärischen Luft die älteren unrichtigen Zahlen zu Grunde gelegt, der Gehalt der Erze an Wasser und Kohlensäure nicht berücksichtigt ist, die vollständige Verbrennung der Kohle zu Kohlen- säure angenommen ist, u. s. w., dennoch verdient auch diese Berech- nung historische Beachtung.
Es war um jene Zeit bereits ein praktisches Bedürfnis geworden, das Windquantum, welches dem Hochofen zugeführt wurde, zu be- rechnen und zu kontrollieren. Deshalb beschäftigten sich bereits viele Metallurgen mit diesem Gegenstande und stellten mathematische Formeln dafür auf. Man bestimmte die Windmenge hierbei auf zweierlei Art: einmal, indem man das Volum, welches die Maschine lieferte, aus dem Kubikinhalt des Gebläses und der Tourenzahl in der Minute ermittelte, das andere Mal, indem man den Querschnitt der Ausströmungsöffnung, welche den Wind dem Hochofen zuführte, mit der Ausströmungsgeschwindigkeit multiplizierte. Erstere Art der
Beck, Geschichte des Eisens. 5
Verbrennung und Windzuführung 1801 bis 1815.
gende Berechnung auf: Wenn zwei Gebläse, jedes von 40 (Wiener) Kbfſs. Inhalt, in einer Minute 14 mal wechseln, so bringen sie in dieser Zeit 560 Kbfſs. oder in 24 Stunden 806400 Kbfſs. atmosphärische Luft in den Hochofen. Diese wiegen 53637 (Wiener) Pfd. und ent- halten 36982 Pfd. Stickstoff, 15853 Pfd. Sauerstoff und 802 Pfd. Kohlensäure. Auſserdem kann man in dieser Menge von Gas 219 Pfd. Wassergehalt annehmen. An Eisenstein sollen in 24 Stunden 6963 Pfd. mit einem Roheisengehalt von 2607 Pfd., mit 6787 Pfd. Kohlen durchgesetzt werden. Schindler nimmt in den 6963 Pfd. Eisenstein 2607 Pfd. Eisen, 1095 Pf. Sauerstoff und 3261 Pfd. Erden an. Danach würden in 24 Stunden in den Hochofen gebracht:
Atmosphärische Luft 53637 Pfd.
Wassergehalt derselben 219 „
Kohlen 6786 „
Eisenstein 6963 „
Summa 67605 Pfd.
Diese wären nach der Schmelzung umgewandelt in:
Stickgas 36982 Pfd.
Kohlensäure 24523 „
Schlacken 3405 „
Roheisen 2607 „
Überschuſs an Sauerstoff und Wasserstoff 88 „
Summa 67605 Pfd.
Diese Berechnung ist keineswegs genau, indem für die Zusammen- setzung der atmosphärischen Luft die älteren unrichtigen Zahlen zu Grunde gelegt, der Gehalt der Erze an Wasser und Kohlensäure nicht berücksichtigt ist, die vollständige Verbrennung der Kohle zu Kohlen- säure angenommen ist, u. s. w., dennoch verdient auch diese Berech- nung historische Beachtung.
Es war um jene Zeit bereits ein praktisches Bedürfnis geworden, das Windquantum, welches dem Hochofen zugeführt wurde, zu be- rechnen und zu kontrollieren. Deshalb beschäftigten sich bereits viele Metallurgen mit diesem Gegenstande und stellten mathematische Formeln dafür auf. Man bestimmte die Windmenge hierbei auf zweierlei Art: einmal, indem man das Volum, welches die Maschine lieferte, aus dem Kubikinhalt des Gebläses und der Tourenzahl in der Minute ermittelte, das andere Mal, indem man den Querschnitt der Ausströmungsöffnung, welche den Wind dem Hochofen zuführte, mit der Ausströmungsgeschwindigkeit multiplizierte. Erstere Art der
Beck, Geschichte des Eisens. 5
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[65/0081]
Verbrennung und Windzuführung 1801 bis 1815.
gende Berechnung auf: Wenn zwei Gebläse, jedes von 40 (Wiener)
Kbfſs. Inhalt, in einer Minute 14 mal wechseln, so bringen sie in
dieser Zeit 560 Kbfſs. oder in 24 Stunden 806400 Kbfſs. atmosphärische
Luft in den Hochofen. Diese wiegen 53637 (Wiener) Pfd. und ent-
halten 36982 Pfd. Stickstoff, 15853 Pfd. Sauerstoff und 802 Pfd.
Kohlensäure. Auſserdem kann man in dieser Menge von Gas 219 Pfd.
Wassergehalt annehmen. An Eisenstein sollen in 24 Stunden
6963 Pfd. mit einem Roheisengehalt von 2607 Pfd., mit 6787 Pfd.
Kohlen durchgesetzt werden. Schindler nimmt in den 6963 Pfd.
Eisenstein 2607 Pfd. Eisen, 1095 Pf. Sauerstoff und 3261 Pfd. Erden
an. Danach würden in 24 Stunden in den Hochofen gebracht:
Atmosphärische Luft 53637 Pfd.
Wassergehalt derselben 219 „
Kohlen 6786 „
Eisenstein 6963 „
Summa 67605 Pfd.
Diese wären nach der Schmelzung umgewandelt in:
Stickgas 36982 Pfd.
Kohlensäure 24523 „
Schlacken 3405 „
Roheisen 2607 „
Überschuſs an Sauerstoff und Wasserstoff 88 „
Summa 67605 Pfd.
Diese Berechnung ist keineswegs genau, indem für die Zusammen-
setzung der atmosphärischen Luft die älteren unrichtigen Zahlen zu
Grunde gelegt, der Gehalt der Erze an Wasser und Kohlensäure nicht
berücksichtigt ist, die vollständige Verbrennung der Kohle zu Kohlen-
säure angenommen ist, u. s. w., dennoch verdient auch diese Berech-
nung historische Beachtung.
Es war um jene Zeit bereits ein praktisches Bedürfnis geworden,
das Windquantum, welches dem Hochofen zugeführt wurde, zu be-
rechnen und zu kontrollieren. Deshalb beschäftigten sich bereits
viele Metallurgen mit diesem Gegenstande und stellten mathematische
Formeln dafür auf. Man bestimmte die Windmenge hierbei auf
zweierlei Art: einmal, indem man das Volum, welches die Maschine
lieferte, aus dem Kubikinhalt des Gebläses und der Tourenzahl in
der Minute ermittelte, das andere Mal, indem man den Querschnitt
der Ausströmungsöffnung, welche den Wind dem Hochofen zuführte,
mit der Ausströmungsgeschwindigkeit multiplizierte. Erstere Art der
Beck, Geschichte des Eisens. 5
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/81>, abgerufen am 18.12.2024.
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