Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Wärmeerzeugung.


Winderhitzung 1831 bis 1850.

Neilsons Erfindung der Winderhitzung im Jahre 1829 hat nicht
nur den grössten praktischen Einfluss auf den Hochofenbetrieb und
die Entwickelung der Hochöfen ausgeübt, sondern ist auch die Ver-
anlassung geworden zu einer richtigeren Erkenntnis der Vorgänge
im Hochofen, der Wärmeerzeugung und Wärmeverteilung und damit
zugleich der Theorie der Verbrennung. Diese Fragen sind eng mit-
einander verknüpft, und wenn die Winderhitzung zunächst auch für
den Hochofenbetrieb vorzüglich Verwendung fand, so ist sie doch
von allgemeinerer Bedeutung, und sind praktische und theoretische
Fragen, letztere sowohl physikalischer wie chemischer Natur, hierbei
so ineinander verwebt, dass es zweckmässig erscheint, die Geschichte
der Winderhitzung und der durch sie veranlassten Untersuchungen
der Hochofengase und deren Verwendung als Brennmaterial in zu-
sammenhängender Darstellung vorweg zu behandeln, ehe wir zu den
Fortschritten des Hochofenbetriebes und Hochofenbaues in dieser
Periode übergehen.

Neilsons Erfindung der Winderhitzung und ihr grosser Nutzen
für den Hochofenbetrieb zog anfangs der 30er Jahre die Aufmerk-
samkeit aller Eisenhüttenleute auf sich.

Die Ergebnisse, welche Neilson in Verbindung mit Macintosh
und dem Hüttenbesitzer Wilson bei den ersten Versuchen im
grossen mit den Hochöfen der Clyde-Eisenwerke erzielt hatte, waren
überraschend. Sie fielen noch weit günstiger aus, als man anstatt
der Koks rohe Steinkohle anwendete. Nachfolgende Zusammenstellung
lässt dies mit einem Blick erkennen:

[Tabelle]
Die Wärmeerzeugung.


Winderhitzung 1831 bis 1850.

Neilsons Erfindung der Winderhitzung im Jahre 1829 hat nicht
nur den gröſsten praktischen Einfluſs auf den Hochofenbetrieb und
die Entwickelung der Hochöfen ausgeübt, sondern ist auch die Ver-
anlassung geworden zu einer richtigeren Erkenntnis der Vorgänge
im Hochofen, der Wärmeerzeugung und Wärmeverteilung und damit
zugleich der Theorie der Verbrennung. Diese Fragen sind eng mit-
einander verknüpft, und wenn die Winderhitzung zunächst auch für
den Hochofenbetrieb vorzüglich Verwendung fand, so ist sie doch
von allgemeinerer Bedeutung, und sind praktische und theoretische
Fragen, letztere sowohl physikalischer wie chemischer Natur, hierbei
so ineinander verwebt, daſs es zweckmäſsig erscheint, die Geschichte
der Winderhitzung und der durch sie veranlaſsten Untersuchungen
der Hochofengase und deren Verwendung als Brennmaterial in zu-
sammenhängender Darstellung vorweg zu behandeln, ehe wir zu den
Fortschritten des Hochofenbetriebes und Hochofenbaues in dieser
Periode übergehen.

Neilsons Erfindung der Winderhitzung und ihr groſser Nutzen
für den Hochofenbetrieb zog anfangs der 30er Jahre die Aufmerk-
samkeit aller Eisenhüttenleute auf sich.

Die Ergebnisse, welche Neilson in Verbindung mit Macintosh
und dem Hüttenbesitzer Wilson bei den ersten Versuchen im
groſsen mit den Hochöfen der Clyde-Eisenwerke erzielt hatte, waren
überraschend. Sie fielen noch weit günstiger aus, als man anstatt
der Koks rohe Steinkohle anwendete. Nachfolgende Zusammenstellung
läſst dies mit einem Blick erkennen:

