3 nach Schneeberg liefern mussten. -- Unter den Hämmern bei Schwarzenberg war auch ein Kugelhammer, der in Jahre 1571 an Heinrich Uthmann unter der Bedingung verkauft wurde, dass er dieselbe Anzahl Kugeln zu demselben Preise wie sein Vorgänger, den Centner für 24 Groschen, schmiede. Ein drittes Eisenwerk war bei Dorf Chemnitz. Im Jahre 1567 baten die Gewerken desselben, noch einen zweiten Eisenhammer mit Verbietungsrecht auf einen bestimmten Bezirk aufrichten zu dürfen.
Auch in Sangerhausen befand sich ein Eisenbergwerk und ein Hammer.
Im Jahre 1572 liess der Kurfürst auf den Pirnaischen Hämmern ein Eisengiesswerk einrichten, um das für das posernsche Salz- werk nötige Eisengerät giessen zu lassen. Ebenso bemühte er sich, die Stahlfabrikation zu heben. -- Über Versuche, Stahl zu machen, berichtet Michel Schönleben am 5. Dezember 1574, dass Hans Schwarz, Bürgermeister von Annaberg, mit den Zugeordneten in der im Salmenthal gehaltenen Stahlprobe aus 2 Fuhren Eisenstein 6 Centner Stahl, nämlich Kernstahl, geringen und Mittelstahl ge- fertigt hätte1).
Auf den Rat Bernsteins liess der Kurfürst im Jahre 1575 bei Schöneck, um die dortigen Eisensteine und Waldungen desto besser verwerten zu können, einen "Massenofen" und Stahlhammer errichten und hier durch Stahlschmiede, die er aus Schmalkalden hatte kommen lassen, Proben im Grossen anstellen, aus welchen man die Hoffnung eines erfolgreichen Betriebes schöpfte. 1578 wurden Versuche angestellt, aus giesshübeler Eisenstein Stahl zu machen auf der Giesshütte in Königstein und im Stahlhammer des Hans Dietz zu Plauen. Am 21. Oktober 1584 verlieh der Kurfürst dem Daniel Vischer und Genossen aus Magdeburg eine alte Pochstatt bei Öls- nitz, um daselbst einen Stahl- und Eisenhammer aufzurichten, mit Verbietungsrecht innerhalb zwei Meilen im Umkreis auf 20 Jahre.
Vielfach bemühte sich der Kurfürst, den Gieshübeler Bergbau, der in Verfall geraten war, wieder zu heben. So verlieh er zwei Gruben ohne Wasser- und Wagegroschen an Hans Dorndorf, einen Maler in Pirna, der eine neue Art Eisen mit grosser Ersparung besser als zuvor schmelzen zu können, vorgab. Er suchte auch durch Ver- ordnungen dem Bergbau aufzuhelfen, besonders durch strenge Ver- bote gegen unreine Förderung, wodurch die Hammermeister gänzlich
1) Siehe Falke, a. a. O., S. 186.
Sachsen.
3 nach Schneeberg liefern muſsten. — Unter den Hämmern bei Schwarzenberg war auch ein Kugelhammer, der in Jahre 1571 an Heinrich Uthmann unter der Bedingung verkauft wurde, daſs er dieselbe Anzahl Kugeln zu demselben Preise wie sein Vorgänger, den Centner für 24 Groschen, schmiede. Ein drittes Eisenwerk war bei Dorf Chemnitz. Im Jahre 1567 baten die Gewerken desſelben, noch einen zweiten Eisenhammer mit Verbietungsrecht auf einen bestimmten Bezirk aufrichten zu dürfen.
Auch in Sangerhausen befand sich ein Eisenbergwerk und ein Hammer.
Im Jahre 1572 lieſs der Kurfürst auf den Pirnaischen Hämmern ein Eisengieſswerk einrichten, um das für das posernsche Salz- werk nötige Eisengerät gieſsen zu lassen. Ebenso bemühte er sich, die Stahlfabrikation zu heben. — Über Versuche, Stahl zu machen, berichtet Michel Schönleben am 5. Dezember 1574, daſs Hans Schwarz, Bürgermeister von Annaberg, mit den Zugeordneten in der im Salmenthal gehaltenen Stahlprobe aus 2 Fuhren Eisenstein 6 Centner Stahl, nämlich Kernstahl, geringen und Mittelstahl ge- fertigt hätte1).
