drei Eisenspaltereien, die das Eisen für die schwunghaft betriebene Nagelfabrikation lieferten, deren Produktion nur von der der Graf- schaften Plymouth und Bristol in Massachusetts übertroffen wurde. Der Lakeville-Hochofen, der die vortrefflichen Hämatiterze der Graf- schaft verschmolz, machte hauptsächlich Schiffskanonen, Pottaschekessel und Roheisen für die Frischhütten. Geschirrguss lieferten zwei neu- errichtete Hochöfen bei Stafford. Während der Revolution wurde zu Cumberland von einem Deutschen Frischstahl gemacht.
In New-Hampshire wurden zuerst 1795 die Magneteisenerze von Winchester bei Furnace-village verschmolzen.
In Vermont begann man 1775 Eisen zu machen, nachdem man im Südwesten grosse Erzlager entdeckt hatte. 1794 zählte man in Rutland county 14, in den übrigen Grafschaften 7 Rennwerke. Im Jahre 1800 wurde das erste Eisenschneidwerk errichtet.
Im Staate New-York standen die Sterling-Eisenwerke unter Peter Townsend1) in besonderer Blüte. Dieser hatte auch im Jahre 1776 den ersten Stahl, und zwar anfangs nach deutscher Art gemacht. Der Hochofen, der mit zwei grossen Holzblasebälgen betrieben wurde, erzeugte gegen Ende des Jahrhunderts 2000 bis 2400 Tonnen im Jahre, wovon 3/4 verfrischt, das Übrige hauptsächlich zu Geschützen und Geschossen vergossen wurde. Beim Frischen war das Ausbringen 60 auf 100. Das Werk besass eine grosse Schmiede mit 6 Wasser- hämmern, in der Anker und sonstige Schiffsgeräte geschmiedet wurden. Das Stahlwerk enthielt mehrere Cementieröfen, die einen Stahl lie- ferten, der dem schwedischen nahekam. Die Nagelfabrikation hatte in Albany ihren Hauptsitz. Geschnittene Nägel hatte Josiah G. Pierson schon 1787 oder 1788 mit einer unvollkommenen Maschine in Whitehall-street in der Stadt New-York gemacht. Er erfand eine verbesserte Nagelschneidmaschine, für die er am 23. März 1795 ein Patent erhielt, worauf er eine grosse Nagelfabrik unter der Firma J. G. Pierson & Brothers zu Ramapo in Rockland county errichtete 2).
New-Jersey zählte im Jahre 1784 8 Hochöfen und 79 Hammer- werke, wovon allerdings die Mehrzahl Luppenschmieden waren. 1795 schätzte man die Produktion auf 1200 Tonnen Schmiedeeisen, 1200 Tonnen Roh- und Gusseisen (ausschliesslich der Gusswaren), 80 Tonnen Nägel. 1797 war zu Burlington eine bedeutende Nagelfabrik im Betriebe.
1) P. Townsend I. starb 1783, er war der Vater eines Geschlechtes von Eisenhüttenleuten. Ein Sohn und ein Enkel führten den Vornamen Peter.
2) Vgl. Swank, a. a. O., p. 144.
Amerika.
drei Eisenspaltereien, die das Eisen für die schwunghaft betriebene Nagelfabrikation lieferten, deren Produktion nur von der der Graf- schaften Plymouth und Bristol in Massachusetts übertroffen wurde. Der Lakeville-Hochofen, der die vortrefflichen Hämatiterze der Graf- schaft verschmolz, machte hauptsächlich Schiffskanonen, Pottaschekessel und Roheisen für die Frischhütten. Geschirrguſs lieferten zwei neu- errichtete Hochöfen bei Stafford. Während der Revolution wurde zu Cumberland von einem Deutschen Frischstahl gemacht.
In New-Hampshire wurden zuerst 1795 die Magneteisenerze von Winchester bei Furnace-village verschmolzen.
In Vermont begann man 1775 Eisen zu machen, nachdem man im Südwesten groſse Erzlager entdeckt hatte. 1794 zählte man in Rutland county 14, in den übrigen Grafschaften 7 Rennwerke. Im Jahre 1800 wurde das erste Eisenschneidwerk errichtet.
