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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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Eisen- und Stahlveredlung.

Die bekanntesten schwedischen Sorten waren1):

1. Geschnittenes Eisen, 5 bis 8 Fuss lang, nach der Dicke unter-
schieden in:

a) 7 schneidiges, mit 7 Scheiben auf 7/16 Zoll im Quadrat
geschnitten.
b) 9 schneidiges, mit 9 Scheiben, 1/2 Zoll breit und 5/16 Zoll
dick geschnitten.
c) 11 schneidiges, mit 11 Scheiben, 3/8 Zoll im Quadrat
geschnitten.
d) 13 schneidiges, mit 13 Scheiben, 5/16 Zoll breit und 1/4 Zoll
dick geschnitten.
e) 15 schneidiges, mit 15 bis 17 Scheiben, teils 1/4 Zoll Quadrat,
teils 1/4 Zoll breit und 3/16 Zoll dick geschnitten.

Das gute geschnittene Eisen wurde mit drei Bändern so zusammen-
gebunden, dass die Enden der Bänder längs des Bundes gelegt wurden,
während man bei kaltbrüchigem Eisen die Enden der Bänder so legte,
dass eines aufwärts, das andere abwärts längs dem Bunde lag. Ein
solches Bund wog 1 Centner, bei sehr feinen Sorten 1/2 Centner.

2. Bandeisen, das seinen Hauptabsatz nach Spanien und Portugal
hatte und danach unterschieden wurde in Bandeisen

a) für Cadix, Alicante und Malaga, drei Sorten 8, 81/2 und
9 englische Fuss lang, 1 Zoll breit und kaum 1/8 Zoll dick;
wurden zu 81 Bändern in jedes Gebund, welches etwa
125 kg wiegen musste, gebunden;
b) für Lissabon, drei Sorten von denselben Massen, wovon
54 Bänder zusammengebunden etwa 70 kg wiegen mussten.
Die einzelnen Sorten mussten etwas feiner sein als die
obigen;
c) für Oporto auch drei Sorten von 7, 71/2 und 9 engl. Fuss,
1 Zoll breit und 1/8 Zoll dick; wurden ebenfalls in Bunde
von 54 Bändern gebunden.
d) Französisches und schwedisches Bandeisen wurde etwas
breiter und dicker gemacht, von 7 bis 8 Fuss Länge, 11/4 Zoll
breit, wobei jedes Band etwa 3 kg wog; ferner 11/2 bis
1 5/8 Zoll breit, welch letztere Sorte aus feinem Voyage-
eisen oder extraglatt von 11/4 bis 11/2 Zoll Breite und
7/8 Zoll Dicke gewalzt wurde. Alle vorgenannten feineren
Sorten mussten aus geschnittenen Stangen gewalzt werden

1) Rinman, Eisen- und Stahlveredlung, S. 185.
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Eisen- und Stahlveredlung.

Die bekanntesten schwedischen Sorten waren1):

1. Geschnittenes Eisen, 5 bis 8 Fuſs lang, nach der Dicke unter-
schieden in:

a) 7 schneidiges, mit 7 Scheiben auf 7/16 Zoll im Quadrat
geschnitten.
b) 9 schneidiges, mit 9 Scheiben, ½ Zoll breit und 5/16 Zoll
dick geschnitten.
c) 11 schneidiges, mit 11 Scheiben, ⅜ Zoll im Quadrat
geschnitten.
d) 13 schneidiges, mit 13 Scheiben, 5/16 Zoll breit und ¼ Zoll
dick geschnitten.
e) 15 schneidiges, mit 15 bis 17 Scheiben, teils ¼ Zoll Quadrat,
teils ¼ Zoll breit und 3/16 Zoll dick geschnitten.

Das gute geschnittene Eisen wurde mit drei Bändern so zusammen-
gebunden, daſs die Enden der Bänder längs des Bundes gelegt wurden,
während man bei kaltbrüchigem Eisen die Enden der Bänder so legte,
daſs eines aufwärts, das andere abwärts längs dem Bunde lag. Ein
solches Bund wog 1 Centner, bei sehr feinen Sorten ½ Centner.