Auf den Rat Bernsteins lieſs der Kurfürst im Jahre 1575 bei Schöneck, um die dortigen Eisensteine und Waldungen desto besser verwerten zu können, einen „Massenofen“ und Stahlhammer errichten und hier durch Stahlschmiede, die er aus Schmalkalden hatte kommen lassen, Proben im Groſsen anstellen, aus welchen man die Hoffnung eines erfolgreichen Betriebes schöpfte. 1578 wurden Versuche angestellt, aus gieſshübeler Eisenstein Stahl zu machen auf der Gieſshütte in Königstein und im Stahlhammer des Hans Dietz zu Plauen. Am 21. Oktober 1584 verlieh der Kurfürst dem Daniel Vischer und Genossen aus Magdeburg eine alte Pochstatt bei Öls- nitz, um daselbst einen Stahl- und Eisenhammer aufzurichten, mit Verbietungsrecht innerhalb zwei Meilen im Umkreis auf 20 Jahre.
Vielfach bemühte sich der Kurfürst, den Gieshübeler Bergbau, der in Verfall geraten war, wieder zu heben. So verlieh er zwei Gruben ohne Wasser- und Wagegroschen an Hans Dorndorf, einen Maler in Pirna, der eine neue Art Eisen mit groſser Ersparung besser als zuvor schmelzen zu können, vorgab. Er suchte auch durch Ver- ordnungen dem Bergbau aufzuhelfen, besonders durch strenge Ver- bote gegen unreine Förderung, wodurch die Hammermeister gänzlich
1) Siehe Falke, a. a. O., S. 186.
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Sachsen.
3 nach Schneeberg liefern muſsten. — Unter den Hämmern bei
Schwarzenberg war auch ein Kugelhammer, der in Jahre 1571 an
Heinrich Uthmann unter der Bedingung verkauft wurde, daſs er
dieselbe Anzahl Kugeln zu demselben Preise wie sein Vorgänger, den
Centner für 24 Groschen, schmiede. Ein drittes Eisenwerk war bei
Dorf Chemnitz. Im Jahre 1567 baten die Gewerken desſelben, noch
einen zweiten Eisenhammer mit Verbietungsrecht auf einen bestimmten
Bezirk aufrichten zu dürfen.
Auch in Sangerhausen befand sich ein Eisenbergwerk und ein
Hammer.
Im Jahre 1572 lieſs der Kurfürst auf den Pirnaischen Hämmern
ein Eisengieſswerk einrichten, um das für das posernsche Salz-
werk nötige Eisengerät gieſsen zu lassen. Ebenso bemühte er sich,
die Stahlfabrikation zu heben. — Über Versuche, Stahl zu machen,
berichtet Michel Schönleben am 5. Dezember 1574, daſs Hans
Schwarz, Bürgermeister von Annaberg, mit den Zugeordneten in
der im Salmenthal gehaltenen Stahlprobe aus 2 Fuhren Eisenstein
6 Centner Stahl, nämlich Kernstahl, geringen und Mittelstahl ge-
fertigt hätte 1).
Auf den Rat Bernsteins lieſs der Kurfürst im Jahre 1575 bei
Schöneck, um die dortigen Eisensteine und Waldungen desto besser
verwerten zu können, einen „Massenofen“ und Stahlhammer
errichten und hier durch Stahlschmiede, die er aus Schmalkalden
hatte kommen lassen, Proben im Groſsen anstellen, aus welchen man
die Hoffnung eines erfolgreichen Betriebes schöpfte. 1578 wurden
Versuche angestellt, aus gieſshübeler Eisenstein Stahl zu machen auf
der Gieſshütte in Königstein und im Stahlhammer des Hans Dietz
zu Plauen. Am 21. Oktober 1584 verlieh der Kurfürst dem Daniel
Vischer und Genossen aus Magdeburg eine alte Pochstatt bei Öls-
nitz, um daselbst einen Stahl- und Eisenhammer aufzurichten, mit
Verbietungsrecht innerhalb zwei Meilen im Umkreis auf 20 Jahre.
Vielfach bemühte sich der Kurfürst, den Gieshübeler Bergbau,
der in Verfall geraten war, wieder zu heben. So verlieh er zwei
Gruben ohne Wasser- und Wagegroschen an Hans Dorndorf, einen
Maler in Pirna, der eine neue Art Eisen mit groſser Ersparung besser
als zuvor schmelzen zu können, vorgab. Er suchte auch durch Ver-
ordnungen dem Bergbau aufzuhelfen, besonders durch strenge Ver-
bote gegen unreine Förderung, wodurch die Hammermeister gänzlich
1) Siehe Falke, a. a. O., S. 186.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 839. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/859>, abgerufen am 23.11.2024.
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