Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

Bild:
<< vorherige Seite

Werkzeugmaschinen. Öfen.
mit besserer Windverteilung durch mehrere Formen zu ersetzen
strebte. John Wilkinson nahm 1794 ein Patent (Nr. 1993) "für
ein neues Verfahren, Roheisen aus den Erzen zu erzeugen zur
Verarbeitung auf Schmiedeeisen". Die Patentschrift enthält keine
nähere Erklärung des neuen Verfahrens, dagegen ist ihr eine Tafel
mit Zeichnungen und Erläuterungen beigefügt. Unter nebenstehen-
den Abbildungen (Fig. 169 und 170) ist bemerkt: Schnitte von
[Abbildung] Fig. 170.
zwei Öfen, um darin, statt wie es
jetzt geschieht, Erz und Zuschläge
in Öfen von 30 bis 70 Fuss Höhe
zu schmelzen. Meine Erfindung
oder Verbesserung geht auf die
Errichtung niedriger Öfen, nicht
über 10 Fuss hoch, von rundem, länglichem oder quadratischem Quer-
schnitt, in welchen jede Art Erz oder Brennmaterial geschmolzen werden
kann, und in welche starker Wind von zwei oder mehreren Stellen,
Formen genannt (called Twires), deren Zahl man nach der Art des
Erzes und Brennmaterials abändern kann, eingeblasen wird. Jedem
Arbeiter wird es möglich sein, seinen Ofen nach der Qualität seiner
Materialien selbst zuzurichten. Die als Proben beigefügten Zeichnungen
stellen 1. einen runden Ofen (Fig. 169) mit drei auf drei Seiten verteilten
Formen dar, welcher am meisten den sogenannten Kupoloöfen zum

Werkzeugmaschinen. Öfen.
mit besserer Windverteilung durch mehrere Formen zu ersetzen
strebte. John Wilkinson nahm 1794 ein Patent (Nr. 1993) „für
ein neues Verfahren, Roheisen aus den Erzen zu erzeugen zur
Verarbeitung auf Schmiedeeisen“. Die Patentschrift enthält keine
nähere Erklärung des neuen Verfahrens, dagegen ist ihr eine Tafel
mit Zeichnungen und Erläuterungen beigefügt. Unter nebenstehen-
den Abbildungen (Fig. 169 und 170) ist bemerkt: Schnitte von
[Abbildung] Fig. 170.
zwei Öfen, um darin, statt wie es
jetzt geschieht, Erz und Zuschläge
in Öfen von 30 bis 70 Fuſs Höhe
zu schmelzen. Meine Erfindung
oder Verbesserung geht auf die
Errichtung niedriger Öfen, nicht
über 10 Fuſs hoch, von rundem, länglichem oder quadratischem Quer-
schnitt, in welchen jede Art Erz oder Brennmaterial geschmolzen werden
kann, und in welche starker Wind von zwei oder mehreren Stellen,
Formen genannt (called Twires), deren Zahl man nach der Art des
Erzes und Brennmaterials abändern kann, eingeblasen wird. Jedem
Arbeiter wird es möglich sein, seinen Ofen nach der Qualität seiner
Materialien selbst zuzurichten. Die als Proben beigefügten Zeichnungen
stellen 1. einen runden Ofen (Fig. 169) mit drei auf drei Seiten verteilten
Formen dar, welcher am meisten den sogenannten Kupoloöfen zum

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <div n="6">
                  <p><pb facs="#f0629" n="615"/><fw place="top" type="header">Werkzeugmaschinen. Öfen.</fw><lb/>
mit besserer Windverteilung durch mehrere Formen zu ersetzen<lb/>
strebte. <hi rendition="#g">John Wilkinson</hi> nahm 1794 ein Patent (Nr. 1993) &#x201E;für<lb/>
ein neues Verfahren, Roheisen aus den Erzen zu erzeugen zur<lb/>
Verarbeitung auf Schmiedeeisen&#x201C;. Die Patentschrift enthält keine<lb/>
nähere Erklärung des neuen Verfahrens, dagegen ist ihr eine Tafel<lb/>
mit Zeichnungen und Erläuterungen beigefügt. Unter nebenstehen-<lb/>
den Abbildungen (Fig. 169 und 170) ist bemerkt: Schnitte von<lb/><figure><head>Fig. 170.</head></figure><lb/>
zwei Öfen, um darin, statt wie es<lb/>
jetzt geschieht, Erz und Zuschläge<lb/>
in Öfen von 30 bis 70 Fu&#x017F;s Höhe<lb/>
zu schmelzen. Meine Erfindung<lb/>
oder Verbesserung geht auf die<lb/>
Errichtung niedriger Öfen, nicht<lb/>
über 10 Fu&#x017F;s hoch, von rundem, länglichem oder quadratischem Quer-<lb/>
schnitt, in welchen jede Art Erz oder Brennmaterial geschmolzen werden<lb/>
kann, und in welche starker Wind von zwei oder mehreren Stellen,<lb/>
Formen genannt (called Twires), deren Zahl man nach der Art des<lb/>
Erzes und Brennmaterials abändern kann, eingeblasen wird. Jedem<lb/>
Arbeiter wird es möglich sein, seinen Ofen nach der Qualität seiner<lb/>
Materialien selbst zuzurichten. Die als Proben beigefügten Zeichnungen<lb/>
stellen 1. einen runden Ofen (Fig. 169) mit drei auf drei Seiten verteilten<lb/>
Formen dar, welcher am meisten den sogenannten Kupoloöfen zum<lb/></p>
                </div>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[615/0629] Werkzeugmaschinen. Öfen. mit besserer Windverteilung durch mehrere Formen zu ersetzen strebte. John Wilkinson nahm 1794 ein Patent (Nr. 1993) „für ein neues Verfahren, Roheisen aus den Erzen zu erzeugen zur Verarbeitung auf Schmiedeeisen“. Die Patentschrift enthält keine nähere Erklärung des neuen Verfahrens, dagegen ist ihr eine Tafel mit Zeichnungen und Erläuterungen beigefügt. Unter nebenstehen- den Abbildungen (Fig. 169 und 170) ist bemerkt: Schnitte von [Abbildung Fig. 170.] zwei Öfen, um darin, statt wie es jetzt geschieht, Erz und Zuschläge in Öfen von 30 bis 70 Fuſs Höhe zu schmelzen. Meine Erfindung oder Verbesserung geht auf die Errichtung niedriger Öfen, nicht über 10 Fuſs hoch, von rundem, länglichem oder quadratischem Quer- schnitt, in welchen jede Art Erz oder Brennmaterial geschmolzen werden kann, und in welche starker Wind von zwei oder mehreren Stellen, Formen genannt (called Twires), deren Zahl man nach der Art des Erzes und Brennmaterials abändern kann, eingeblasen wird. Jedem Arbeiter wird es möglich sein, seinen Ofen nach der Qualität seiner Materialien selbst zuzurichten. Die als Proben beigefügten Zeichnungen stellen 1. einen runden Ofen (Fig. 169) mit drei auf drei Seiten verteilten Formen dar, welcher am meisten den sogenannten Kupoloöfen zum

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/629
Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 615. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/629>, abgerufen am 29.06.2024.