In 24 Stunden setzte man gewöhnlich 3 bis 31/2 Fuder Eisenstein mit 31/2 bis 4 Fuder Kohlen, woraus man 30 bis 35 Ctr. Roheisen erhielt
[Abbildung]
Fig. 76.
[Abbildung]
Fig. 77.
Eine eigentümliche Über- lieferung von dem alten Blauofenbetrieb war es, dass der Schmelzer, wenn die Reise zu Ende ging, zu dem letzten Eisen noch reichlich Eisenstein setzte und eine regelrechte Luppe blies, die er nach dem Abstellen des Windes und dem Aufbrechen der Brust aus dem Ofen schaffte. Ein hoher Blauofen wurde von drei bis vier Schmelzern bedient, welche in vier- stündiger Schicht wechsel- ten und zusammen täglich 4 Mark erhielten. Gegen den alten Betrieb in nie- deren Blauöfen war dieses Schmelzverfahren ökono- misch, sowohl hinsichtlich des Kohlenverbrauchs, wie des Ausbringens der Pro- duktion und der Arbeits- löhne 1).
Die Hochöfen im übrigen Deutschland waren alle Öfen mit offener Brust, also mit Vorherd, Wall und Tümpel. Jars be- richtet über die Eisen- hütten in Böhmen und Sachsen, welche er im Jahre 1757 besucht hatte; insbesondere beschreibt er
1) Nähere Angaben hierüber siehe Quantz, a. a. O., S. 82.
Die Hochöfen in Deutschland.
In 24 Stunden setzte man gewöhnlich 3 bis 3½ Fuder Eisenstein mit 3½ bis 4 Fuder Kohlen, woraus man 30 bis 35 Ctr. Roheisen erhielt
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Fig. 76.
[Abbildung]
Fig. 77.
Eine eigentümliche Über- lieferung von dem alten Blauofenbetrieb war es, daſs der Schmelzer, wenn die Reise zu Ende ging, zu dem letzten Eisen noch reichlich Eisenstein setzte und eine regelrechte Luppe blies, die er nach dem Abstellen des Windes und dem Aufbrechen der Brust aus dem Ofen schaffte. Ein hoher Blauofen wurde von drei bis vier Schmelzern bedient, welche in vier- stündiger Schicht wechsel- ten und zusammen täglich 4 Mark erhielten. Gegen den alten Betrieb in nie- deren Blauöfen war dieses Schmelzverfahren ökono- misch, sowohl hinsichtlich des Kohlenverbrauchs, wie des Ausbringens der Pro- duktion und der Arbeits- löhne 1).
Die Hochöfen im übrigen Deutschland waren alle Öfen mit offener Brust, also mit Vorherd, Wall und Tümpel. Jars be- richtet über die Eisen- hütten in Böhmen und Sachsen, welche er im Jahre 1757 besucht hatte; insbesondere beschreibt er
1) Nähere Angaben hierüber siehe Quantz, a. a. O., S. 82.
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Die Hochöfen in Deutschland.
In 24 Stunden setzte man gewöhnlich 3 bis 3½ Fuder Eisenstein mit
3½ bis 4 Fuder Kohlen, woraus man 30 bis 35 Ctr. Roheisen erhielt
[Abbildung Fig. 76.]
[Abbildung Fig. 77.]
Eine eigentümliche Über-
lieferung von dem alten
Blauofenbetrieb war es,
daſs der Schmelzer, wenn
die Reise zu Ende ging, zu
dem letzten Eisen noch
reichlich Eisenstein setzte
und eine regelrechte Luppe
blies, die er nach dem
Abstellen des Windes und
dem Aufbrechen der Brust
aus dem Ofen schaffte. Ein
hoher Blauofen wurde von
drei bis vier Schmelzern
bedient, welche in vier-
stündiger Schicht wechsel-
ten und zusammen täglich
4 Mark erhielten. Gegen
den alten Betrieb in nie-
deren Blauöfen war dieses
Schmelzverfahren ökono-
misch, sowohl hinsichtlich
des Kohlenverbrauchs, wie
des Ausbringens der Pro-
duktion und der Arbeits-
löhne 1).
Die Hochöfen im übrigen
Deutschland waren alle
Öfen mit offener Brust,
also mit Vorherd, Wall
und Tümpel. Jars be-
richtet über die Eisen-
hütten in Böhmen und
Sachsen, welche er im
Jahre 1757 besucht hatte;
insbesondere beschreibt er
1) Nähere Angaben hierüber siehe Quantz, a. a. O., S. 82.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/363>, abgerufen am 23.11.2024.
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