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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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Die Cementstahlfabrikation in England.
bei der erstgenannten Stadt. Sie stimmen in ihrem Prinzip ganz und
in ihrer Anordnung nahezu mit den von Reaumur angegebenen
[Abbildung] Fig. 45.
überein. Sie hatten ver-
schiedene Grösse, waren
aber alle nach demselben
Muster gebaut. Das äussere
Mauerwerk bildete ein läng-
liches Viereck, nicht viel
von einem Quadrat ab-
weichend. Es umschloss
den Feuerungsraum und
zwei Brennkisten. Längs
durch den Ofen ging ein
eiserner Rost, der beinahe
mit der Hüttensohle pa-
rallel lag, 20 Zoll breit
war, und unter welchem
sich der Aschenfall befand.
Ungefähr 16 Zoll über
dem Rost wurden auf
beiden Seiten die Brennkisten, in welche man das Eisen einlegte,
aufgebaut.

Zu diesem Zweck mauerte man auf jeder Seite zehn Zugkanäle,

[Abbildung] Fig. 46.
auf welchen die
Kisten aus feuer-
festem Sandstein-
platten aufgeführt
und die Fugen mit
Thon verstrichen
wurden. Inwendig
waren die Kisten
etwa 101/2 Fuss
lang, 2 Fuss 4 Zoll
breit und 2 Fuss
6 Zoll tief, und
die Flamme spielte
rund um diesel-
ben herum. Seit-
lich wurden sie
durch Mauerwerk

Die Cementstahlfabrikation in England.
bei der erstgenannten Stadt. Sie stimmen in ihrem Prinzip ganz und
in ihrer Anordnung nahezu mit den von Reaumur angegebenen
[Abbildung] Fig. 45.
überein. Sie hatten ver-
schiedene Gröſse, waren
aber alle nach demselben
Muster gebaut. Das äuſsere
Mauerwerk bildete ein läng-
liches Viereck, nicht viel
von einem Quadrat ab-
weichend. Es umschloſs
den Feuerungsraum und
zwei Brennkisten. Längs
durch den Ofen ging ein
eiserner Rost, der beinahe
mit der Hüttensohle pa-
rallel lag, 20 Zoll breit
war, und unter welchem
sich der Aschenfall befand.
Ungefähr 16 Zoll über
dem Rost wurden auf
beiden Seiten die Brennkisten, in welche man das Eisen einlegte,
aufgebaut.

Zu diesem Zweck mauerte man auf jeder Seite zehn Zugkanäle,

[Abbildung] Fig. 46.
auf welchen die
Kisten aus feuer-
festem Sandstein-
platten aufgeführt
und die Fugen mit
Thon verstrichen
wurden. Inwendig
waren die Kisten
etwa 10½ Fuſs
lang, 2 Fuſs 4 Zoll
breit und 2 Fuſs
6 Zoll tief, und
die Flamme spielte
rund um diesel-
ben herum. Seit-
lich wurden sie
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[283/0297] Die Cementstahlfabrikation in England. bei der erstgenannten Stadt. Sie stimmen in ihrem Prinzip ganz und in ihrer Anordnung nahezu mit den von Reaumur angegebenen [Abbildung Fig. 45.] überein. Sie hatten ver- schiedene Gröſse, waren aber alle nach demselben Muster gebaut. Das äuſsere Mauerwerk bildete ein läng- liches Viereck, nicht viel von einem Quadrat ab- weichend. Es umschloſs den Feuerungsraum und zwei Brennkisten. Längs durch den Ofen ging ein eiserner Rost, der beinahe mit der Hüttensohle pa- rallel lag, 20 Zoll breit war, und unter welchem sich der Aschenfall befand. Ungefähr 16 Zoll über dem Rost wurden auf beiden Seiten die Brennkisten, in welche man das Eisen einlegte, aufgebaut. Zu diesem Zweck mauerte man auf jeder Seite zehn Zugkanäle, [Abbildung Fig. 46.] auf welchen die Kisten aus feuer- festem Sandstein- platten aufgeführt und die Fugen mit Thon verstrichen wurden. Inwendig waren die Kisten etwa 10½ Fuſs lang, 2 Fuſs 4 Zoll breit und 2 Fuſs 6 Zoll tief, und die Flamme spielte rund um diesel- ben herum. Seit- lich wurden sie durch Mauerwerk

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/297>, abgerufen am 23.11.2024.