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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Die Eisenbahnen bis 1830.
Es lässt sich annehmen, dass der Erfinder die Sache deshalb so rasch
abbrach, weil er zur Überzeugung kam, dass der Dampfwagen auf
den gewöhnlichen Wegen doch nicht anwendbar sei. Zufällig wurde
in den Tagen dieser Schaustellung des Dampfwagens eine Wette zum
Austrag gebracht, die ebenfalls die öffentliche Aufmerksamkeit auf
sich zog. Es handelte sich um die Frage, welche Last ein einziges
Pferd auf der Eisenbahn von Wandsworth nach Croydon ziehen
könne. Zahl und Gewicht der Wagen war über Erwarten gross. Bei
Trevithick mag dies zu der wichtigen Erkenntnis geführt haben,
dass Eisenbahn und Dampfwagen zusammengehören, dass der Dampf-
wagen nur auf einem eisernen Schienenwege mit Vorteil verwendet
werden könne. Der Gedanke war bei ihm nicht neu, denn er hatte
ihn schon in seinem Patent mit einbegriffen. Da er zufällig damals
einen Hammer für das Eisenwerk zu Pen-y-darran in Auftrag hatte,
so bot sich ihm eine günstige Gelegenheit, seinen Plan, eine Maschine
für den Gütertransport auf der dortigen Eisenbahn zu bauen, auszu-
führen. Vor Ablauf des Jahres 1803 hatte er die Maschine, Fig. 98,
[Abbildung] Fig. 98.
in der Schmiede des Hüttenwerkes vollendet. Sie war ähnlich der
früheren, nur mit verschiedenen Verbesserungen konstruiert und zog
gleich beim ersten Versuch mehrere Wagen, welche mit 10 Tonnen
Eisen geladen waren, mit einer Geschwindigkeit von fünf Meilen in
der Stunde. Ein Zeitgenosse hat folgenden Lebenslauf dieser ersten
Lokomotive, welche wirklich betriebsmässig zum Transport verwendet
wurde, veröffentlicht 1). Sie hatte das Roheisen von den Hochöfen

1) Siehe Mining Journal, 9. September 1858.

Die Eisenbahnen bis 1830.
Es läſst sich annehmen, daſs der Erfinder die Sache deshalb so rasch
abbrach, weil er zur Überzeugung kam, daſs der Dampfwagen auf
den gewöhnlichen Wegen doch nicht anwendbar sei. Zufällig wurde
in den Tagen dieser Schaustellung des Dampfwagens eine Wette zum
Austrag gebracht, die ebenfalls die öffentliche Aufmerksamkeit auf
sich zog. Es handelte sich um die Frage, welche Last ein einziges
Pferd auf der Eisenbahn von Wandsworth nach Croydon ziehen
könne. Zahl und Gewicht der Wagen war über Erwarten groſs. Bei
Trevithick mag dies zu der wichtigen Erkenntnis geführt haben,
daſs Eisenbahn und Dampfwagen zusammengehören, daſs der Dampf-
wagen nur auf einem eisernen Schienenwege mit Vorteil verwendet
werden könne. Der Gedanke war bei ihm nicht neu, denn er hatte
ihn schon in seinem Patent mit einbegriffen. Da er zufällig damals
einen Hammer für das Eisenwerk zu Pen-y-darran in Auftrag hatte,
so bot sich ihm eine günstige Gelegenheit, seinen Plan, eine Maschine
für den Gütertransport auf der dortigen Eisenbahn zu bauen, auszu-
führen. Vor Ablauf des Jahres 1803 hatte er die Maschine, Fig. 98,
[Abbildung] Fig. 98.
in der Schmiede des Hüttenwerkes vollendet. Sie war ähnlich der
früheren, nur mit verschiedenen Verbesserungen konstruiert und zog
gleich beim ersten Versuch mehrere Wagen, welche mit 10 Tonnen
Eisen geladen waren, mit einer Geschwindigkeit von fünf Meilen in
der Stunde. Ein Zeitgenosse hat folgenden Lebenslauf dieser ersten
Lokomotive, welche wirklich betriebsmäſsig zum Transport verwendet
wurde, veröffentlicht 1). Sie hatte das Roheisen von den Hochöfen

1) Siehe Mining Journal, 9. September 1858.
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[288/0304] Die Eisenbahnen bis 1830. Es läſst sich annehmen, daſs der Erfinder die Sache deshalb so rasch abbrach, weil er zur Überzeugung kam, daſs der Dampfwagen auf den gewöhnlichen Wegen doch nicht anwendbar sei. Zufällig wurde in den Tagen dieser Schaustellung des Dampfwagens eine Wette zum Austrag gebracht, die ebenfalls die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich zog. Es handelte sich um die Frage, welche Last ein einziges Pferd auf der Eisenbahn von Wandsworth nach Croydon ziehen könne. Zahl und Gewicht der Wagen war über Erwarten groſs. Bei Trevithick mag dies zu der wichtigen Erkenntnis geführt haben, daſs Eisenbahn und Dampfwagen zusammengehören, daſs der Dampf- wagen nur auf einem eisernen Schienenwege mit Vorteil verwendet werden könne. Der Gedanke war bei ihm nicht neu, denn er hatte ihn schon in seinem Patent mit einbegriffen. Da er zufällig damals einen Hammer für das Eisenwerk zu Pen-y-darran in Auftrag hatte, so bot sich ihm eine günstige Gelegenheit, seinen Plan, eine Maschine für den Gütertransport auf der dortigen Eisenbahn zu bauen, auszu- führen. Vor Ablauf des Jahres 1803 hatte er die Maschine, Fig. 98, [Abbildung Fig. 98.] in der Schmiede des Hüttenwerkes vollendet. Sie war ähnlich der früheren, nur mit verschiedenen Verbesserungen konstruiert und zog gleich beim ersten Versuch mehrere Wagen, welche mit 10 Tonnen Eisen geladen waren, mit einer Geschwindigkeit von fünf Meilen in der Stunde. Ein Zeitgenosse hat folgenden Lebenslauf dieser ersten Lokomotive, welche wirklich betriebsmäſsig zum Transport verwendet wurde, veröffentlicht 1). Sie hatte das Roheisen von den Hochöfen 1) Siehe Mining Journal, 9. September 1858.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/304>, abgerufen am 24.11.2024.