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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Ausserpreussische deutsche Staaten 1831 bis 1850.
und Kleineisen, und 50 Tonnen Schwarzblech. Diese Zahlen sind
indes zu niedrig. Nach anderen Angaben betrug im Jahre 1834
bereits die Produktion von Roheisen 3170 Tonnen, und an Gusswaren
erster Schmelzung 2314 Tonnen. 1836 kam hinzu die Erzeugung
von Gusswaren zweiter Schmelzung. 1839/40 betrug die Erzeugung
4266 Tonnen Roheisen und 2730 Tonnen Gusswaren erster Schmelzung,
zusammen 6996 Tonnen, und 1849/50 wurden 5325 Tonnen Roheisen,
2345 Tonnen Gusswaren erster Schmelzung und 646 Tonnen Guss-
waren zweiter Schmelzung dargestellt.

Auch in Bayern war der Staat an der Eisenindustrie des Landes
selbst mit beteiligt. Es gab 1836 8 landesherrliche Hochofenhütten,
15 Frischfeuer mit Stabhämmern, 3 Streckhämmer, 7 Zainhämmer und
1 Blechwalzwerk, und der Staat war eifrig bemüht, auf denselben
Verbesserungen und neue Erfindungen einzuführen. Im Ganzen zählte
man in Bayern 44 Hochöfen, 28 Blaufeuer, 16 Zerrennfeuer, 141 Frisch-
feuer, 39 Zainhämmer und 4 Walzwerke. Karsten giebt die Pro-
duktion der Hoch- und Blauöfen mit 9000 Tonnen jedenfalls zu
niedrig an, denn nach offiziellen Angaben betrug diese vor 1830 schon
12560 Tonnen 1).

Damals erzeugten:

37 Hochöfen     223200 Ctr. (12560 Tonnen.)
149 Stabhämmer     115000 "
3 Streckhämmer     1466 "
46 Zainhämmer     21266 "
19 Drahthütten     4000 "
1 Blechwalzwerk mit Schneidewerk     720 "

Stahl wurden 4300 Ctr. produziert. Man zählte ferner 307 Nagel-
schmieden und 137 Waffenhämmer. Die bayerischen Werke litten
unter der Konkurrenz des englischen und belgischen, des rheinischen,
des steierischen und des böhmischen Eisens. Die 1830 begründete
Maschinenfabrik zu Zell bezog englisches Roheisen. Das bayerische
Eisen war teilweise mit Rot- und Kaltbruch behaftet. Diesem half
das Frischverfahren von Schafhäutl und Böhm ab, welches des-
halb auf vielen bayerischen Hütten Eingang fand. Sehr früh, ja
wohl am ersten in Deutschland (1830), wurde Neilsons Erfindung
der Winderhitzung auf bayerischen Hütten eingeführt. Zu Bergen er-
sparte man dadurch 1/3 an Kohlen. Berühmt waren um diese Zeit
die Eisengusswaren der königlichen Hütte zu Bergen, namentlich der

1) Siehe Mischler I., 380.

Auſserpreuſsische deutsche Staaten 1831 bis 1850.
und Kleineisen, und 50 Tonnen Schwarzblech. Diese Zahlen sind
indes zu niedrig. Nach anderen Angaben betrug im Jahre 1834
bereits die Produktion von Roheisen 3170 Tonnen, und an Guſswaren
erster Schmelzung 2314 Tonnen. 1836 kam hinzu die Erzeugung
von Guſswaren zweiter Schmelzung. 1839/40 betrug die Erzeugung
4266 Tonnen Roheisen und 2730 Tonnen Guſswaren erster Schmelzung,
zusammen 6996 Tonnen, und 1849/50 wurden 5325 Tonnen Roheisen,
2345 Tonnen Guſswaren erster Schmelzung und 646 Tonnen Guſs-
waren zweiter Schmelzung dargestellt.

Auch in Bayern war der Staat an der Eisenindustrie des Landes
selbst mit beteiligt. Es gab 1836 8 landesherrliche Hochofenhütten,
15 Frischfeuer mit Stabhämmern, 3 Streckhämmer, 7 Zainhämmer und
1 Blechwalzwerk, und der Staat war eifrig bemüht, auf denselben
Verbesserungen und neue Erfindungen einzuführen. Im Ganzen zählte
man in Bayern 44 Hochöfen, 28 Blaufeuer, 16 Zerrennfeuer, 141 Frisch-
feuer, 39 Zainhämmer und 4 Walzwerke. Karsten giebt die Pro-
duktion der Hoch- und Blauöfen mit 9000 Tonnen jedenfalls zu
niedrig an, denn nach offiziellen Angaben betrug diese vor 1830 schon
12560 Tonnen 1).

