Hohlguss. Im Kunstguss zeichnete sich das königliche Werk zu Bodenwöhr aus. Weyerhammer und Sonthofen reihten sich würdig an. In München wurde die Maschinenfabrik von Maffei gegründet. In Nürnberg und Umgebung wurden viele Kurzwaren und Nadeln ge- macht, in Regensburg Schiessgewehre. Die Handelskrisis im Eisen- geschäfte von 1840 bis 1842 übte auch in Bayern ihre schädigende Wirkung aus. Nach derselben, um 1843, stieg die Roheisenpro- duktion auf 300000 Ctr.
Bedeutende Vergrösserungen erfuhren anfangs der 30er Jahre die Werke der Rheinpfalz. Herr von Gienanth gab den Eisenwerken von Eisenberg, Hochstein und Tripstadt eine grosse Ausdehnung, führte Steinkohlenbetrieb ein, und beschäftigte durch seine Hochöfen, Puddel-, Walz- und Schneidewerke viele Menschen. 1840 produzierte die Pfalz nach Nebenius 75000 Ctr. Roheisen, einschliesslich 15000 Ctr. Guss- waren, 5 Puddlingsöfen lieferten 20000 Ctr. Grobeisen und 30000 Ctr. Kleineisen, ausserdem wurden 50000 Ctr. Frischeisen hergestellt. 1848 wurden von sechs landesherrlichen Werken mit 5 Hochöfen und 1 Blauofen 53252 Ctr., und von 70 gewerkschaftlichen Werken mit 55 Hochöfen 150892 Ctr. Roheisen produziert, ausserdem lieferte aber das Bergamt St. Ingbert 2071,5 Tonnen, darunter 816,06 Tonnen Gusswaren. Die Hütte zu St. Ingbert zählte um 1850 2 Hochöfen, 10 Puddelöfen und 4 Frischfeuer. Gusswaren zweiter Schmelzung lieferte Bayern 650 Tonnen mit 9 Kupol- und 2 Flammöfen, St. Ingbert mit 3 Kupol- und 2 Flammöfen 231 Tonnen. Auf 30 Werken mit 38 Puddlings- und 17 Schweissöfen, 174 Frisch- und Streckfeuern wurden 8630 Tonnen Grob- und 3450 Tonnen Stab- und Walzeisen gewonnen. In der Rheinpfalz lieferten 23 Puddlingsöfen und 9 Frisch- feuer 1454 Tonnen Stabeisen, ferner das Blechwalzwerk zu St. Ingbert mit 2 Hämmern 311,5 Tonnen Eisenblech. 2 landesherrliche Blechwalz- werke zu Fichtelberg lieferten 327 Tonnen Blech. Eisendraht lieferten vier Werke mit 4 Drahtwalzen im Bergamt Fichtelberg 167,5 Tonnen, und ein Werk zu St. Ingbert mit 1 Drahtwalzwerk und 1 Drahtzug 118,6 Tonnen, ausserdem noch 4200 kg Ketten und 2500 kg Stifte.
In der Rheinpfalz war der Steinkohlenbetrieb Ende der 40er Jahre vollständig zur Herrschaft gelangt. In den östlichen Provinzen herrschte der Holz- und Holzkohlenbetrieb. Zu Bergen hatte man 3 Puddelöfen mit Holz- und Pultfeuerung. Die Gase des Hochofens wurden abgeleitet und zur Winderhitzung, sowie zur Heizung eines Glühofens benutzt. Zu Hammerau befand sich ein Puddelofen, bei dem die Pultfeuerung zuerst erfunden worden war. Hier heizte man mit
Auſserpreuſsische deutsche Staaten 1831 bis 1850.
Hohlguſs. Im Kunstguſs zeichnete sich das königliche Werk zu Bodenwöhr aus. Weyerhammer und Sonthofen reihten sich würdig an. In München wurde die Maschinenfabrik von Maffei gegründet. In Nürnberg und Umgebung wurden viele Kurzwaren und Nadeln ge- macht, in Regensburg Schieſsgewehre. Die Handelskrisis im Eisen- geschäfte von 1840 bis 1842 übte auch in Bayern ihre schädigende Wirkung aus. Nach derselben, um 1843, stieg die Roheisenpro- duktion auf 300000 Ctr.
Bedeutende Vergröſserungen erfuhren anfangs der 30er Jahre die Werke der Rheinpfalz. Herr von Gienanth gab den Eisenwerken von Eisenberg, Hochstein und Tripstadt eine groſse Ausdehnung, führte Steinkohlenbetrieb ein, und beschäftigte durch seine Hochöfen, Puddel-, Walz- und Schneidewerke viele Menschen. 1840 produzierte die Pfalz nach Nebenius 75000 Ctr. Roheisen, einschlieſslich 15000 Ctr. Guſs- waren, 5 Puddlingsöfen lieferten 20000 Ctr. Grobeisen und 30000 Ctr. Kleineisen, auſserdem wurden 50000 Ctr. Frischeisen hergestellt. 1848 wurden von sechs landesherrlichen Werken mit 5 Hochöfen und 1 Blauofen 53252 Ctr., und von 70 gewerkschaftlichen Werken mit 55 Hochöfen 150892 Ctr. Roheisen produziert, auſserdem lieferte aber das Bergamt St. Ingbert 2071,5 Tonnen, darunter 816,06 Tonnen Guſswaren. Die Hütte zu St. Ingbert zählte um 1850 2 Hochöfen, 10 Puddelöfen und 4 Frischfeuer. Guſswaren zweiter Schmelzung lieferte Bayern 650 Tonnen mit 9 Kupol- und 2 Flammöfen, St. Ingbert mit 3 Kupol- und 2 Flammöfen 231 Tonnen. Auf 30 Werken mit 38 Puddlings- und 17 Schweiſsöfen, 174 Frisch- und Streckfeuern wurden 8630 Tonnen Grob- und 3450 Tonnen Stab- und Walzeisen gewonnen. In der Rheinpfalz lieferten 23 Puddlingsöfen und 9 Frisch- feuer 1454 Tonnen Stabeisen, ferner das Blechwalzwerk zu St. Ingbert mit 2 Hämmern 311,5 Tonnen Eisenblech. 2 landesherrliche Blechwalz- werke zu Fichtelberg lieferten 327 Tonnen Blech. Eisendraht lieferten vier Werke mit 4 Drahtwalzen im Bergamt Fichtelberg 167,5 Tonnen, und ein Werk zu St. Ingbert mit 1 Drahtwalzwerk und 1 Drahtzug 118,6 Tonnen, auſserdem noch 4200 kg Ketten und 2500 kg Stifte.
