welches von dem Gehäuse des erwähnten Ventils in den grossen Kessel etwa einen Zoll tief führt. L der grosse Kessel. M die Schraube mit der Re- gulierung. N ein kleines Rohr, welches bis in die halbe Höhe des Kessels geht. O O Dampfrohre auf der einen Seite am Regulator (Kesseldeckel)
[Abbildung]
Fig. 202.
verschraubt, auf der anderen Seite zu den Vorlagen (receivers) führend. P1 und P2 die Gefässe, Vorlagen genannt. Q Q die Schrauben, welche die Rohre und Ventile vor der Maschine halten. R1R2R3R4 Messingventile mit Schrauben zu öffnen, um gelegent- lich dazu gelangen zu können. S das Druckrohr. T das Saug- rohr. V ein viereckiger Holz- kasten mit Öffnungen an der unteren Seite im Wasser. X ein Behälter mit einem Drehhahnen (buy-cock) in Verbindung mit dem Druckrohr. Y Drehhahn mit Rohr am Boden des Behälters. Z der Handhebel für die Regulierung.
Art und Weise des Be- triebs der Maschine.
Das erste ist, den Apparat in einen guten Doppelofen ein- zubauen, derart, dass das Feuer die beiden Kessel umspült und rings in der vorteilhaftesten Weise umgiebt, wie es bei den kupfernen Braukesseln geschieht. Ehe man Feuer macht, muss man die beiden kleinen Rohre mit Hahn G und N, welche in die Kessel eintauchen, losschrauben. Durch die Öffnungen fülle man L, den grossen Kessel, zu zwei- drittel und D, den kleinen Kessel, ganz voll Wasser, dann schraube man die beiden Rohre wieder so fest wie nur möglich zu. Alsdann entzünde man das Feuer B1. Sobald das Wasser in L kocht, schiebt man den Hebel Z des Regulators so weit auf wie nur möglich, wodurch der Dampf aus L mit unwiderstehlicher Kraft durch O1 nach P1 strömt und alle Luft durch das Ventil R1 mit deutlichem Ge- räusch austreibt. Sobald alle ausgetrieben ist, wird der Boden des Gefässes P1 sehr heiss werden. Alsdann ziehe den Hebel des Regulators wieder zu,
Die Dampfmaschine im 17. Jahrhundert.
welches von dem Gehäuse des erwähnten Ventils in den groſsen Kessel etwa einen Zoll tief führt. L der groſse Kessel. M die Schraube mit der Re- gulierung. N ein kleines Rohr, welches bis in die halbe Höhe des Kessels geht. O O Dampfrohre auf der einen Seite am Regulator (Kesseldeckel)
[Abbildung]
Fig. 202.
verschraubt, auf der anderen Seite zu den Vorlagen (receivers) führend. P1 und P2 die Gefäſse, Vorlagen genannt. Q Q die Schrauben, welche die Rohre und Ventile vor der Maschine halten. R1R2R3R4 Messingventile mit Schrauben zu öffnen, um gelegent- lich dazu gelangen zu können. S das Druckrohr. T das Saug- rohr. V ein viereckiger Holz- kasten mit Öffnungen an der unteren Seite im Wasser. X ein Behälter mit einem Drehhahnen (buy-cock) in Verbindung mit dem Druckrohr. Y Drehhahn mit Rohr am Boden des Behälters. Z der Handhebel für die Regulierung.
Art und Weise des Be- triebs der Maschine.
Das erste ist, den Apparat in einen guten Doppelofen ein- zubauen, derart, daſs das Feuer die beiden Kessel umspült und rings in der vorteilhaftesten Weise umgiebt, wie es bei den kupfernen Braukesseln geschieht. Ehe man Feuer macht, muſs man die beiden kleinen Rohre mit Hahn G und N, welche in die Kessel eintauchen, losschrauben. Durch die Öffnungen fülle man L, den groſsen Kessel, zu zwei- drittel und D, den kleinen Kessel, ganz voll Wasser, dann schraube man die beiden Rohre wieder so fest wie nur möglich zu. Alsdann entzünde man das Feuer B1. Sobald das Wasser in L kocht, schiebt man den Hebel Z des Regulators so weit auf wie nur möglich, wodurch der Dampf aus L mit unwiderstehlicher Kraft durch O1 nach P1 strömt und alle Luft durch das Ventil R1 mit deutlichem Ge- räusch austreibt. Sobald alle ausgetrieben ist, wird der Boden des Gefäſses P1 sehr heiſs werden. Alsdann ziehe den Hebel des Regulators wieder zu,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0954"n="932"/><fwplace="top"type="header">Die Dampfmaschine im 17. Jahrhundert.</fw><lb/>
welches von dem Gehäuse des erwähnten Ventils in den groſsen Kessel etwa<lb/>
einen Zoll tief führt. <hirendition="#i">L</hi> der groſse Kessel. <hirendition="#i">M</hi> die Schraube mit der Re-<lb/>
gulierung. <hirendition="#i">N</hi> ein kleines Rohr, welches bis in die halbe Höhe des Kessels<lb/>
geht. <hirendition="#i">O O</hi> Dampfrohre auf der einen Seite am Regulator (Kesseldeckel)<lb/><figure><head>Fig. 202.</head></figure><lb/>
verschraubt, auf der anderen<lb/>
Seite zu den Vorlagen (receivers)<lb/>
führend. <hirendition="#i">P</hi><hirendition="#sup">1</hi> und <hirendition="#i">P</hi><hirendition="#sup">2</hi> die Gefäſse,<lb/>
