Beziehung gelungensten und wertvollsten dieser Erzeugnisse der Giess- kunst."
Die Unterhaltungskosten oder "Massenofen gebauts auffgang", wie es in den Rechnungen heisst, waren natürlich sehr schwankend, je nachdem grössere oder geringere Reparaturen auszuführen waren. Die Unterhaltung und Erneuerung der ledernen Bälge kostete am meisten. Zum Schmieren derselben wurde immer ein ziemlicher Posten Fett gebraucht. Vier gute Lederhäute zur Erneuerung kosten 1575 : 20 fl. Ferner gehörten zum "gebauts auffgang" die Instand- haltung und Erneuerung des Ofens. Ein neues Gestell wurde in jeder Reise eingesetzt und wurde als Betriebsaufwand verrechnet, alle weitere Arbeiten aber, wie auch das Anfahren der dazu erforder- lichen Materialien erscheint als "gebauts auffgang"; ebenso die Repa- raturen am Wassergerinne und am Rade, die Instandhaltung des Pochwerks, die Reparaturen an den Hüttenschuppen, die Utensilien, als Brechstangen, Ruten (Lachtroden), Füllfässer, Schubkarren u. s. w. Die Hütte hatte ferner den Köhlern einen Teil der Unkosten für An- lage der Meilerstätten zu bezahlen und ihnen auch noch von Zeit zu Zeit eine Liebnus zu gewähren und ebenso den Hammerhütten die Formkosten für die Frischzacken ("Frischtacken" 1575). Aus den Rechnungen dieser Periode ergeben sich folgende Preise:
Tagelohn eines Zimmermanns 6 g., eines Gehülfen 5 g., zwei neue Füllfässer kosten 5 g., ein neuer Schubkarren 7 g., denselben be- schlagen mit dem alten Eisen 4 g., die Frischzacken für einen Herd zu formen 16 g., das Pochwerk neu zu bauen 7 fl., ein neues Rad- eisen für die Massenhütte 9 fl. 18 g.
Die beiden Frischhütten Deich- und Oberhütte wurden in ganz ähnlicher Weise betrieben; ausser "zweigeschmolzenem Eisen", d. h. Frischeisen, wurde hauptsächlich Blech geschmiedet, welches damals gesucht war und hoch im Preise stand. In der vorhergehenden Ta- belle (S. 810 und 811) sind die bezüglichen Angaben aus den zehn noch vorhandenen Quartalsrechnungen dieser Hütten zusammen- gestellt.
Nach diesen Tabellen stellt sich der Durchschnittspreis der Kohlen pro Fuder auf 1 fl. 5 g. 6 Pf. Die Oberhütte verbrauchte teurere Kohlen als die Deichhütte, bei ersterer stellte sich das Fuder auf 1 fl. 6 g. 11 Pf, bei letzterer auf 1 fl. 3 g. 8 Pf. Das Stahleisen kostete im Durchschnitt 16 g. 2 Pf pro Centner oder pro Tonne 37,80 Mk. Zwiegeschmolzenes Eisen, d. h. Frischeisen, in gewöhnlichen Schienen 195 Mk. pro Tonne, gemeines Blech 378,20 Mk. und Dünn-
Der Oberharz.
Beziehung gelungensten und wertvollsten dieser Erzeugnisse der Gieſs- kunst.“
Die Unterhaltungskosten oder „Maſsenofen gebauts auffgang“, wie es in den Rechnungen heiſst, waren natürlich sehr schwankend, je nachdem gröſsere oder geringere Reparaturen auszuführen waren. Die Unterhaltung und Erneuerung der ledernen Bälge kostete am meisten. Zum Schmieren derselben wurde immer ein ziemlicher Posten Fett gebraucht. Vier gute Lederhäute zur Erneuerung kosten 1575 : 20 fl. Ferner gehörten zum „gebauts auffgang“ die Instand- haltung und Erneuerung des Ofens. Ein neues Gestell wurde in jeder Reise eingesetzt und wurde als Betriebsaufwand verrechnet, alle weitere Arbeiten aber, wie auch das Anfahren der dazu erforder- lichen Materialien erscheint als „gebauts auffgang“; ebenso die Repa- raturen am Wassergerinne und am Rade, die Instandhaltung des Pochwerks, die Reparaturen an den Hüttenschuppen, die Utensilien, als Brechstangen, Ruten (Lachtroden), Füllfässer, Schubkarren u. s. w. Die Hütte hatte ferner den Köhlern einen Teil der Unkosten für An- lage der Meilerstätten zu bezahlen und ihnen auch noch von Zeit zu Zeit eine Liebnus zu gewähren und ebenso den Hammerhütten die Formkosten für die Frischzacken („Frischtacken“ 1575). Aus den Rechnungen dieser Periode ergeben sich folgende Preise:
Tagelohn eines Zimmermanns 6 g., eines Gehülfen 5 g., zwei neue Füllfässer kosten 5 g., ein neuer Schubkarren 7 g., denselben be- schlagen mit dem alten Eisen 4 g., die Frischzacken für einen Herd zu formen 16 g., das Pochwerk neu zu bauen 7 fl., ein neues Rad- eisen für die Massenhütte 9 fl. 18 g.
