Sahagun der Junge, mit der Marke @, und Louis de Sahagun, ein Sohn des Alten. Ferner die Familie Perez, vertreten durch den berühmten Alonso (S. 402, Nr. 3) und durch Franzisko (Nr. 33), dann die Familie Martinez, vertreten durch Andreas, Sohn des Zebala Gabriel, Juan den Alten, Juan den Jungen und Juan Martinez, Menchaca (Nr. 62 bis 67), die de la Hera, vertreten durch Josepe und Hernandez, der im 17. Jahrhundert lebte.
Juanes de la Horta war ein berühmter Klingenschmied um 1545; Andreas Munesten, der auch zu Calatayel eine Werkstatt besass, erinnert seinem Namen nach an die Solinger Andreis Mon- sten. Juan de la Rey, der auch in Saragossa arbeitete, führte ein Tier als Zeichen, welches sehr dem Solinger Wolf gleicht.
Ein anderes klassisches Land für die Eisenindustrie in Spanien war das Land der Basken, die Provinzen von Biscaya und Guipuzcoa. Sommorostro mit seinen Eisenschätzen war von jeher für Spanien das, was Elba für Italien war. Plinius erwähnt es bereits 1): "Unter allen Metallen findet sich das Eisenerz am reichlichsten. In dem Küstenteile Cantabriens, welchen der Ozean bespült, dort besteht, was unglaublich klingt, ein sehr hoher Berg ganz aus diesem Stoff." Es ist ein mächtiger Spateisensteingang im Kalk (dem Cenoman an- gehörig), der in den oberen Teufen in Brauneisenstein umgewandelt ist. Er streicht aus dem Kamme eines schmalen Bergrückens in einer langen Felsenreihe zu Tage aus 2) und wurde an vielen Stellen ohne einheitlichen Plan, höchst unregelmässig durch Tagebau ab- gebaut. Mit Ochsenkarren fuhr man in den flach geneigten Weitungen zu den Abbaustellen, wo das aufgelockerte Erz ohne besondere Mühe ge- brochen wurde und verbrachte dieses alsdann auf unglaublich schlechten Wegen zum Meere 3). Der Hauptverladeplatz war von jeher der Hafen von Bilbao. Von hier wurde es nach den benachbarten Küsten von Asturien und Frankreich verschifft, im 16. Jahrhundert auch bereits nach England. Der grösste Teil der Erze wurde aber auf zahlreichen Hütten (ferreria) in Biscaya und Guipuzcoa auf Eisen verschmolzen, welches nicht nur Spanien versorgte, sondern ebenfalls von Bilbao aus zur See weithin verschifft wurde.
Ausser dem mächtigen Eisensteinberg von Sommorostro giebt es
1)Plinius, Hist. nat., XXXIV, 43; siehe Bd. I, S. 505.
2) Siehe Karsten, Handbuch der Eisenhüttenkunde, Bd. I, S. 96.
3) Wir werden an einer späteren Stelle Gelegenheit haben, ausführlicher über das Erzvorkommen von Sommorostro zu berichten.
Italien, Spanien und Frankreich.
Sahagun der Junge, mit der Marke , und Louis de Sahagun, ein Sohn des Alten. Ferner die Familie Perez, vertreten durch den berühmten Alonso (S. 402, Nr. 3) und durch Franzisko (Nr. 33), dann die Familie Martinez, vertreten durch Andreas, Sohn des Zebala Gabriel, Juan den Alten, Juan den Jungen und Juan Martinez, Menchaca (Nr. 62 bis 67), die de la Hera, vertreten durch Josepe und Hernandez, der im 17. Jahrhundert lebte.
Juanes de la Horta war ein berühmter Klingenschmied um 1545; Andreas Munesten, der auch zu Calatayel eine Werkstatt besaſs, erinnert seinem Namen nach an die Solinger Andreis Mon- sten. Juan de la Rey, der auch in Saragossa arbeitete, führte ein Tier als Zeichen, welches sehr dem Solinger Wolf gleicht.