Im Staate New-York standen die Sterling-Eisenwerke unter Peter Townsend1) in besonderer Blüte. Dieser hatte auch im Jahre 1776 den ersten Stahl, und zwar anfangs nach deutscher Art gemacht. Der Hochofen, der mit zwei groſsen Holzblasebälgen betrieben wurde, erzeugte gegen Ende des Jahrhunderts 2000 bis 2400 Tonnen im Jahre, wovon ¾ verfrischt, das Übrige hauptsächlich zu Geschützen und Geschossen vergossen wurde. Beim Frischen war das Ausbringen 60 auf 100. Das Werk besaſs eine groſse Schmiede mit 6 Wasser- hämmern, in der Anker und sonstige Schiffsgeräte geschmiedet wurden. Das Stahlwerk enthielt mehrere Cementieröfen, die einen Stahl lie- ferten, der dem schwedischen nahekam. Die Nagelfabrikation hatte in Albany ihren Hauptsitz. Geschnittene Nägel hatte Josiah G. Pierson schon 1787 oder 1788 mit einer unvollkommenen Maschine in Whitehall-street in der Stadt New-York gemacht. Er erfand eine verbesserte Nagelschneidmaschine, für die er am 23. März 1795 ein Patent erhielt, worauf er eine groſse Nagelfabrik unter der Firma J. G. Pierson & Brothers zu Ramapo in Rockland county errichtete 2).
New-Jersey zählte im Jahre 1784 8 Hochöfen und 79 Hammer- werke, wovon allerdings die Mehrzahl Luppenschmieden waren. 1795 schätzte man die Produktion auf 1200 Tonnen Schmiedeeisen, 1200 Tonnen Roh- und Guſseisen (ausschlieſslich der Guſswaren), 80 Tonnen Nägel. 1797 war zu Burlington eine bedeutende Nagelfabrik im Betriebe.
1) P. Townsend I. starb 1783, er war der Vater eines Geschlechtes von Eisenhüttenleuten. Ein Sohn und ein Enkel führten den Vornamen Peter.
2) Vgl. Swank, a. a. O., p. 144.
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[1174/1188]
Amerika.
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Nagelfabrikation lieferten, deren Produktion nur von der der Graf-
schaften Plymouth und Bristol in Massachusetts übertroffen wurde.
Der Lakeville-Hochofen, der die vortrefflichen Hämatiterze der Graf-
schaft verschmolz, machte hauptsächlich Schiffskanonen, Pottaschekessel
und Roheisen für die Frischhütten. Geschirrguſs lieferten zwei neu-
errichtete Hochöfen bei Stafford. Während der Revolution wurde zu
Cumberland von einem Deutschen Frischstahl gemacht.
In New-Hampshire wurden zuerst 1795 die Magneteisenerze von
Winchester bei Furnace-village verschmolzen.
In Vermont begann man 1775 Eisen zu machen, nachdem man
im Südwesten groſse Erzlager entdeckt hatte. 1794 zählte man in
Rutland county 14, in den übrigen Grafschaften 7 Rennwerke. Im
Jahre 1800 wurde das erste Eisenschneidwerk errichtet.
Im Staate New-York standen die Sterling-Eisenwerke unter Peter
Townsend 1) in besonderer Blüte. Dieser hatte auch im Jahre 1776
den ersten Stahl, und zwar anfangs nach deutscher Art gemacht. Der
Hochofen, der mit zwei groſsen Holzblasebälgen betrieben wurde,
erzeugte gegen Ende des Jahrhunderts 2000 bis 2400 Tonnen im
Jahre, wovon ¾ verfrischt, das Übrige hauptsächlich zu Geschützen
und Geschossen vergossen wurde. Beim Frischen war das Ausbringen
60 auf 100. Das Werk besaſs eine groſse Schmiede mit 6 Wasser-
hämmern, in der Anker und sonstige Schiffsgeräte geschmiedet wurden.
Das Stahlwerk enthielt mehrere Cementieröfen, die einen Stahl lie-
ferten, der dem schwedischen nahekam. Die Nagelfabrikation hatte
in Albany ihren Hauptsitz. Geschnittene Nägel hatte Josiah G.
Pierson schon 1787 oder 1788 mit einer unvollkommenen Maschine
in Whitehall-street in der Stadt New-York gemacht. Er erfand eine
verbesserte Nagelschneidmaschine, für die er am 23. März 1795 ein
Patent erhielt, worauf er eine groſse Nagelfabrik unter der Firma
J. G. Pierson & Brothers zu Ramapo in Rockland county
errichtete 2).
New-Jersey zählte im Jahre 1784 8 Hochöfen und 79 Hammer-
werke, wovon allerdings die Mehrzahl Luppenschmieden waren. 1795
schätzte man die Produktion auf 1200 Tonnen Schmiedeeisen, 1200
Tonnen Roh- und Guſseisen (ausschlieſslich der Guſswaren), 80 Tonnen
Nägel. 1797 war zu Burlington eine bedeutende Nagelfabrik im Betriebe.
1) P. Townsend I. starb 1783, er war der Vater eines Geschlechtes von
Eisenhüttenleuten. Ein Sohn und ein Enkel führten den Vornamen Peter.
2) Vgl. Swank, a. a. O., p. 144.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 1174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/1188>, abgerufen am 25.11.2024.
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