der Eisengiesserei, welche mustergültig wurden und den Ruhm des Werkes ausbreiteten. Wasseralfingen hatte schon seit 1816 Muster- bücher ausgegeben. Um 1830 werden schon Kastenöfen, verzierte Rundöfen, Kanonenöfen, Schiffsöfen, Postament- und Eremitageöfen, Ovalöfen, Cirkulieröfen und Sayner Kochöfen aufgeführt.
Österreich 1816 bis 1830.
In Österreich errichtete Andreas Töpper 1808 und 1810 die ersten Streck- und Blechwalzwerke mit geschlossenen Ständern in Steiermark. Derselbe verwendete auch zuerst Steinkohlen zum Glühen des Eisens bei der Streckarbeit in Flammöfen. 1816 wurde in Steiermark die Eisenhütte zu Hiflau gegründet und der erste Hoch- ofen daselbst erbaut.
Um dieselbe Zeit wurde zu Neumarktl in Krain von einem Eng- länder Dutton eine Cementstahlfabrik errichtet. Dieselbe blieb lange Zeit (bis 1852) die einzige Fabrik ihrer Art in den österreichi- schen Alpenländern, welche im übrigen den grössten Teil der Welt mit ihrem natürlichen Stahl (Frisch- oder Schmelzstahl) versorgte.
In Böhmen machte Graf Rudolf v. Wrbna die Eisengiesserei zu Horzowitz zu einer Musteranstalt. Komorau war das Hauptwerk des Horzowitzer Eisenhüttenkomplexes im Berauner Kreise; dort be- fanden sich vier Hochöfen, während einer in Ginetz war. Die Öfen waren 36 Fuss hoch und wurden mit Kastengebläsen betrieben. Graf Wrbna war selbst ein begeisterter Hüttenmann, der nicht nur sein Werk selbst leitete, Verbesserungen selbst entwarf und einführte, sondern es machte ihm Freude, selbst mit Hand anzulegen, und oft arbeitete er als Hammergeselle auf seinen Werken. Er baute die Hochöfen um und erhöhte sie, suchte überall Kohlenersparung zu erzielen, führte die Sandformerei und viele verbesserte Einrichtungen in der Giesserei ein. Die Giesserei zu Komorau wurde die hohe Schule der Eisengiesserei in Österreich. 1824 wurden Kastengebläse, 1830 die ersten Blechwalzen eingeführt. In der Blechfabrikation ging man 1825 bei den Glühöfen zu Steinkohlenbetrieb über. Mit der Blechfabrik war eine Löffelschmiede verbunden.
1818 baute der Fürst von Fürstenberg eine neue Eisengiesserei zu Joachimsthal bei Nischberg in Böhmen.
Einen sehr günstigen Einfluss auf das Eisenhüttenwesen Böhmens übte auch damals das polytechnische Institut zu Prag unter Direktor Gerstner aus.
Österreich 1816 bis 1830.
der Eisengieſserei, welche mustergültig wurden und den Ruhm des Werkes ausbreiteten. Wasseralfingen hatte schon seit 1816 Muster- bücher ausgegeben. Um 1830 werden schon Kastenöfen, verzierte Rundöfen, Kanonenöfen, Schiffsöfen, Postament- und Eremitageöfen, Ovalöfen, Cirkulieröfen und Sayner Kochöfen aufgeführt.
Österreich 1816 bis 1830.
In Österreich errichtete Andreas Töpper 1808 und 1810 die ersten Streck- und Blechwalzwerke mit geschlossenen Ständern in Steiermark. Derselbe verwendete auch zuerst Steinkohlen zum Glühen des Eisens bei der Streckarbeit in Flammöfen. 1816 wurde in Steiermark die Eisenhütte zu Hiflau gegründet und der erste Hoch- ofen daselbst erbaut.
Um dieselbe Zeit wurde zu Neumarktl in Krain von einem Eng- länder Dutton eine Cementstahlfabrik errichtet. Dieselbe blieb lange Zeit (bis 1852) die einzige Fabrik ihrer Art in den österreichi- schen Alpenländern, welche im übrigen den gröſsten Teil der Welt mit ihrem natürlichen Stahl (Frisch- oder Schmelzstahl) versorgte.
