hoher Öfen zu bedienen, beschenkte er mit 10 Gulden und befahl dem Schlösser zu Schwarzenberg, die Vorschläge, von denen er sich Vorteile für die Kammer erhoffte, mit den Hammermeistern zu prüfen.
Den Bergschmieden wendete Kurfürst August von Sachsen seine besondere Aufmerksamkeit zu. Die Bergschmiede, welche auf den Bergwerken das Gezähe der Bergleute zu schmieden und im Stande zu halten, die Hunde zu beschlagen, das Fuhrwerk und auch das Maschinenwesen, soweit die Arbeit des Eisenschmiedes dazu er- forderlich war, in Ordnung zu halten hatten, spielten eine hervor- ragende Rolle auf den Bergwerken. Der Bergschmied, klug und welt- kundig, wusste alles und war das Orakel des schlichten Bergmannes. In der Bergschmiede, in welcher der Bergmann gern einkehrte, erfuhr man alle Neuigkeiten, von Krieg und Frieden, von der neuen Lehre des Wittenberger Mönches, von der Herrschaft, alles wusste der Berg- schmied, und wenn einer etwas zu klagen hatte, wusste er zu helfen, denn er verstand sich auf alle Krankheiten bei Menschen und Vieh. Dass er Geheimmittel besass, die sonst kein Mensch kannte, ja, dass es ziemlich ausgemacht war, dass er mit dem Bösen einen Bund hatte, erhöhte nur sein Ansehen. Für gutes Geld bekam man auch beim Bergschmied einen guten Trunk, nur durfte die Herrschaft nicht darum wissen. Dass die Bergschmiede von ihrer Wichtigkeit erfüllt waren und sich selbst als etwas Besonderes ansahen, ist nicht zu verwundern. Sie bildeten in dem bergwerkreichen Erzgebirge eine Zunft für sich und hielten an ihren alten Zunftgebräuchen mit besonderer Zähigkeit. Über ihre von Kurfürst August im Jahre 1564 geprüfte und neu bestätigte Ordnung haben wir bereits Seite 558 berichtet und dort auch namentlich die Form der Ladung durch Aus- schicken des Ringes erwähnt.
Schlesien.
Schlesien ist reich an Eisenerzen, und schon im frühen Mittel- alter wurde daselbst Eisen geschmolzen. Dennoch hat die schlesische Eisenindustrie in früherer Zeit keine hervorragende Rolle gespielt. Die Zugutemachung der Erze geschah in der einfachsten Weise in Rennherden. J. Gesners Beschreibung der schlesischen Luppen-
Schlesien.
hoher Öfen zu bedienen, beschenkte er mit 10 Gulden und befahl dem Schlösser zu Schwarzenberg, die Vorschläge, von denen er sich Vorteile für die Kammer erhoffte, mit den Hammermeistern zu prüfen.
Den Bergschmieden wendete Kurfürst August von Sachsen seine besondere Aufmerksamkeit zu. Die Bergschmiede, welche auf den Bergwerken das Gezähe der Bergleute zu schmieden und im Stande zu halten, die Hunde zu beschlagen, das Fuhrwerk und auch das Maschinenwesen, soweit die Arbeit des Eisenschmiedes dazu er- forderlich war, in Ordnung zu halten hatten, spielten eine hervor- ragende Rolle auf den Bergwerken. Der Bergschmied, klug und welt- kundig, wuſste alles und war das Orakel des schlichten Bergmannes. In der Bergschmiede, in welcher der Bergmann gern einkehrte, erfuhr man alle Neuigkeiten, von Krieg und Frieden, von der neuen Lehre des Wittenberger Mönches, von der Herrschaft, alles wuſste der Berg- schmied, und wenn einer etwas zu klagen hatte, wuſste er zu helfen, denn er verstand sich auf alle Krankheiten bei Menschen und Vieh. Daſs er Geheimmittel besaſs, die sonst kein Mensch kannte, ja, daſs es ziemlich ausgemacht war, daſs er mit dem Bösen einen Bund hatte, erhöhte nur sein Ansehen. Für gutes Geld bekam man auch beim Bergschmied einen guten Trunk, nur durfte die Herrschaft nicht darum wissen. Daſs die Bergschmiede von ihrer Wichtigkeit erfüllt waren und sich selbst als etwas Besonderes ansahen, ist nicht zu verwundern. Sie bildeten in dem bergwerkreichen Erzgebirge eine Zunft für sich und hielten an ihren alten Zunftgebräuchen mit besonderer Zähigkeit. Über ihre von Kurfürst August im Jahre 1564 geprüfte und neu bestätigte Ordnung haben wir bereits Seite 558 berichtet und dort auch namentlich die Form der Ladung durch Aus- schicken des Ringes erwähnt.