Ein anderes klassisches Land für die Eisenindustrie in Spanien war das Land der Basken, die Provinzen von Biscaya und Guipuzcoa. Sommorostro mit seinen Eisenschätzen war von jeher für Spanien das, was Elba für Italien war. Plinius erwähnt es bereits 1): „Unter allen Metallen findet sich das Eisenerz am reichlichsten. In dem Küstenteile Cantabriens, welchen der Ozean bespült, dort besteht, was unglaublich klingt, ein sehr hoher Berg ganz aus diesem Stoff.“ Es ist ein mächtiger Spateisensteingang im Kalk (dem Cenoman an- gehörig), der in den oberen Teufen in Brauneisenstein umgewandelt ist. Er streicht aus dem Kamme eines schmalen Bergrückens in einer langen Felsenreihe zu Tage aus 2) und wurde an vielen Stellen ohne einheitlichen Plan, höchst unregelmäſsig durch Tagebau ab- gebaut. Mit Ochsenkarren fuhr man in den flach geneigten Weitungen zu den Abbaustellen, wo das aufgelockerte Erz ohne besondere Mühe ge- brochen wurde und verbrachte dieses alsdann auf unglaublich schlechten Wegen zum Meere 3). Der Hauptverladeplatz war von jeher der Hafen von Bilbao. Von hier wurde es nach den benachbarten Küsten von Asturien und Frankreich verschifft, im 16. Jahrhundert auch bereits nach England. Der gröſste Teil der Erze wurde aber auf zahlreichen Hütten (ferreria) in Biscaya und Guipuzcoa auf Eisen verschmolzen, welches nicht nur Spanien versorgte, sondern ebenfalls von Bilbao aus zur See weithin verschifft wurde.
Auſser dem mächtigen Eisensteinberg von Sommorostro giebt es
1)Plinius, Hist. nat., XXXIV, 43; siehe Bd. I, S. 505.
2) Siehe Karsten, Handbuch der Eisenhüttenkunde, Bd. I, S. 96.
3) Wir werden an einer späteren Stelle Gelegenheit haben, ausführlicher über das Erzvorkommen von Sommorostro zu berichten.
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Italien, Spanien und Frankreich.
Sahagun der Junge, mit der Marke , und Louis de Sahagun,
ein Sohn des Alten. Ferner die Familie Perez, vertreten durch den
berühmten Alonso (S. 402, Nr. 3) und durch Franzisko (Nr. 33), dann
die Familie Martinez, vertreten durch Andreas, Sohn des Zebala
Gabriel, Juan den Alten, Juan den Jungen und Juan Martinez,
Menchaca (Nr. 62 bis 67), die de la Hera, vertreten durch Josepe
und Hernandez, der im 17. Jahrhundert lebte.
Juanes de la Horta war ein berühmter Klingenschmied um
1545; Andreas Munesten, der auch zu Calatayel eine Werkstatt
besaſs, erinnert seinem Namen nach an die Solinger Andreis Mon-
sten. Juan de la Rey, der auch in Saragossa arbeitete, führte ein
Tier als Zeichen, welches sehr dem Solinger Wolf gleicht.
Ein anderes klassisches Land für die Eisenindustrie in Spanien
war das Land der Basken, die Provinzen von Biscaya und Guipuzcoa.
Sommorostro mit seinen Eisenschätzen war von jeher für Spanien
das, was Elba für Italien war. Plinius erwähnt es bereits 1): „Unter
allen Metallen findet sich das Eisenerz am reichlichsten. In dem
Küstenteile Cantabriens, welchen der Ozean bespült, dort besteht,
was unglaublich klingt, ein sehr hoher Berg ganz aus diesem Stoff.“
Es ist ein mächtiger Spateisensteingang im Kalk (dem Cenoman an-
gehörig), der in den oberen Teufen in Brauneisenstein umgewandelt
ist. Er streicht aus dem Kamme eines schmalen Bergrückens in
einer langen Felsenreihe zu Tage aus 2) und wurde an vielen Stellen
ohne einheitlichen Plan, höchst unregelmäſsig durch Tagebau ab-
gebaut. Mit Ochsenkarren fuhr man in den flach geneigten Weitungen
zu den Abbaustellen, wo das aufgelockerte Erz ohne besondere Mühe ge-
brochen wurde und verbrachte dieses alsdann auf unglaublich schlechten
Wegen zum Meere 3). Der Hauptverladeplatz war von jeher der Hafen
von Bilbao. Von hier wurde es nach den benachbarten Küsten von
Asturien und Frankreich verschifft, im 16. Jahrhundert auch bereits
nach England. Der gröſste Teil der Erze wurde aber auf zahlreichen
Hütten (ferreria) in Biscaya und Guipuzcoa auf Eisen verschmolzen,
welches nicht nur Spanien versorgte, sondern ebenfalls von Bilbao aus
zur See weithin verschifft wurde.
Auſser dem mächtigen Eisensteinberg von Sommorostro giebt es
1) Plinius, Hist. nat., XXXIV, 43; siehe Bd. I, S. 505.
2) Siehe Karsten, Handbuch der Eisenhüttenkunde, Bd. I, S. 96.
3) Wir werden an einer späteren Stelle Gelegenheit haben, ausführlicher über
das Erzvorkommen von Sommorostro zu berichten.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 864. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/884>, abgerufen am 23.11.2024.
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