[Tabelle]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0424" n="[408]"/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Die Wärmeerzeugung.</hi> </head><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Winderhitzung 1831 bis 1850</hi>.</hi> </head><lb/>
              <p><hi rendition="#g">Neilsons</hi> Erfindung der Winderhitzung im Jahre 1829 hat nicht<lb/>
nur den grö&#x017F;sten praktischen Einflu&#x017F;s auf den Hochofenbetrieb und<lb/>
die Entwickelung der Hochöfen ausgeübt, sondern ist auch die Ver-<lb/>
anlassung geworden zu einer richtigeren Erkenntnis der Vorgänge<lb/>
im Hochofen, der Wärmeerzeugung und Wärmeverteilung und damit<lb/>
zugleich der Theorie der Verbrennung. Diese Fragen sind eng mit-<lb/>
einander verknüpft, und wenn die Winderhitzung zunächst auch für<lb/>
den Hochofenbetrieb vorzüglich Verwendung fand, so ist sie doch<lb/>
von allgemeinerer Bedeutung, und sind praktische und theoretische<lb/>
Fragen, letztere sowohl physikalischer wie chemischer Natur, hierbei<lb/>
so ineinander verwebt, da&#x017F;s es zweckmä&#x017F;sig erscheint, die Geschichte<lb/>
der Winderhitzung und der durch sie veranla&#x017F;sten Untersuchungen<lb/>
der Hochofengase und deren Verwendung als Brennmaterial in zu-<lb/>
sammenhängender Darstellung vorweg zu behandeln, ehe wir zu den<lb/>
Fortschritten des Hochofenbetriebes und Hochofenbaues in dieser<lb/>
Periode übergehen.</p><lb/>
              <p><hi rendition="#g">Neilsons</hi> Erfindung der Winderhitzung und ihr gro&#x017F;ser Nutzen<lb/>
für den Hochofenbetrieb zog anfangs der 30er Jahre die Aufmerk-<lb/>
samkeit aller Eisenhüttenleute auf sich.</p><lb/>
              <p>Die Ergebnisse, welche <hi rendition="#g">Neilson</hi> in Verbindung mit <hi rendition="#g">Macintosh</hi><lb/>
und dem Hüttenbesitzer <hi rendition="#g">Wilson</hi> bei den ersten Versuchen im<lb/>
gro&#x017F;sen mit den Hochöfen der Clyde-Eisenwerke erzielt hatte, waren<lb/>
überraschend. Sie fielen noch weit günstiger aus, als man anstatt<lb/>
der Koks rohe Steinkohle anwendete. Nachfolgende Zusammenstellung<lb/>&#x017F;st dies mit einem Blick erkennen:</p><lb/>
              <table>
                <row>
                  <cell/>
                </row>
              </table>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[408]/0424] Die Wärmeerzeugung. Winderhitzung 1831 bis 1850. Neilsons Erfindung der Winderhitzung im Jahre 1829 hat nicht nur den gröſsten praktischen Einfluſs auf den Hochofenbetrieb und die Entwickelung der Hochöfen ausgeübt, sondern ist auch die Ver- anlassung geworden zu einer richtigeren Erkenntnis der Vorgänge im Hochofen, der Wärmeerzeugung und Wärmeverteilung und damit zugleich der Theorie der Verbrennung. Diese Fragen sind eng mit- einander verknüpft, und wenn die Winderhitzung zunächst auch für den Hochofenbetrieb vorzüglich Verwendung fand, so ist sie doch von allgemeinerer Bedeutung, und sind praktische und theoretische Fragen, letztere sowohl physikalischer wie chemischer Natur, hierbei so ineinander verwebt, daſs es zweckmäſsig erscheint, die Geschichte der Winderhitzung und der durch sie veranlaſsten Untersuchungen der Hochofengase und deren Verwendung als Brennmaterial in zu- sammenhängender Darstellung vorweg zu behandeln, ehe wir zu den Fortschritten des Hochofenbetriebes und Hochofenbaues in dieser Periode übergehen. Neilsons Erfindung der Winderhitzung und ihr groſser Nutzen für den Hochofenbetrieb zog anfangs der 30er Jahre die Aufmerk- samkeit aller Eisenhüttenleute auf sich. Die Ergebnisse, welche Neilson in Verbindung mit Macintosh und dem Hüttenbesitzer Wilson bei den ersten Versuchen im groſsen mit den Hochöfen der Clyde-Eisenwerke erzielt hatte, waren überraschend. Sie fielen noch weit günstiger aus, als man anstatt der Koks rohe Steinkohle anwendete. Nachfolgende Zusammenstellung läſst dies mit einem Blick erkennen:

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/424
Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. [408]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/424>, abgerufen am 26.11.2024.