In der Rheinpfalz war der Steinkohlenbetrieb Ende der 40er Jahre vollständig zur Herrschaft gelangt. In den östlichen Provinzen herrschte der Holz- und Holzkohlenbetrieb. Zu Bergen hatte man 3 Puddelöfen mit Holz- und Pultfeuerung. Die Gase des Hochofens wurden abgeleitet und zur Winderhitzung, sowie zur Heizung eines Glühofens benutzt. Zu Hammerau befand sich ein Puddelofen, bei dem die Pultfeuerung zuerst erfunden worden war. Hier heizte man mit
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Auſserpreuſsische deutsche Staaten 1831 bis 1850.
Hohlguſs. Im Kunstguſs zeichnete sich das königliche Werk zu
Bodenwöhr aus. Weyerhammer und Sonthofen reihten sich würdig
an. In München wurde die Maschinenfabrik von Maffei gegründet.
In Nürnberg und Umgebung wurden viele Kurzwaren und Nadeln ge-
macht, in Regensburg Schieſsgewehre. Die Handelskrisis im Eisen-
geschäfte von 1840 bis 1842 übte auch in Bayern ihre schädigende
Wirkung aus. Nach derselben, um 1843, stieg die Roheisenpro-
duktion auf 300000 Ctr.
Bedeutende Vergröſserungen erfuhren anfangs der 30er Jahre
die Werke der Rheinpfalz. Herr von Gienanth gab den Eisenwerken
von Eisenberg, Hochstein und Tripstadt eine groſse Ausdehnung, führte
Steinkohlenbetrieb ein, und beschäftigte durch seine Hochöfen, Puddel-,
Walz- und Schneidewerke viele Menschen. 1840 produzierte die Pfalz
nach Nebenius 75000 Ctr. Roheisen, einschlieſslich 15000 Ctr. Guſs-
waren, 5 Puddlingsöfen lieferten 20000 Ctr. Grobeisen und 30000 Ctr.
Kleineisen, auſserdem wurden 50000 Ctr. Frischeisen hergestellt. 1848
wurden von sechs landesherrlichen Werken mit 5 Hochöfen und
1 Blauofen 53252 Ctr., und von 70 gewerkschaftlichen Werken mit
55 Hochöfen 150892 Ctr. Roheisen produziert, auſserdem lieferte aber
das Bergamt St. Ingbert 2071,5 Tonnen, darunter 816,06 Tonnen
Guſswaren. Die Hütte zu St. Ingbert zählte um 1850 2 Hochöfen,
10 Puddelöfen und 4 Frischfeuer. Guſswaren zweiter Schmelzung
lieferte Bayern 650 Tonnen mit 9 Kupol- und 2 Flammöfen, St. Ingbert
mit 3 Kupol- und 2 Flammöfen 231 Tonnen. Auf 30 Werken mit
38 Puddlings- und 17 Schweiſsöfen, 174 Frisch- und Streckfeuern
wurden 8630 Tonnen Grob- und 3450 Tonnen Stab- und Walzeisen
gewonnen. In der Rheinpfalz lieferten 23 Puddlingsöfen und 9 Frisch-
feuer 1454 Tonnen Stabeisen, ferner das Blechwalzwerk zu St. Ingbert
mit 2 Hämmern 311,5 Tonnen Eisenblech. 2 landesherrliche Blechwalz-
werke zu Fichtelberg lieferten 327 Tonnen Blech. Eisendraht lieferten
vier Werke mit 4 Drahtwalzen im Bergamt Fichtelberg 167,5 Tonnen,
und ein Werk zu St. Ingbert mit 1 Drahtwalzwerk und 1 Drahtzug
118,6 Tonnen, auſserdem noch 4200 kg Ketten und 2500 kg Stifte.
In der Rheinpfalz war der Steinkohlenbetrieb Ende der 40er Jahre
vollständig zur Herrschaft gelangt. In den östlichen Provinzen
herrschte der Holz- und Holzkohlenbetrieb. Zu Bergen hatte man
3 Puddelöfen mit Holz- und Pultfeuerung. Die Gase des Hochofens
wurden abgeleitet und zur Winderhitzung, sowie zur Heizung eines
Glühofens benutzt. Zu Hammerau befand sich ein Puddelofen, bei dem
die Pultfeuerung zuerst erfunden worden war. Hier heizte man mit
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 729. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/745>, abgerufen am 23.11.2024.
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