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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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Das Brennmaterial.
kokten. Die grössten Öfen hielten 11/2, die gewöhnlichen aber nur
1 Chaldron.

Die Öfen wurden nie voll, sondern immer nur bis zum oberen
Rande der Thüre gefüllt. Sie wurden durch glühende Kohlen entzündet,

[Abbildung] Fig. 49.
meistens aber entzündeten sie
sich von selbst durch die er-
hitzten Ofenwände. Sodann wurde
die Thür zugemacht und die
Fugen verschmiert, doch so, dass
immer noch etwas Luft eintreten
konnte. Dampf und Rauch ström-
ten durch die Esse in der Mitte
ab. Liessen diese nach, so schloss
man die obere Mündung mehr
und mehr mit einem Backstein.
Die Arbeit dauerte etwa 30 bis
40 Stunden, man nahm aber erst
nach 48 Stunden die Cinders
heraus. Die ganze Masse bildete nun einen zusammenhängenden
Klumpen mit vielen senkrechten Rissen und Spalten, so dass er sich
[Abbildung] Fig. 50.
doch leicht zerbrechen und
aus dem Ofen ziehen liess.
Das Ausziehen erfolgte mit-
tels einer eisernen Krücke,
während ein zweiter Ar-
beiter die ausgezogenen
Stücke mit Wasser begoss.
Der Ofen wurde dann
gleich von neuem gefüllt.

Die Kohlen schwanden
bei der Arbeit um ein
Viertel dem Volum nach,
dem Gewicht nach aber
nicht soviel. Ein Mass
Cinder kostete in New-
castle um ein Drittel mehr als das gleiche Mass Steinkohlen. Die
Cinders hatten eine aschgraue Farbe und waren sehr porös, aber
doch weit fester als "die Koks, die auch abgeschwefelte Kohlen sind,
aber nach einem andern Prozess verfertigt wurden". Die Cinders
dienten, ausser zum Stubenbrand, besonders zum Malzdarren und zu

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Das Brennmaterial.
kokten. Die gröſsten Öfen hielten 1½, die gewöhnlichen aber nur
1 Chaldron.

Die Öfen wurden nie voll, sondern immer nur bis zum oberen
Rande der Thüre gefüllt. Sie wurden durch glühende Kohlen entzündet,

[Abbildung] Fig. 49.
meistens aber entzündeten sie
sich von selbst durch die er-
hitzten Ofenwände. Sodann wurde
die Thür zugemacht und die
Fugen verschmiert, doch so, daſs
immer noch etwas Luft eintreten
konnte. Dampf und Rauch ström-
ten durch die Esse in der Mitte
ab. Lieſsen diese nach, so schloſs
man die obere Mündung mehr
und mehr mit einem Backstein.
Die Arbeit dauerte etwa 30 bis
40 Stunden, man nahm aber erst
nach 48 Stunden die Cinders
heraus. Die ganze Masse bildete nun einen zusammenhängenden
Klumpen mit vielen senkrechten Rissen und Spalten, so daſs er sich
[Abbildung] Fig. 50.
doch leicht zerbrechen und
aus dem Ofen ziehen lieſs.
Das Ausziehen erfolgte mit-
tels einer eisernen Krücke,
während ein zweiter Ar-
beiter die ausgezogenen
Stücke mit Wasser begoſs.
Der Ofen wurde dann
gleich von neuem gefüllt.

Die Kohlen schwanden
bei der Arbeit um ein
Viertel dem Volum nach,
dem Gewicht nach aber
nicht soviel. Ein Maſs
Cinder kostete in New-
castle um ein Drittel mehr als das gleiche Maſs Steinkohlen. Die
Cinders hatten eine aschgraue Farbe und waren sehr porös, aber
doch weit fester als „die Koks, die auch abgeschwefelte Kohlen sind,
aber nach einem andern Prozeſs verfertigt wurden“. Die Cinders
dienten, auſser zum Stubenbrand, besonders zum Malzdarren und zu

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[307/0321] Das Brennmaterial. kokten. Die gröſsten Öfen hielten 1½, die gewöhnlichen aber nur 1 Chaldron. Die Öfen wurden nie voll, sondern immer nur bis zum oberen Rande der Thüre gefüllt. Sie wurden durch glühende Kohlen entzündet, [Abbildung Fig. 49.] meistens aber entzündeten sie sich von selbst durch die er- hitzten Ofenwände. Sodann wurde die Thür zugemacht und die Fugen verschmiert, doch so, daſs immer noch etwas Luft eintreten konnte. Dampf und Rauch ström- ten durch die Esse in der Mitte ab. Lieſsen diese nach, so schloſs man die obere Mündung mehr und mehr mit einem Backstein. Die Arbeit dauerte etwa 30 bis 40 Stunden, man nahm aber erst nach 48 Stunden die Cinders heraus. Die ganze Masse bildete nun einen zusammenhängenden Klumpen mit vielen senkrechten Rissen und Spalten, so daſs er sich [Abbildung Fig. 50.] doch leicht zerbrechen und aus dem Ofen ziehen lieſs. Das Ausziehen erfolgte mit- tels einer eisernen Krücke, während ein zweiter Ar- beiter die ausgezogenen Stücke mit Wasser begoſs. Der Ofen wurde dann gleich von neuem gefüllt. Die Kohlen schwanden bei der Arbeit um ein Viertel dem Volum nach, dem Gewicht nach aber nicht soviel. Ein Maſs Cinder kostete in New- castle um ein Drittel mehr als das gleiche Maſs Steinkohlen. Die Cinders hatten eine aschgraue Farbe und waren sehr porös, aber doch weit fester als „die Koks, die auch abgeschwefelte Kohlen sind, aber nach einem andern Prozeſs verfertigt wurden“. Die Cinders dienten, auſser zum Stubenbrand, besonders zum Malzdarren und zu 20*

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/321>, abgerufen am 23.11.2024.