Die beiden Frischhütten Deich- und Oberhütte wurden in ganz ähnlicher Weise betrieben; auſser „zweigeschmolzenem Eisen“, d. h. Frischeisen, wurde hauptsächlich Blech geschmiedet, welches damals gesucht war und hoch im Preise stand. In der vorhergehenden Ta- belle (S. 810 und 811) sind die bezüglichen Angaben aus den zehn noch vorhandenen Quartalsrechnungen dieser Hütten zusammen- gestellt.
Nach diesen Tabellen stellt sich der Durchschnittspreis der Kohlen pro Fuder auf 1 fl. 5 g. 6 ₰. Die Oberhütte verbrauchte teurere Kohlen als die Deichhütte, bei ersterer stellte sich das Fuder auf 1 fl. 6 g. 11 ₰, bei letzterer auf 1 fl. 3 g. 8 ₰. Das Stahleisen kostete im Durchschnitt 16 g. 2 ₰ pro Centner oder pro Tonne 37,80 Mk. Zwiegeschmolzenes Eisen, d. h. Frischeisen, in gewöhnlichen Schienen 195 Mk. pro Tonne, gemeines Blech 378,20 Mk. und Dünn-
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Der Oberharz.
Beziehung gelungensten und wertvollsten dieser Erzeugnisse der Gieſs-
kunst.“
Die Unterhaltungskosten oder „Maſsenofen gebauts auffgang“,
wie es in den Rechnungen heiſst, waren natürlich sehr schwankend,
je nachdem gröſsere oder geringere Reparaturen auszuführen waren.
Die Unterhaltung und Erneuerung der ledernen Bälge kostete
am meisten. Zum Schmieren derselben wurde immer ein ziemlicher
Posten Fett gebraucht. Vier gute Lederhäute zur Erneuerung kosten
1575 : 20 fl. Ferner gehörten zum „gebauts auffgang“ die Instand-
haltung und Erneuerung des Ofens. Ein neues Gestell wurde in
jeder Reise eingesetzt und wurde als Betriebsaufwand verrechnet, alle
weitere Arbeiten aber, wie auch das Anfahren der dazu erforder-
lichen Materialien erscheint als „gebauts auffgang“; ebenso die Repa-
raturen am Wassergerinne und am Rade, die Instandhaltung des
Pochwerks, die Reparaturen an den Hüttenschuppen, die Utensilien,
als Brechstangen, Ruten (Lachtroden), Füllfässer, Schubkarren u. s. w.
Die Hütte hatte ferner den Köhlern einen Teil der Unkosten für An-
lage der Meilerstätten zu bezahlen und ihnen auch noch von Zeit
zu Zeit eine Liebnus zu gewähren und ebenso den Hammerhütten
die Formkosten für die Frischzacken („Frischtacken“ 1575). Aus den
Rechnungen dieser Periode ergeben sich folgende Preise:
Tagelohn eines Zimmermanns 6 g., eines Gehülfen 5 g., zwei neue
Füllfässer kosten 5 g., ein neuer Schubkarren 7 g., denselben be-
schlagen mit dem alten Eisen 4 g., die Frischzacken für einen Herd
zu formen 16 g., das Pochwerk neu zu bauen 7 fl., ein neues Rad-
eisen für die Massenhütte 9 fl. 18 g.
Die beiden Frischhütten Deich- und Oberhütte wurden in
ganz ähnlicher Weise betrieben; auſser „zweigeschmolzenem Eisen“, d. h.
Frischeisen, wurde hauptsächlich Blech geschmiedet, welches damals
gesucht war und hoch im Preise stand. In der vorhergehenden Ta-
belle (S. 810 und 811) sind die bezüglichen Angaben aus den zehn
noch vorhandenen Quartalsrechnungen dieser Hütten zusammen-
gestellt.
Nach diesen Tabellen stellt sich der Durchschnittspreis der
Kohlen pro Fuder auf 1 fl. 5 g. 6 ₰. Die Oberhütte verbrauchte
teurere Kohlen als die Deichhütte, bei ersterer stellte sich das Fuder
auf 1 fl. 6 g. 11 ₰, bei letzterer auf 1 fl. 3 g. 8 ₰. Das Stahleisen
kostete im Durchschnitt 16 g. 2 ₰ pro Centner oder pro Tonne
37,80 Mk. Zwiegeschmolzenes Eisen, d. h. Frischeisen, in gewöhnlichen
Schienen 195 Mk. pro Tonne, gemeines Blech 378,20 Mk. und Dünn-
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 812. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/832>, abgerufen am 23.11.2024.
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