2. Bandeisen, das seinen Hauptabsatz nach Spanien und Portugal
hatte und danach unterschieden wurde in Bandeisen

a) für Cadix, Alicante und Malaga, drei Sorten 8, 8½ und
9 englische Fuſs lang, 1 Zoll breit und kaum ⅛ Zoll dick;
wurden zu 81 Bändern in jedes Gebund, welches etwa
125 kg wiegen muſste, gebunden;
b) für Lissabon, drei Sorten von denselben Maſsen, wovon
54 Bänder zusammengebunden etwa 70 kg wiegen muſsten.
Die einzelnen Sorten muſsten etwas feiner sein als die
obigen;
c) für Oporto auch drei Sorten von 7, 7½ und 9 engl. Fuſs,
1 Zoll breit und ⅛ Zoll dick; wurden ebenfalls in Bunde
von 54 Bändern gebunden.
d) Französisches und schwedisches Bandeisen wurde etwas
breiter und dicker gemacht, von 7 bis 8 Fuſs Länge, 1¼ Zoll
breit, wobei jedes Band etwa 3 kg wog; ferner 1½ bis
1⅝ Zoll breit, welch letztere Sorte aus feinem Voyage-
eisen oder extraglatt von 1¼ bis 1½ Zoll Breite und
⅞ Zoll Dicke gewalzt wurde. Alle vorgenannten feineren
Sorten muſsten aus geschnittenen Stangen gewalzt werden

1) Rinman, Eisen- und Stahlveredlung, S. 185.
29*
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[451/0465] Eisen- und Stahlveredlung. Die bekanntesten schwedischen Sorten waren 1): 1. Geschnittenes Eisen, 5 bis 8 Fuſs lang, nach der Dicke unter- schieden in: a) 7 schneidiges, mit 7 Scheiben auf 7/16 Zoll im Quadrat geschnitten. b) 9 schneidiges, mit 9 Scheiben, ½ Zoll breit und 5/16 Zoll dick geschnitten. c) 11 schneidiges, mit 11 Scheiben, ⅜ Zoll im Quadrat geschnitten. d) 13 schneidiges, mit 13 Scheiben, 5/16 Zoll breit und ¼ Zoll dick geschnitten. e) 15 schneidiges, mit 15 bis 17 Scheiben, teils ¼ Zoll Quadrat, teils ¼ Zoll breit und 3/16 Zoll dick geschnitten. Das gute geschnittene Eisen wurde mit drei Bändern so zusammen- gebunden, daſs die Enden der Bänder längs des Bundes gelegt wurden, während man bei kaltbrüchigem Eisen die Enden der Bänder so legte, daſs eines aufwärts, das andere abwärts längs dem Bunde lag. Ein solches Bund wog 1 Centner, bei sehr feinen Sorten ½ Centner. 2. Bandeisen, das seinen Hauptabsatz nach Spanien und Portugal hatte und danach unterschieden wurde in Bandeisen a) für Cadix, Alicante und Malaga, drei Sorten 8, 8½ und 9 englische Fuſs lang, 1 Zoll breit und kaum ⅛ Zoll dick; wurden zu 81 Bändern in jedes Gebund, welches etwa 125 kg wiegen muſste, gebunden; b) für Lissabon, drei Sorten von denselben Maſsen, wovon 54 Bänder zusammengebunden etwa 70 kg wiegen muſsten. Die einzelnen Sorten muſsten etwas feiner sein als die obigen; c) für Oporto auch drei Sorten von 7, 7½ und 9 engl. Fuſs, 1 Zoll breit und ⅛ Zoll dick; wurden ebenfalls in Bunde von 54 Bändern gebunden. d) Französisches und schwedisches Bandeisen wurde etwas breiter und dicker gemacht, von 7 bis 8 Fuſs Länge, 1¼ Zoll breit, wobei jedes Band etwa 3 kg wog; ferner 1½ bis 1⅝ Zoll breit, welch letztere Sorte aus feinem Voyage- eisen oder extraglatt von 1¼ bis 1½ Zoll Breite und ⅞ Zoll Dicke gewalzt wurde. Alle vorgenannten feineren Sorten muſsten aus geschnittenen Stangen gewalzt werden 1) Rinman, Eisen- und Stahlveredlung, S. 185. 29*

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 451. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/465>, abgerufen am 16.07.2024.