Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

Bild:
<< vorherige Seite
Brennstoff und Hochofen 1831 bis 1850.

Den absoluten Wärmeeffekt hat Dulong durch Versuche er-
mittelt und Scheerer berechnet. Er beträgt für

nach Dulong nach Scheerer
Sandkohle     0,79 0,78
Sinterkohle     0,89 0,87
Backkohle     0,93 0,90
Anthracit     0,96 0,94

Berthier und Karsten haben eine grosse Anzahl Steinkohlen-
sorten auf ihren absoluten Wärmeeffekt untersucht 1).

Lampadius, Karsten, Richardson, Jacquelin und Reg-
nault
stellten Untersuchungen über das specifische Gewicht der
Steinkohlen an. Dasselbe beträgt nach Scheerer im Mittel für

Sandkohle 1,34, entsprechend einem specifisch. Wärmeeffekt von 1,05
Sinterkohle 1,30, " " " " " 1,13
Backkohle 1,26, " " " " " 1,23
Anthracit 1,50, " " " " " 1,41

Den pyrometrischen Wärmeeffekt fand Scheerer für

Sandkohlen     zu 2160° C.
Sinterkohlen     " 2190° "
Backkohlen     " 2220° "
Anthracit     " 2300° "

wobei der Aschengehalt unberücksichtigt blieb.

Magere Steinkohlen wurden seit der Einführung der Winderhitzung
in manchen Gegenden auch im Hochofen roh angewendet; in der Regel
verwendete man aber beim Schmelzen in Schachtöfen Koks.

Gute Koks hatten eine Zusammensetzung von 85 bis 92 Proz.
Kohlenstoff, 3 bis 5 Proz. Asche und 5 bis 10 Proz. hygroskopisches
Wasser. Ihr absoluter Wärmeeffekt betrug 0,85 bis 0,92. Der Asche-
gehalt kann jedoch den Wärmeeffekt sehr beeinträchtigen. Berthier
fand, dass ein Koks mit 111/2 Proz. Asche nur 28,5 Blei gab, ent-
sprechend 6555 Wärmeeinheiten.

Nach Scheerer beträgt das mittlere specifische Gewicht von

Sandkoks     0,48, entsprechend der specifischen Wärme von 0,46
Sinterkoks     0,43, " " " " " 0,41
Backkoks     0,35, " " " " " 0,33

1) Vgl. Scheerer, a. a. O., I, 194; Karsten, a. a. O., §. 540.
Brennstoff und Hochofen 1831 bis 1850.

Den absoluten Wärmeeffekt hat Dulong durch Versuche er-
mittelt und Scheerer berechnet. Er beträgt für

nach Dulong nach Scheerer
Sandkohle     0,79 0,78
Sinterkohle     0,89 0,87
Backkohle     0,93 0,90
Anthracit     0,96 0,94

Berthier und Karsten haben eine groſse Anzahl Steinkohlen-
sorten auf ihren absoluten Wärmeeffekt untersucht 1).

Lampadius, Karsten, Richardson, Jacquelin und Reg-
nault
stellten Untersuchungen über das specifische Gewicht der
Steinkohlen an. Dasselbe beträgt nach Scheerer im Mittel für

Sandkohle 1,34, entsprechend einem specifisch. Wärmeeffekt von 1,05
Sinterkohle 1,30, „ „ „ „ „ 1,13
Backkohle 1,26, „ „ „ „ „ 1,23
Anthracit 1,50, „ „ „ „ „ 1,41

Den pyrometrischen Wärmeeffekt fand Scheerer für

Sandkohlen     zu 2160° C.
Sinterkohlen     „ 2190° „
Backkohlen     „ 2220° „
Anthracit     „ 2300° „

wobei der Aschengehalt unberücksichtigt blieb.

Magere Steinkohlen wurden seit der Einführung der Winderhitzung
in manchen Gegenden auch im Hochofen roh angewendet; in der Regel
verwendete man aber beim Schmelzen in Schachtöfen Koks.