Damals erzeugten:

37 Hochöfen     223200 Ctr. (12560 Tonnen.)
149 Stabhämmer     115000 „
3 Streckhämmer     1466 „
46 Zainhämmer     21266 „
19 Drahthütten     4000 „
1 Blechwalzwerk mit Schneidewerk     720 „

Stahl wurden 4300 Ctr. produziert. Man zählte ferner 307 Nagel-
schmieden und 137 Waffenhämmer. Die bayerischen Werke litten
unter der Konkurrenz des englischen und belgischen, des rheinischen,
des steierischen und des böhmischen Eisens. Die 1830 begründete
Maschinenfabrik zu Zell bezog englisches Roheisen. Das bayerische
Eisen war teilweise mit Rot- und Kaltbruch behaftet. Diesem half
das Frischverfahren von Schafhäutl und Böhm ab, welches des-
halb auf vielen bayerischen Hütten Eingang fand. Sehr früh, ja
wohl am ersten in Deutschland (1830), wurde Neilsons Erfindung
der Winderhitzung auf bayerischen Hütten eingeführt. Zu Bergen er-
sparte man dadurch ⅓ an Kohlen. Berühmt waren um diese Zeit
die Eisenguſswaren der königlichen Hütte zu Bergen, namentlich der

1) Siehe Mischler I., 380.
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[728/0744] Auſserpreuſsische deutsche Staaten 1831 bis 1850. und Kleineisen, und 50 Tonnen Schwarzblech. Diese Zahlen sind indes zu niedrig. Nach anderen Angaben betrug im Jahre 1834 bereits die Produktion von Roheisen 3170 Tonnen, und an Guſswaren erster Schmelzung 2314 Tonnen. 1836 kam hinzu die Erzeugung von Guſswaren zweiter Schmelzung. 1839/40 betrug die Erzeugung 4266 Tonnen Roheisen und 2730 Tonnen Guſswaren erster Schmelzung, zusammen 6996 Tonnen, und 1849/50 wurden 5325 Tonnen Roheisen, 2345 Tonnen Guſswaren erster Schmelzung und 646 Tonnen Guſs- waren zweiter Schmelzung dargestellt. Auch in Bayern war der Staat an der Eisenindustrie des Landes selbst mit beteiligt. Es gab 1836 8 landesherrliche Hochofenhütten, 15 Frischfeuer mit Stabhämmern, 3 Streckhämmer, 7 Zainhämmer und 1 Blechwalzwerk, und der Staat war eifrig bemüht, auf denselben Verbesserungen und neue Erfindungen einzuführen. Im Ganzen zählte man in Bayern 44 Hochöfen, 28 Blaufeuer, 16 Zerrennfeuer, 141 Frisch- feuer, 39 Zainhämmer und 4 Walzwerke. Karsten giebt die Pro- duktion der Hoch- und Blauöfen mit 9000 Tonnen jedenfalls zu niedrig an, denn nach offiziellen Angaben betrug diese vor 1830 schon 12560 Tonnen 1). Damals erzeugten: 37 Hochöfen 223200 Ctr. (12560 Tonnen.) 149 Stabhämmer 115000 „ 3 Streckhämmer 1466 „ 46 Zainhämmer 21266 „ 19 Drahthütten 4000 „ 1 Blechwalzwerk mit Schneidewerk 720 „ Stahl wurden 4300 Ctr. produziert. Man zählte ferner 307 Nagel- schmieden und 137 Waffenhämmer. Die bayerischen Werke litten unter der Konkurrenz des englischen und belgischen, des rheinischen, des steierischen und des böhmischen Eisens. Die 1830 begründete Maschinenfabrik zu Zell bezog englisches Roheisen. Das bayerische Eisen war teilweise mit Rot- und Kaltbruch behaftet. Diesem half das Frischverfahren von Schafhäutl und Böhm ab, welches des- halb auf vielen bayerischen Hütten Eingang fand. Sehr früh, ja wohl am ersten in Deutschland (1830), wurde Neilsons Erfindung der Winderhitzung auf bayerischen Hütten eingeführt. Zu Bergen er- sparte man dadurch ⅓ an Kohlen. Berühmt waren um diese Zeit die Eisenguſswaren der königlichen Hütte zu Bergen, namentlich der 1) Siehe Mischler I., 380.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 728. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/744>, abgerufen am 23.11.2024.