waren. Dieselben konnten leicht mit einem Deckel mit Wasserver- schluss verbunden werden, wie dies bei den sieben Hochöfen der grossen Hütte Le Creusot der Fall war und in Fig. 166 abgebildet ist.
Bei einem Hochofen zu Givors, der 4 Fuss Gichtöffnung hatte, wendete man statt eines Deckels, der durch einen Hebel gehoben wurde, einen Schieber an. Die Einrichtung funktionierte gut, und ging das Aufgeben sehr rasch von statten. Obgleich der Ofen nur 20 Tonnen Giessereiroheisen täglich produzierte, heizten die Gase zwei Luft- erhitzungsapparate und die Dampfkessel für eine 40 pferdige Maschine.
Auf den grossen Eisenwerken zu La Voulte und Terrenoire be- diente man sich der oben beschriebenen Einrichtung von Thomas und Laurent; die Gase wurden aber über der Gicht von der Esse aus abge- leitet. Die Aufgebe- öffnungen waren mit Schiebern, die obere Öffnung mit einem eisernen Deckel, der durch Hebel und Ge- gengewicht leicht ge- öffnet werden konnte, verschlossen. Das
[Abbildung]
Fig. 166.
Gegengewicht bildete zugleich ein Schieberventil, welches die Gas- leitung schloss, sobald der Essendeckel geöffnet wurde; dadurch wurden Unglücksfälle durch Gasexplosionen verhindert. Auch hier war rasches Aufgeben wichtig. Die Gase eines Ofens genügten zur Dampferzeugung für 40 Pferdekräfte. Dieses System hatte aber den Nachteil, dass das Aufgeben der Gichten erschwert war, und während desselben, solange die Aufgebethüren geöffnet waren, das Gasableitungs- rohr geschlossen bleiben musste, um Knallgasbildung durch ein- strömende Luft in der Leitung zu vermeiden.
Viel zweckmässiger war ein englisches System von Parry, von dem das Modell auf der Londoner Ausstellung 1851 zu sehen war 1), wobei sich ein bewegliches Cylinderstück auf einen im Schacht befestigten Trichter aufsetzte. Das Aufgeben erfolgte durch den Cylinder; das Cylinderstück wurde alsdann nur für einige Sekunden in die Höhe
1) P. Tunner, Leobener Jahrbuch, Bd. II, S. 203.
Der Hochofenbetrieb 1831 bis 1850.
waren. Dieselben konnten leicht mit einem Deckel mit Wasserver- schluſs verbunden werden, wie dies bei den sieben Hochöfen der groſsen Hütte Le Creusot der Fall war und in Fig. 166 abgebildet ist.
Bei einem Hochofen zu Givors, der 4 Fuſs Gichtöffnung hatte, wendete man statt eines Deckels, der durch einen Hebel gehoben wurde, einen Schieber an. Die Einrichtung funktionierte gut, und ging das Aufgeben sehr rasch von statten. Obgleich der Ofen nur 20 Tonnen Gieſsereiroheisen täglich produzierte, heizten die Gase zwei Luft- erhitzungsapparate und die Dampfkessel für eine 40 pferdige Maschine.
Auf den groſsen Eisenwerken zu La Voulte und Terrenoire be- diente man sich der oben beschriebenen Einrichtung von Thomas und Laurent; die Gase wurden aber über der Gicht von der Esse aus abge- leitet. Die Aufgebe- öffnungen waren mit Schiebern, die obere Öffnung mit einem eisernen Deckel, der durch Hebel und Ge- gengewicht leicht ge- öffnet werden konnte, verschlossen. Das
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Fig. 166.
Gegengewicht bildete zugleich ein Schieberventil, welches die Gas- leitung schloſs, sobald der Essendeckel geöffnet wurde; dadurch wurden Unglücksfälle durch Gasexplosionen verhindert. Auch hier war rasches Aufgeben wichtig. Die Gase eines Ofens genügten zur Dampferzeugung für 40 Pferdekräfte. Dieses System hatte aber den Nachteil, daſs das Aufgeben der Gichten erschwert war, und während desselben, solange die Aufgebethüren geöffnet waren, das Gasableitungs- rohr geschlossen bleiben muſste, um Knallgasbildung durch ein- strömende Luft in der Leitung zu vermeiden.
Viel zweckmäſsiger war ein englisches System von Parry, von dem das Modell auf der Londoner Ausstellung 1851 zu sehen war 1), wobei sich ein bewegliches Cylinderstück auf einen im Schacht befestigten Trichter aufsetzte. Das Aufgeben erfolgte durch den Cylinder; das Cylinderstück wurde alsdann nur für einige Sekunden in die Höhe
1) P. Tunner, Leobener Jahrbuch, Bd. II, S. 203.
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Der Hochofenbetrieb 1831 bis 1850.
waren. Dieselben konnten leicht mit einem Deckel mit Wasserver-
schluſs verbunden werden, wie dies bei den sieben Hochöfen der
groſsen Hütte Le Creusot der Fall war und in Fig. 166 abgebildet ist.
Bei einem Hochofen zu Givors, der 4 Fuſs Gichtöffnung hatte,
wendete man statt eines Deckels, der durch einen Hebel gehoben
wurde, einen Schieber an. Die Einrichtung funktionierte gut, und ging
das Aufgeben sehr rasch von statten. Obgleich der Ofen nur 20 Tonnen
Gieſsereiroheisen täglich produzierte, heizten die Gase zwei Luft-
erhitzungsapparate und die Dampfkessel für eine 40 pferdige Maschine.
Auf den groſsen Eisenwerken zu La Voulte und Terrenoire be-
diente man sich der oben beschriebenen Einrichtung von Thomas
und Laurent; die
Gase wurden aber
über der Gicht von
der Esse aus abge-
leitet. Die Aufgebe-
öffnungen waren mit
Schiebern, die obere
Öffnung mit einem
eisernen Deckel, der
durch Hebel und Ge-
gengewicht leicht ge-
öffnet werden konnte,
verschlossen. Das
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Gegengewicht bildete zugleich ein Schieberventil, welches die Gas-
leitung schloſs, sobald der Essendeckel geöffnet wurde; dadurch
wurden Unglücksfälle durch Gasexplosionen verhindert. Auch hier
war rasches Aufgeben wichtig. Die Gase eines Ofens genügten zur
Dampferzeugung für 40 Pferdekräfte. Dieses System hatte aber den
Nachteil, daſs das Aufgeben der Gichten erschwert war, und während
desselben, solange die Aufgebethüren geöffnet waren, das Gasableitungs-
rohr geschlossen bleiben muſste, um Knallgasbildung durch ein-
strömende Luft in der Leitung zu vermeiden.
Viel zweckmäſsiger war ein englisches System von Parry, von dem
das Modell auf der Londoner Ausstellung 1851 zu sehen war 1), wobei
sich ein bewegliches Cylinderstück auf einen im Schacht befestigten
Trichter aufsetzte. Das Aufgeben erfolgte durch den Cylinder; das
Cylinderstück wurde alsdann nur für einige Sekunden in die Höhe
1) P. Tunner, Leobener Jahrbuch, Bd. II, S. 203.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 519. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/535>, abgerufen am 23.11.2024.
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