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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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Bayern, Württemberg, Baden.
[Tabelle]

Der Verkauf der Gusswaren erfolgte durch sogenannte Chalanten,
d. h. Vertreter, die für einen gewissen Bezirk den Alleinverkauf der
Eisenwaren des Werkes hatten und besondere Vorteile, z. B. Befreiung
vom Wegegeld, genossen.

Ueber die Geschichte der württembergischen Schmelzhütten und
Hammerwerke im Brenzthal ist bis jetzt nichts veröffentlicht worden.
Erwähnt wird schon 1689 Munitionsguss aus der Eisenschmelze zu
Ahrhausen in der Herrschaft Oettingen.

In Baden werden besonders die Eisenwerke zu Hausen in Baden,
die seit 1680 an die Gebrüder Merian in Basel verpachtet waren,
das Hammerwerk zu Holtenau bei Waldkirch im Elzthal, das nach
dem 30jährigen Kriege neu aufgebaut worden war und durch den
"Admodiator" Litschki von Krotzingen seit 1740 sehr in Schwung
kam, erwähnt. 1775 bis 1780 wurde für 164784 Gulden Eisen ver-
kauft und dabei 24778 Gulden Gewinn erzielt.

Die Eisenschmelze zu Eberfingen an der Wutach ging 1761 wegen
Holzmangel ein. Dagegen blühte seit 1740 die Kleineisenindustrie
im Triburgischen und die Löffelschmiede im Fürstenbergischen.

1684 war das zum Rheinfelden'schen "Eisenbund" gehörige
Schmelz- und Hammerwerk Wehr 1) durch Kauf an den Landschreiber
M. Joh. Belz in Rheinfelden übergegangen und von diesem zu einem
Hochofenwerk erweitert worden. Obgleich das Werk als Bundesmit-
glied verpflichtet war, seinen Erzbedarf aus dem Frickthal zu beziehen,
so that es dies nicht, sondern kaufte leichtschmelzigere Bohrerze im
Bayerischen und der Grafschaft Baden. Hiergegen legte 1736 der Eisen-
bund bei der vorderösterreichischen Regierung Beschwerde ein, worauf
die Pächter Samuel Burckhardt und J. J. Brenner & Co. in
Basel ausführten, "dass für einen hohen Schmelzofen das Stufferz (vom
Frickthal) nicht zu gebrauchen sei, weil durch die grosse Hitze, welche

1) Siehe A. Münch, die Erzgruben und Hammerwerke im Frickthal, S. 22.
Bayern, Württemberg, Baden.
[Tabelle]

Der Verkauf der Guſswaren erfolgte durch sogenannte Chalanten,
d. h. Vertreter, die für einen gewissen Bezirk den Alleinverkauf der
Eisenwaren des Werkes hatten und besondere Vorteile, z. B. Befreiung
vom Wegegeld, genossen.

Ueber die Geschichte der württembergischen Schmelzhütten und
Hammerwerke im Brenzthal ist bis jetzt nichts veröffentlicht worden.
Erwähnt wird schon 1689 Munitionsguſs aus der Eisenschmelze zu
Ahrhausen in der Herrschaft Oettingen.

In Baden werden besonders die Eisenwerke zu Hausen in Baden,
die seit 1680 an die Gebrüder Merian in Basel verpachtet waren,
das Hammerwerk zu Holtenau bei Waldkirch im Elzthal, das nach
dem 30jährigen Kriege neu aufgebaut worden war und durch den
„Admodiator“ Litschki von Krotzingen seit 1740 sehr in Schwung
kam, erwähnt. 1775 bis 1780 wurde für 164784 Gulden Eisen ver-
kauft und dabei 24778 Gulden Gewinn erzielt.

Die Eisenschmelze zu Eberfingen an der Wutach ging 1761 wegen
Holzmangel ein. Dagegen blühte seit 1740 die Kleineisenindustrie
im Triburgischen und die Löffelschmiede im Fürstenbergischen.

1684 war das zum Rheinfelden’schen „Eisenbund“ gehörige
Schmelz- und Hammerwerk Wehr 1) durch Kauf an den Landschreiber
M. Joh. Belz in Rheinfelden übergegangen und von diesem zu einem
Hochofenwerk erweitert worden. Obgleich das Werk als Bundesmit-
glied verpflichtet war, seinen Erzbedarf aus dem Frickthal zu beziehen,
so that es dies nicht, sondern kaufte leichtschmelzigere Bohrerze im
Bayerischen und der Grafschaft Baden. Hiergegen legte 1736 der Eisen-
bund bei der vorderösterreichischen Regierung Beschwerde ein, worauf
die Pächter Samuel Burckhardt und J. J. Brenner & Co. in
Basel ausführten, „daſs für einen hohen Schmelzofen das Stufferz (vom
Frickthal) nicht zu gebrauchen sei, weil durch die groſse Hitze, welche

1) Siehe A. Münch, die Erzgruben und Hammerwerke im Frickthal, S. 22.
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[831/0845] Bayern, Württemberg, Baden. Der Verkauf der Guſswaren erfolgte durch sogenannte Chalanten, d. h. Vertreter, die für einen gewissen Bezirk den Alleinverkauf der Eisenwaren des Werkes hatten und besondere Vorteile, z. B. Befreiung vom Wegegeld, genossen. Ueber die Geschichte der württembergischen Schmelzhütten und Hammerwerke im Brenzthal ist bis jetzt nichts veröffentlicht worden. Erwähnt wird schon 1689 Munitionsguſs aus der Eisenschmelze zu Ahrhausen in der Herrschaft Oettingen. In Baden werden besonders die Eisenwerke zu Hausen in Baden, die seit 1680 an die Gebrüder Merian in Basel verpachtet waren, das Hammerwerk zu Holtenau bei Waldkirch im Elzthal, das nach dem 30jährigen Kriege neu aufgebaut worden war und durch den „Admodiator“ Litschki von Krotzingen seit 1740 sehr in Schwung kam, erwähnt. 1775 bis 1780 wurde für 164784 Gulden Eisen ver- kauft und dabei 24778 Gulden Gewinn erzielt. Die Eisenschmelze zu Eberfingen an der Wutach ging 1761 wegen Holzmangel ein. Dagegen blühte seit 1740 die Kleineisenindustrie im Triburgischen und die Löffelschmiede im Fürstenbergischen. 1684 war das zum Rheinfelden’schen „Eisenbund“ gehörige Schmelz- und Hammerwerk Wehr 1) durch Kauf an den Landschreiber M. Joh. Belz in Rheinfelden übergegangen und von diesem zu einem Hochofenwerk erweitert worden. Obgleich das Werk als Bundesmit- glied verpflichtet war, seinen Erzbedarf aus dem Frickthal zu beziehen, so that es dies nicht, sondern kaufte leichtschmelzigere Bohrerze im Bayerischen und der Grafschaft Baden. Hiergegen legte 1736 der Eisen- bund bei der vorderösterreichischen Regierung Beschwerde ein, worauf die Pächter Samuel Burckhardt und J. J. Brenner & Co. in Basel ausführten, „daſs für einen hohen Schmelzofen das Stufferz (vom Frickthal) nicht zu gebrauchen sei, weil durch die groſse Hitze, welche 1) Siehe A. Münch, die Erzgruben und Hammerwerke im Frickthal, S. 22.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 831. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/845>, abgerufen am 22.11.2024.