Vorlagen genannt. <hirendition="#i">Q Q</hi> die<lb/>
Schrauben, welche die Rohre und<lb/>
Ventile vor der Maschine halten.<lb/><hirendition="#i">R</hi><hirendition="#sup">1</hi><hirendition="#i">R</hi><hirendition="#sup">2</hi><hirendition="#i">R</hi><hirendition="#sup">3</hi><hirendition="#i">R</hi><hirendition="#sup">4</hi> Messingventile mit<lb/>
Schrauben zu öffnen, um gelegent-<lb/>
lich dazu gelangen zu können.<lb/><hirendition="#i">S</hi> das Druckrohr. <hirendition="#i">T</hi> das Saug-<lb/>
rohr. <hirendition="#i">V</hi> ein viereckiger Holz-<lb/>
kasten mit Öffnungen an der<lb/>
unteren Seite im Wasser. <hirendition="#i">X</hi> ein<lb/>
Behälter mit einem Drehhahnen<lb/>
(buy-cock) in Verbindung mit dem<lb/>
Druckrohr. <hirendition="#i">Y</hi> Drehhahn mit Rohr<lb/>
am Boden des Behälters. <hirendition="#i">Z</hi> der<lb/>
Handhebel für die Regulierung.</p><lb/><p><hirendition="#c"><hirendition="#g">Art und Weise des Be-<lb/>
triebs der Maschine</hi>.</hi></p><lb/><p>Das erste ist, den Apparat<lb/>
in einen guten Doppelofen ein-<lb/>
zubauen, derart, daſs das Feuer<lb/>
die beiden Kessel umspült und<lb/>
rings in der vorteilhaftesten<lb/>
Weise umgiebt, wie es bei den<lb/>
kupfernen Braukesseln geschieht.<lb/>
Ehe man Feuer macht, muſs man<lb/>
die beiden kleinen Rohre mit<lb/>
Hahn <hirendition="#i">G</hi> und <hirendition="#i">N</hi>, welche in die<lb/>
Kessel eintauchen, losschrauben.<lb/>
Durch die Öffnungen fülle man<lb/><hirendition="#i">L</hi>, den groſsen Kessel, zu zwei-<lb/>
drittel und <hirendition="#i">D</hi>, den kleinen Kessel,<lb/>
ganz voll Wasser, dann schraube<lb/>
man die beiden Rohre wieder so<lb/>
fest wie nur möglich zu. Alsdann entzünde man das Feuer <hirendition="#i">B</hi><hirendition="#sup">1</hi>. Sobald das<lb/>
Wasser in <hirendition="#i">L</hi> kocht, schiebt man den Hebel <hirendition="#i">Z</hi> des Regulators so weit auf wie<lb/>
nur möglich, wodurch der Dampf aus <hirendition="#i">L</hi> mit unwiderstehlicher Kraft durch<lb/><hirendition="#i">O</hi><hirendition="#sup">1</hi> nach <hirendition="#i">P</hi><hirendition="#sup">1</hi> strömt und alle Luft durch das Ventil <hirendition="#i">R</hi><hirendition="#sup">1</hi> mit deutlichem Ge-<lb/>
räusch austreibt. Sobald alle ausgetrieben ist, wird der Boden des Gefäſses<lb/><hirendition="#i">P</hi><hirendition="#sup">1</hi> sehr heiſs werden. Alsdann ziehe den Hebel des Regulators wieder zu,<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[932/0954]
Die Dampfmaschine im 17. Jahrhundert.
welches von dem Gehäuse des erwähnten Ventils in den groſsen Kessel etwa
einen Zoll tief führt. L der groſse Kessel. M die Schraube mit der Re-
gulierung. N ein kleines Rohr, welches bis in die halbe Höhe des Kessels
geht. O O Dampfrohre auf der einen Seite am Regulator (Kesseldeckel)
[Abbildung Fig. 202.]
verschraubt, auf der anderen
Seite zu den Vorlagen (receivers)
führend. P1 und P2 die Gefäſse,
Vorlagen genannt. Q Q die
Schrauben, welche die Rohre und
Ventile vor der Maschine halten.
R1 R2 R3 R4 Messingventile mit
Schrauben zu öffnen, um gelegent-
lich dazu gelangen zu können.
S das Druckrohr. T das Saug-
rohr. V ein viereckiger Holz-
kasten mit Öffnungen an der
unteren Seite im Wasser. X ein
Behälter mit einem Drehhahnen
(buy-cock) in Verbindung mit dem
Druckrohr. Y Drehhahn mit Rohr
am Boden des Behälters. Z der
Handhebel für die Regulierung.
Art und Weise des Be-
triebs der Maschine.
Das erste ist, den Apparat
in einen guten Doppelofen ein-
zubauen, derart, daſs das Feuer
die beiden Kessel umspült und
rings in der vorteilhaftesten
Weise umgiebt, wie es bei den
kupfernen Braukesseln geschieht.
Ehe man Feuer macht, muſs man
die beiden kleinen Rohre mit
Hahn G und N, welche in die
Kessel eintauchen, losschrauben.
Durch die Öffnungen fülle man
L, den groſsen Kessel, zu zwei-
drittel und D, den kleinen Kessel,
ganz voll Wasser, dann schraube
man die beiden Rohre wieder so
fest wie nur möglich zu. Alsdann entzünde man das Feuer B1. Sobald das
Wasser in L kocht, schiebt man den Hebel Z des Regulators so weit auf wie
nur möglich, wodurch der Dampf aus L mit unwiderstehlicher Kraft durch
O1 nach P1 strömt und alle Luft durch das Ventil R1 mit deutlichem Ge-
räusch austreibt. Sobald alle ausgetrieben ist, wird der Boden des Gefäſses
P1 sehr heiſs werden. Alsdann ziehe den Hebel des Regulators wieder zu,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 932. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/954>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.