Ausnutzung der Arbeitskraft, da die Arbeit für den Schmied leichter war; auch konnte man gröberes Materialeisen verwenden und die Nägel wurden gleichmässiger und glätter wie bei den Handschmieden. Besonders war das Schmieden unter dem Wasserhammer für grobe Sorten, wie namentlich für Eck- und Schiffsnägel von 5 bis 13 Zoll Länge geeignet, doch wurden auch noch zweizöllige spitze Lattennägel so geschmiedet. Die Handschmiederei hatte folgende Vorteile: es konnten mehrere Schmiede an einem Herd arbeiten, die Anlagekosten waren gering und brauchte kein Wasserzins gezahlt zu werden, sie konnte von den Bauern als Hausindustrie nebenher betrieben werden, wodurch die Kosten für Löhne fortfielen.
Bei den Nagelhämmern war es von Vorteil, mehrere an einer Radwelle anzulegen, und zwar so viele als die Wasserkraft und die Festigkeit des Gebäudes es erlaubten. Vier Hämmer, an denen drei Schmiede mit einem Herd arbeiteten, wie dies zu Billingsforss in Wärmeland und an anderen Orten eingerichtet war, hält Rinman für am besten. Er empfiehlt das schwere hölzerne Hammergerüst durch eines von Gusseisen ersetzt, welches dauerhafter und bequemer wäre. Die schweren Nagelhämmer sollten 12 bis 16 kg, die leichten nur 8 kg wiegen. Ganz grosse Nägel von 8 bis 18 Zoll wurden unter Hämmern von 60 kg Gewicht geschlagen, ein solcher Hammer musste aber schon seine besondere Welle haben. Die Nagelhämmer mussten bei mittlerer Geschwindigkeit 300 Schläge in der Minute machen. Danach und nach der Umlaufzeit des Rades richtete sich die Zahl der Zähne am Wellkranz. Dass Hammer und Amboss wohl verstählt und glatt sein mussten, ist selbstverständlich. Man richtete die Nagelhämmer mit Reitel- oder mit Prellhammer ein. Waren mehrere Hämmer mit einer Welle verbunden, so mussten die Kammen in solcher Ordnung ein- gesetzt werden, dass die Hämmer nicht zugleich, sondern nacheinander gehoben wurden, wie Pochstempel. Das Verhältnis zwischen Helm- länge und Schwanzlänge richtete sich nach dem Gewicht des Hammers. Bei Nagelhämmern mit Prellhämmern, bei denen der Durchmesser des Wellrings 31/4 bis 31/2 Fuss betrug und 16 bis 18 Kammen hatte, wählte man folgende Längen:
[Tabelle]
Für viele Nagelsorten, bei denen es mehr auf den billigen Preis, als auf Güte ankam, konnte man kaltbrüchiges Eisen verwenden.
Eisen- und Stahlveredlung.
Ausnutzung der Arbeitskraft, da die Arbeit für den Schmied leichter war; auch konnte man gröberes Materialeisen verwenden und die Nägel wurden gleichmäſsiger und glätter wie bei den Handschmieden. Besonders war das Schmieden unter dem Wasserhammer für grobe Sorten, wie namentlich für Eck- und Schiffsnägel von 5 bis 13 Zoll Länge geeignet, doch wurden auch noch zweizöllige spitze Lattennägel so geschmiedet. Die Handschmiederei hatte folgende Vorteile: es konnten mehrere Schmiede an einem Herd arbeiten, die Anlagekosten waren gering und brauchte kein Wasserzins gezahlt zu werden, sie konnte von den Bauern als Hausindustrie nebenher betrieben werden, wodurch die Kosten für Löhne fortfielen.
