Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.Das Puddeln 1831 bis 1850. schon mehrfach berührte Kühlung durch Luft oder Wasser. Schonin früherer Zeit hatte man die Feuerbrücke und den Fuchs öfter dadurch zu schützen gesucht, dass man ihn hohl machte, indem man ein viereckiges hohles Eisen einmauerte, durch welches die Luft durchstreichen konnte, Fig. 209. In der Folge führte man diesen Luft- [Abbildung]
Fig. 209. kanal um den ganzen Herddes Puddelofens herum. Am 7. Dezember 1832 nah- men Daniel und Georg Horton ein Patent (6299) hierauf und zwar sowohl für Luft- als für Wasserkühlung. Diese Puddelöfen nannte man "Luftöfen" im Gegensatz zu den älteren mas- siven Öfen. Öfen dieser Art waren auch die "Kochöfen" (bouilleurs) zu Creusot und Alais, welche in Fig. 210 u. 211 dargestellt sind 1). Die Luftöfen fanden namentlich in Belgien Eingang und verdrängten nach [Abbildung]
Fig. 210 und nach die massiven Öfen. So hatte man 1843 in der Gegendu. 211. von Charleroi nur Luftöfen, auch im Bezirk von Lüttich, z. B. zu Ougre und zu Lüttich hatten sie die massiven Öfen bereits verdrängt, doch hielt man zu Seraing noch an letzteren fest. Man sparte bei den Luftöfen Ziegelsteine und hatte weniger Reparatur. Allerdings 1) Atlas du mineur et metallurgiste, Le Blanc et Walter, III, 40.
Das Puddeln 1831 bis 1850. schon mehrfach berührte Kühlung durch Luft oder Wasser. Schonin früherer Zeit hatte man die Feuerbrücke und den Fuchs öfter dadurch zu schützen gesucht, daſs man ihn hohl machte, indem man ein viereckiges hohles Eisen einmauerte, durch welches die Luft durchstreichen konnte, Fig. 209. In der Folge führte man diesen Luft- [Abbildung]
Fig. 209. kanal um den ganzen Herddes Puddelofens herum. Am 7. Dezember 1832 nah- men Daniel und Georg Horton ein Patent (6299) hierauf und zwar sowohl für Luft- als für Wasserkühlung. Diese Puddelöfen nannte man „Luftöfen“ im Gegensatz zu den älteren mas- siven Öfen. Öfen dieser Art waren auch die „Kochöfen“ (bouilleurs) zu Creusot und Alais, welche in Fig. 210 u. 211 dargestellt sind 1). Die Luftöfen fanden namentlich in Belgien Eingang und verdrängten nach [Abbildung]
Fig. 210 und nach die massiven Öfen. So hatte man 1843 in der Gegendu. 211. von Charleroi nur Luftöfen, auch im Bezirk von Lüttich, z. B. zu Ougré und zu Lüttich hatten sie die massiven Öfen bereits verdrängt, doch hielt man zu Seraing noch an letzteren fest. Man sparte bei den Luftöfen Ziegelsteine und hatte weniger Reparatur. Allerdings 1) Atlas du mineur et métallurgiste, Le Blanc et Walter, III, 40.
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Das Puddeln 1831 bis 1850.
schon mehrfach berührte Kühlung durch Luft oder Wasser. Schon
in früherer Zeit hatte man die Feuerbrücke und den Fuchs öfter
dadurch zu schützen gesucht, daſs man ihn hohl machte, indem man
ein viereckiges hohles Eisen einmauerte, durch welches die Luft
durchstreichen konnte, Fig. 209. In der Folge führte man diesen Luft-
[Abbildung Fig. 209.]
kanal um den ganzen Herd
des Puddelofens herum.
Am 7. Dezember 1832 nah-
men Daniel und Georg
Horton ein Patent (6299)
hierauf und zwar sowohl für Luft- als für Wasserkühlung. Diese
Puddelöfen nannte man „Luftöfen“ im Gegensatz zu den älteren mas-
siven Öfen. Öfen dieser Art waren auch die „Kochöfen“ (bouilleurs)
zu Creusot und Alais, welche in Fig. 210 u. 211 dargestellt sind 1). Die
Luftöfen fanden namentlich in Belgien Eingang und verdrängten nach
[Abbildung Fig. 210 u. 211.]
und nach die massiven Öfen. So hatte man 1843 in der Gegend
von Charleroi nur Luftöfen, auch im Bezirk von Lüttich, z. B. zu
Ougré und zu Lüttich hatten sie die massiven Öfen bereits verdrängt,
doch hielt man zu Seraing noch an letzteren fest. Man sparte bei
den Luftöfen Ziegelsteine und hatte weniger Reparatur. Allerdings
1) Atlas du mineur et métallurgiste, Le Blanc et Walter, III, 40.
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