Gute Koks hatten eine Zusammensetzung von 85 bis 92 Proz.
Kohlenstoff, 3 bis 5 Proz. Asche und 5 bis 10 Proz. hygroskopisches
Wasser. Ihr absoluter Wärmeeffekt betrug 0,85 bis 0,92. Der Asche-
gehalt kann jedoch den Wärmeeffekt sehr beeinträchtigen. Berthier
fand, daſs ein Koks mit 11½ Proz. Asche nur 28,5 Blei gab, ent-
sprechend 6555 Wärmeeinheiten.

Nach Scheerer beträgt das mittlere specifische Gewicht von

Sandkoks     0,48, entsprechend der specifischen Wärme von 0,46
Sinterkoks     0,43, „ „ „ „ „ 0,41
Backkoks     0,35, „ „ „ „ „ 0,33

1) Vgl. Scheerer, a. a. O., I, 194; Karsten, a. a. O., §. 540.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0491" n="475"/>
              <fw place="top" type="header">Brennstoff und Hochofen 1831 bis 1850.</fw><lb/>
              <p>Den absoluten Wärmeeffekt hat <hi rendition="#g">Dulong</hi> durch Versuche er-<lb/>
mittelt und <hi rendition="#g">Scheerer</hi> berechnet. Er beträgt für</p><lb/>
              <list>
                <item> <hi rendition="#et">nach <hi rendition="#g">Dulong</hi> nach <hi rendition="#g">Scheerer</hi></hi> </item><lb/>
                <item>Sandkohle <space dim="horizontal"/> 0,79 0,78</item><lb/>
                <item>Sinterkohle <space dim="horizontal"/> 0,89 0,87</item><lb/>
                <item>Backkohle <space dim="horizontal"/> 0,93 0,90</item><lb/>
                <item>Anthracit <space dim="horizontal"/> 0,96 0,94</item>
              </list><lb/>
              <p><hi rendition="#g">Berthier</hi> und <hi rendition="#g">Karsten</hi> haben eine gro&#x017F;se Anzahl Steinkohlen-<lb/>
sorten auf ihren absoluten Wärmeeffekt untersucht <note place="foot" n="1)">Vgl. <hi rendition="#g">Scheerer</hi>, a. a. O., I, 194; <hi rendition="#g">Karsten</hi>, a. a. O., §. 540.</note>.</p><lb/>
              <p><hi rendition="#g">Lampadius, Karsten, Richardson, Jacquelin</hi> und <hi rendition="#g">Reg-<lb/>
nault</hi> stellten Untersuchungen über das specifische Gewicht der<lb/>
Steinkohlen an. Dasselbe beträgt nach <hi rendition="#g">Scheerer</hi> im Mittel für</p><lb/>
              <list>
                <item>Sandkohle 1,34, entsprechend einem specifisch. Wärmeeffekt von 1,05</item><lb/>
                <item>Sinterkohle 1,30, &#x201E; &#x201E; &#x201E; &#x201E; &#x201E; 1,13</item><lb/>
                <item>Backkohle 1,26, &#x201E; &#x201E; &#x201E; &#x201E; &#x201E; 1,23</item><lb/>
                <item>Anthracit 1,50, &#x201E; &#x201E; &#x201E; &#x201E; &#x201E; 1,41</item>
              </list><lb/>
              <p>Den pyrometrischen Wärmeeffekt fand <hi rendition="#g">Scheerer</hi> für</p><lb/>
              <list>
                <item>Sandkohlen <space dim="horizontal"/> zu 2160° C.</item><lb/>
                <item>Sinterkohlen <space dim="horizontal"/> &#x201E; 2190° &#x201E;</item><lb/>
                <item>Backkohlen <space dim="horizontal"/> &#x201E; 2220° &#x201E;</item><lb/>
                <item>Anthracit <space dim="horizontal"/> &#x201E; 2300° &#x201E;</item>
              </list><lb/>
              <p>wobei der Aschengehalt unberücksichtigt blieb.</p><lb/>