Bei den Nagelhämmern war es von Vorteil, mehrere an einer Radwelle anzulegen, und zwar so viele als die Wasserkraft und die Festigkeit des Gebäudes es erlaubten. Vier Hämmer, an denen drei Schmiede mit einem Herd arbeiteten, wie dies zu Billingsforss in Wärmeland und an anderen Orten eingerichtet war, hält Rinman für am besten. Er empfiehlt das schwere hölzerne Hammergerüst durch eines von Guſseisen ersetzt, welches dauerhafter und bequemer wäre. Die schweren Nagelhämmer sollten 12 bis 16 kg, die leichten nur 8 kg wiegen. Ganz groſse Nägel von 8 bis 18 Zoll wurden unter Hämmern von 60 kg Gewicht geschlagen, ein solcher Hammer muſste aber schon seine besondere Welle haben. Die Nagelhämmer muſsten bei mittlerer Geschwindigkeit 300 Schläge in der Minute machen. Danach und nach der Umlaufzeit des Rades richtete sich die Zahl der Zähne am Wellkranz. Daſs Hammer und Amboſs wohl verstählt und glatt sein muſsten, ist selbstverständlich. Man richtete die Nagelhämmer mit Reitel- oder mit Prellhammer ein. Waren mehrere Hämmer mit einer Welle verbunden, so muſsten die Kammen in solcher Ordnung ein- gesetzt werden, daſs die Hämmer nicht zugleich, sondern nacheinander gehoben wurden, wie Pochstempel. Das Verhältnis zwischen Helm- länge und Schwanzlänge richtete sich nach dem Gewicht des Hammers. Bei Nagelhämmern mit Prellhämmern, bei denen der Durchmesser des Wellrings 3¼ bis 3½ Fuſs betrug und 16 bis 18 Kammen hatte, wählte man folgende Längen:
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Für viele Nagelsorten, bei denen es mehr auf den billigen Preis, als auf Güte ankam, konnte man kaltbrüchiges Eisen verwenden.
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Eisen- und Stahlveredlung.
Ausnutzung der Arbeitskraft, da die Arbeit für den Schmied leichter
war; auch konnte man gröberes Materialeisen verwenden und die
Nägel wurden gleichmäſsiger und glätter wie bei den Handschmieden.
Besonders war das Schmieden unter dem Wasserhammer für grobe
Sorten, wie namentlich für Eck- und Schiffsnägel von 5 bis 13 Zoll
Länge geeignet, doch wurden auch noch zweizöllige spitze Lattennägel
so geschmiedet. Die Handschmiederei hatte folgende Vorteile: es
konnten mehrere Schmiede an einem Herd arbeiten, die Anlagekosten
waren gering und brauchte kein Wasserzins gezahlt zu werden, sie
konnte von den Bauern als Hausindustrie nebenher betrieben werden,
wodurch die Kosten für Löhne fortfielen.
Bei den Nagelhämmern war es von Vorteil, mehrere an einer
Radwelle anzulegen, und zwar so viele als die Wasserkraft und die
Festigkeit des Gebäudes es erlaubten. Vier Hämmer, an denen drei
Schmiede mit einem Herd arbeiteten, wie dies zu Billingsforss in
Wärmeland und an anderen Orten eingerichtet war, hält Rinman
für am besten. Er empfiehlt das schwere hölzerne Hammergerüst
durch eines von Guſseisen ersetzt, welches dauerhafter und bequemer
wäre. Die schweren Nagelhämmer sollten 12 bis 16 kg, die leichten
nur 8 kg wiegen. Ganz groſse Nägel von 8 bis 18 Zoll wurden unter
Hämmern von 60 kg Gewicht geschlagen, ein solcher Hammer muſste
aber schon seine besondere Welle haben. Die Nagelhämmer muſsten bei
mittlerer Geschwindigkeit 300 Schläge in der Minute machen. Danach
und nach der Umlaufzeit des Rades richtete sich die Zahl der Zähne am
Wellkranz. Daſs Hammer und Amboſs wohl verstählt und glatt sein
muſsten, ist selbstverständlich. Man richtete die Nagelhämmer mit
Reitel- oder mit Prellhammer ein. Waren mehrere Hämmer mit einer
Welle verbunden, so muſsten die Kammen in solcher Ordnung ein-
gesetzt werden, daſs die Hämmer nicht zugleich, sondern nacheinander
gehoben wurden, wie Pochstempel. Das Verhältnis zwischen Helm-
länge und Schwanzlänge richtete sich nach dem Gewicht des Hammers.
Bei Nagelhämmern mit Prellhämmern, bei denen der Durchmesser
des Wellrings 3¼ bis 3½ Fuſs betrug und 16 bis 18 Kammen hatte,
wählte man folgende Längen:
Für viele Nagelsorten, bei denen es mehr auf den billigen Preis,
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 442. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/456>, abgerufen am 23.11.2024.
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