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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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Hochöfen Ende des 18. Jahrhunderts.

Fig. 192 soll die Anordnung des Untergestelles, Herdes oder
Eisenkastens zeigen. Nachdem der Bodenstein gelegt war, setzte man
zuerst den Hinterknobben (Rückenstück, la rustine). Diesem gab man
zuweilen eine kleine Drehung gegen das Gebläse, so dass die der
Form gegenüberliegende Ecke etwas mehr als einen rechten Winkel
betrug. Man nannte das im Winkel zustellen (ställa i vra). Alsdann
setzte man die Seitensteine (Form- und Windstück), und zwar den
Formstein zuerst. Auf die kleinen Abweichungen bei der Zustellung,
wie die Winkelstellung, der Abstand der Form vom Hinterknobben,
legte man einen ausserordentlichen Wert 1). Die Tiefe des Gestelles

[Abbildung] Fig. 192.
unter der Form betrug 14 bis 18 Zoll, doch vergrösserte man dies
Mass in Schweden zum Giessen grosser Kanonen, wozu viel Roheisen,
folglich ein sehr grosses Gestell nebst grossen und starken Bälgen
erforderlich waren, bis zu 24 Zoll. Das Vordergestell war der Raum
vom Wallstein bis unter den Tümpel. Der Tümpel war mit der
wichtigste Teil der Zustellung. Er hatte auch am meisten durch die
Hitze zu leiden. Man machte ihn aus einer Platte von Stein, Schmiede-
eisen oder Gusseisen. Das letztere war das Gewöhnliche und machte
man ihn alsdann 2 Zoll dick und 7 bis 8 Zoll breit. Ein Stein-
tümpel war dann vorzuziehen, wenn das Gusseisen mit Kellen aus-
geschöpft wurde, weil dann das Eisen zu rasch verbrannte. Man

1) Siehe Garney, a. a. O., S. 289 u. s. w.
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Hochöfen Ende des 18. Jahrhunderts.

Fig. 192 soll die Anordnung des Untergestelles, Herdes oder
Eisenkastens zeigen. Nachdem der Bodenstein gelegt war, setzte man
zuerst den Hinterknobben (Rückenstück, la rustine). Diesem gab man
zuweilen eine kleine Drehung gegen das Gebläse, so daſs die der
Form gegenüberliegende Ecke etwas mehr als einen rechten Winkel
betrug. Man nannte das im Winkel zustellen (ställa i vrå). Alsdann
setzte man die Seitensteine (Form- und Windstück), und zwar den
Formstein zuerst. Auf die kleinen Abweichungen bei der Zustellung,
wie die Winkelstellung, der Abstand der Form vom Hinterknobben,
legte man einen auſserordentlichen Wert 1). Die Tiefe des Gestelles

[Abbildung] Fig. 192.
unter der Form betrug 14 bis 18 Zoll, doch vergröſserte man dies
Maſs in Schweden zum Gieſsen groſser Kanonen, wozu viel Roheisen,
folglich ein sehr groſses Gestell nebst groſsen und starken Bälgen
erforderlich waren, bis zu 24 Zoll. Das Vordergestell war der Raum
vom Wallstein bis unter den Tümpel. Der Tümpel war mit der
wichtigste Teil der Zustellung. Er hatte auch am meisten durch die
Hitze zu leiden. Man machte ihn aus einer Platte von Stein, Schmiede-
eisen oder Guſseisen. Das letztere war das Gewöhnliche und machte
man ihn alsdann 2 Zoll dick und 7 bis 8 Zoll breit. Ein Stein-
tümpel war dann vorzuziehen, wenn das Guſseisen mit Kellen aus-
geschöpft wurde, weil dann das Eisen zu rasch verbrannte. Man

1) Siehe Garney, a. a. O., S. 289 u. s. w.
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[723/0737] Hochöfen Ende des 18. Jahrhunderts. Fig. 192 soll die Anordnung des Untergestelles, Herdes oder Eisenkastens zeigen. Nachdem der Bodenstein gelegt war, setzte man zuerst den Hinterknobben (Rückenstück, la rustine). Diesem gab man zuweilen eine kleine Drehung gegen das Gebläse, so daſs die der Form gegenüberliegende Ecke etwas mehr als einen rechten Winkel betrug. Man nannte das im Winkel zustellen (ställa i vrå). Alsdann setzte man die Seitensteine (Form- und Windstück), und zwar den Formstein zuerst. Auf die kleinen Abweichungen bei der Zustellung, wie die Winkelstellung, der Abstand der Form vom Hinterknobben, legte man einen auſserordentlichen Wert 1). Die Tiefe des Gestelles [Abbildung Fig. 192.] unter der Form betrug 14 bis 18 Zoll, doch vergröſserte man dies Maſs in Schweden zum Gieſsen groſser Kanonen, wozu viel Roheisen, folglich ein sehr groſses Gestell nebst groſsen und starken Bälgen erforderlich waren, bis zu 24 Zoll. Das Vordergestell war der Raum vom Wallstein bis unter den Tümpel. Der Tümpel war mit der wichtigste Teil der Zustellung. Er hatte auch am meisten durch die Hitze zu leiden. Man machte ihn aus einer Platte von Stein, Schmiede- eisen oder Guſseisen. Das letztere war das Gewöhnliche und machte man ihn alsdann 2 Zoll dick und 7 bis 8 Zoll breit. Ein Stein- tümpel war dann vorzuziehen, wenn das Guſseisen mit Kellen aus- geschöpft wurde, weil dann das Eisen zu rasch verbrannte. Man 1) Siehe Garney, a. a. O., S. 289 u. s. w. 46*

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 723. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/737>, abgerufen am 25.11.2024.