              <p>Magere Steinkohlen wurden seit der Einführung der Winderhitzung<lb/>
in manchen Gegenden auch im Hochofen roh angewendet; in der Regel<lb/>
verwendete man aber beim Schmelzen in Schachtöfen Koks.</p><lb/>
              <p>Gute Koks hatten eine Zusammensetzung von 85 bis 92 Proz.<lb/>
Kohlenstoff, 3 bis 5 Proz. Asche und 5 bis 10 Proz. hygroskopisches<lb/>
Wasser. Ihr absoluter Wärmeeffekt betrug 0,85 bis 0,92. Der Asche-<lb/>
gehalt kann jedoch den Wärmeeffekt sehr beeinträchtigen. <hi rendition="#g">Berthier</hi><lb/>
fand, da&#x017F;s ein Koks mit 11½ Proz. Asche nur 28,5 Blei gab, ent-<lb/>
sprechend 6555 Wärmeeinheiten.</p><lb/>
              <p>Nach <hi rendition="#g">Scheerer</hi> beträgt das mittlere specifische Gewicht von</p><lb/>
              <list>
                <item>Sandkoks <space dim="horizontal"/> 0,48, entsprechend der specifischen Wärme von 0,46</item><lb/>
                <item>Sinterkoks <space dim="horizontal"/> 0,43, &#x201E; &#x201E; &#x201E; &#x201E; &#x201E; 0,41</item><lb/>
                <item>Backkoks <space dim="horizontal"/> 0,35, &#x201E; &#x201E; &#x201E; &#x201E; &#x201E; 0,33</item>
              </list><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[475/0491] Brennstoff und Hochofen 1831 bis 1850. Den absoluten Wärmeeffekt hat Dulong durch Versuche er- mittelt und Scheerer berechnet. Er beträgt für nach Dulong nach Scheerer Sandkohle 0,79 0,78 Sinterkohle 0,89 0,87 Backkohle 0,93 0,90 Anthracit 0,96 0,94 Berthier und Karsten haben eine groſse Anzahl Steinkohlen- sorten auf ihren absoluten Wärmeeffekt untersucht 1). Lampadius, Karsten, Richardson, Jacquelin und Reg- nault stellten Untersuchungen über das specifische Gewicht der Steinkohlen an. Dasselbe beträgt nach Scheerer im Mittel für Sandkohle 1,34, entsprechend einem specifisch. Wärmeeffekt von 1,05 Sinterkohle 1,30, „ „ „ „ „ 1,13 Backkohle 1,26, „ „ „ „ „ 1,23 Anthracit 1,50, „ „ „ „ „ 1,41 Den pyrometrischen Wärmeeffekt fand Scheerer für Sandkohlen zu 2160° C. Sinterkohlen „ 2190° „ Backkohlen „ 2220° „ Anthracit „ 2300° „ wobei der Aschengehalt unberücksichtigt blieb. Magere Steinkohlen wurden seit der Einführung der Winderhitzung in manchen Gegenden auch im Hochofen roh angewendet; in der Regel verwendete man aber beim Schmelzen in Schachtöfen Koks. Gute Koks hatten eine Zusammensetzung von 85 bis 92 Proz. Kohlenstoff, 3 bis 5 Proz. Asche und 5 bis 10 Proz. hygroskopisches Wasser. Ihr absoluter Wärmeeffekt betrug 0,85 bis 0,92. Der Asche- gehalt kann jedoch den Wärmeeffekt sehr beeinträchtigen. Berthier fand, daſs ein Koks mit 11½ Proz. Asche nur 28,5 Blei gab, ent- sprechend 6555 Wärmeeinheiten. Nach Scheerer beträgt das mittlere specifische Gewicht von Sandkoks 0,48, entsprechend der specifischen Wärme von 0,46 Sinterkoks 0,43, „ „ „ „ „ 0,41 Backkoks 0,35, „ „ „ „ „ 0,33 1) Vgl. Scheerer, a. a. O., I, 194; Karsten, a. a. O., §. 540.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/491
Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 475. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/491>, abgerufen am 18.06.2024.