Schlesien.
Schlesien ist reich an Eisenerzen, und schon im frühen Mittel- alter wurde daselbst Eisen geschmolzen. Dennoch hat die schlesische Eisenindustrie in früherer Zeit keine hervorragende Rolle gespielt. Die Zugutemachung der Erze geschah in der einfachsten Weise in Rennherden. J. Gesners Beschreibung der schlesischen Luppen-
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Schlesien.
hoher Öfen zu bedienen, beschenkte er mit 10 Gulden und befahl
dem Schlösser zu Schwarzenberg, die Vorschläge, von denen er sich
Vorteile für die Kammer erhoffte, mit den Hammermeistern zu prüfen.
Den Bergschmieden wendete Kurfürst August von Sachsen
seine besondere Aufmerksamkeit zu. Die Bergschmiede, welche auf
den Bergwerken das Gezähe der Bergleute zu schmieden und im
Stande zu halten, die Hunde zu beschlagen, das Fuhrwerk und auch
das Maschinenwesen, soweit die Arbeit des Eisenschmiedes dazu er-
forderlich war, in Ordnung zu halten hatten, spielten eine hervor-
ragende Rolle auf den Bergwerken. Der Bergschmied, klug und welt-
kundig, wuſste alles und war das Orakel des schlichten Bergmannes.
In der Bergschmiede, in welcher der Bergmann gern einkehrte, erfuhr
man alle Neuigkeiten, von Krieg und Frieden, von der neuen Lehre
des Wittenberger Mönches, von der Herrschaft, alles wuſste der Berg-
schmied, und wenn einer etwas zu klagen hatte, wuſste er zu helfen,
denn er verstand sich auf alle Krankheiten bei Menschen und Vieh.
Daſs er Geheimmittel besaſs, die sonst kein Mensch kannte, ja, daſs
es ziemlich ausgemacht war, daſs er mit dem Bösen einen Bund
hatte, erhöhte nur sein Ansehen. Für gutes Geld bekam man auch
beim Bergschmied einen guten Trunk, nur durfte die Herrschaft
nicht darum wissen. Daſs die Bergschmiede von ihrer Wichtigkeit
erfüllt waren und sich selbst als etwas Besonderes ansahen, ist nicht
zu verwundern. Sie bildeten in dem bergwerkreichen Erzgebirge
eine Zunft für sich und hielten an ihren alten Zunftgebräuchen mit
besonderer Zähigkeit. Über ihre von Kurfürst August im Jahre 1564
geprüfte und neu bestätigte Ordnung haben wir bereits Seite 558
berichtet und dort auch namentlich die Form der Ladung durch Aus-
schicken des Ringes erwähnt.
Schlesien.
Schlesien ist reich an Eisenerzen, und schon im frühen Mittel-
alter wurde daselbst Eisen geschmolzen. Dennoch hat die schlesische
Eisenindustrie in früherer Zeit keine hervorragende Rolle gespielt.
Die Zugutemachung der Erze geschah in der einfachsten Weise in
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 843. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/863>, abgerufen am 23.11.2024.
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