In Böhmen machte Graf Rudolf v. Wrbna die Eisengieſserei zu Horzowitz zu einer Musteranstalt. Komorau war das Hauptwerk des Horzowitzer Eisenhüttenkomplexes im Berauner Kreise; dort be- fanden sich vier Hochöfen, während einer in Ginetz war. Die Öfen waren 36 Fuſs hoch und wurden mit Kastengebläsen betrieben. Graf Wrbna war selbst ein begeisterter Hüttenmann, der nicht nur sein Werk selbst leitete, Verbesserungen selbst entwarf und einführte, sondern es machte ihm Freude, selbst mit Hand anzulegen, und oft arbeitete er als Hammergeselle auf seinen Werken. Er baute die Hochöfen um und erhöhte sie, suchte überall Kohlenersparung zu erzielen, führte die Sandformerei und viele verbesserte Einrichtungen in der Gieſserei ein. Die Gieſserei zu Komorau wurde die hohe Schule der Eisengieſserei in Österreich. 1824 wurden Kastengebläse, 1830 die ersten Blechwalzen eingeführt. In der Blechfabrikation ging man 1825 bei den Glühöfen zu Steinkohlenbetrieb über. Mit der Blechfabrik war eine Löffelschmiede verbunden.
1818 baute der Fürst von Fürstenberg eine neue Eisengieſserei zu Joachimsthal bei Nischberg in Böhmen.
Einen sehr günstigen Einfluſs auf das Eisenhüttenwesen Böhmens übte auch damals das polytechnische Institut zu Prag unter Direktor Gerstner aus.
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Österreich 1816 bis 1830.
der Eisengieſserei, welche mustergültig wurden und den Ruhm des
Werkes ausbreiteten. Wasseralfingen hatte schon seit 1816 Muster-
bücher ausgegeben. Um 1830 werden schon Kastenöfen, verzierte
Rundöfen, Kanonenöfen, Schiffsöfen, Postament- und Eremitageöfen,
Ovalöfen, Cirkulieröfen und Sayner Kochöfen aufgeführt.
Österreich 1816 bis 1830.
In Österreich errichtete Andreas Töpper 1808 und 1810 die
ersten Streck- und Blechwalzwerke mit geschlossenen Ständern in
Steiermark. Derselbe verwendete auch zuerst Steinkohlen zum
Glühen des Eisens bei der Streckarbeit in Flammöfen. 1816 wurde
in Steiermark die Eisenhütte zu Hiflau gegründet und der erste Hoch-
ofen daselbst erbaut.
Um dieselbe Zeit wurde zu Neumarktl in Krain von einem Eng-
länder Dutton eine Cementstahlfabrik errichtet. Dieselbe blieb
lange Zeit (bis 1852) die einzige Fabrik ihrer Art in den österreichi-
schen Alpenländern, welche im übrigen den gröſsten Teil der Welt
mit ihrem natürlichen Stahl (Frisch- oder Schmelzstahl) versorgte.
In Böhmen machte Graf Rudolf v. Wrbna die Eisengieſserei
zu Horzowitz zu einer Musteranstalt. Komorau war das Hauptwerk
des Horzowitzer Eisenhüttenkomplexes im Berauner Kreise; dort be-
fanden sich vier Hochöfen, während einer in Ginetz war. Die Öfen
waren 36 Fuſs hoch und wurden mit Kastengebläsen betrieben. Graf
Wrbna war selbst ein begeisterter Hüttenmann, der nicht nur sein
Werk selbst leitete, Verbesserungen selbst entwarf und einführte,
sondern es machte ihm Freude, selbst mit Hand anzulegen, und oft
arbeitete er als Hammergeselle auf seinen Werken. Er baute die
Hochöfen um und erhöhte sie, suchte überall Kohlenersparung zu
erzielen, führte die Sandformerei und viele verbesserte Einrichtungen
in der Gieſserei ein. Die Gieſserei zu Komorau wurde die hohe
Schule der Eisengieſserei in Österreich. 1824 wurden Kastengebläse,
1830 die ersten Blechwalzen eingeführt. In der Blechfabrikation
ging man 1825 bei den Glühöfen zu Steinkohlenbetrieb über. Mit
der Blechfabrik war eine Löffelschmiede verbunden.
1818 baute der Fürst von Fürstenberg eine neue Eisengieſserei
zu Joachimsthal bei Nischberg in Böhmen.
Einen sehr günstigen Einfluſs auf das Eisenhüttenwesen Böhmens
übte auch damals das polytechnische Institut zu Prag unter Direktor
Gerstner aus.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 366. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/382>, abgerufen am 25.11.2024.
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