viele kleinere Gegenstände liess er daraus machen. In den Verkaufs- vorräten zu Wolfenbüttel werden aufgeführt: 17 Tischscheiben von eingelegtem, buntem Marmor und Alabastersteinen und eine Anzahl dergleichen Brettspiele.
Wegen seiner Salzwerke wendete sich Herzog Julius an den Landgrafen Wilhelm von Hessen, um ihm einen im Salzsieden u. s. w. wohlerfahrenen Mann zu weiterer Anleitung und Anrichtung zu über- lassen. Der Landgraf schickte ihm den berühmten Johann Rhe- nanus, Pfarrer zu Soden, von dem er schrieb: "dass er ein an- dächtiger Priester sei, der einen Becher Wein in einem Soff aussaufen könne, aber sich sonst als der vornehmste in seinem Salzwerke er- wiesen habe". Die Anordnungen des Rhenanus trugen viel zum raschen Aufblühen der Salzwerke Lieben- und Juliushall bei. Von hohem Interesse sind des Herzogs Bemühungen, den Kohlenbergbau in Schwung zu bringen, und sein klares Verständnis der zukünftigen Bedeutung der Mineralkohlen als Ersatz für Holz und Holzkohlen. "Demnach wir befunden", heisst es in einer Verordnung des Herzogs vom 22. Juni 1585 1), "dass die Holzungen in unserem Fürstentume die Füsse sehr nach sich gezogen haben und dünne geworden sind, und deshalb leichtlich zu vermuten, dass, wo dieselben nicht durch sonderliche Mittel wieder gesegnet und ersparet, man dadurch künftig einen unwiederbringlichen Schaden erwarten müssen, so haben Wir, demselben vorzubauen, keinen näheren Weg gewusst, denn dass nach einem neuen, beständigen Steinkohlenbergwerk zu trachten von- nöten sein wollte. Derwegen wir hin und wieder in unserem Fürsten- tume mit nicht geringer Mühe und Unkosten darnach schürfen lassen, und endlich durch Gottes des Allmächtigen gnädigen Segen auf die gewisse Spur gekommen, dass in unserem Amte Hohenbüchen bei Hilse sich ein Steinkohlenbergwerk aufgethan, welches wir dann als- bald belegt und mit grosser Geldspildung etliche Jahre so lange darauf arbeiten lassen, bis Wir es endlich so weit gehoben, dass nun- mehr gute reine Steinkohlen die Menge gewonnen werden können, wie wir sie denn alsbald sowohl zum Schmiedewerk als zum Kalk- und Ziegelbrennen versucht und sie gut befunden haben u. s. w." Der Herzog befiehlt sodann, dass die Steinkohlen zunächst nur zum Schmieden gebraucht werden sollen, um Steigerungen zu verhüten, und dass die Balge 2 Mariengroschen 2 Pfennige kosten soll. Auch durften die Kohlen nur im Inlande verbraucht und nicht nach aus-
1) Siehe E. Bodemann, a. a. O., S. 204.
Der Oberharz.
viele kleinere Gegenstände lieſs er daraus machen. In den Verkaufs- vorräten zu Wolfenbüttel werden aufgeführt: 17 Tischscheiben von eingelegtem, buntem Marmor und Alabastersteinen und eine Anzahl dergleichen Brettspiele.
Wegen seiner Salzwerke wendete sich Herzog Julius an den Landgrafen Wilhelm von Hessen, um ihm einen im Salzsieden u. s. w. wohlerfahrenen Mann zu weiterer Anleitung und Anrichtung zu über- lassen. Der Landgraf schickte ihm den berühmten Johann Rhe- nanus, Pfarrer zu Soden, von dem er schrieb: „daſs er ein an- dächtiger Priester sei, der einen Becher Wein in einem Soff aussaufen könne, aber sich sonst als der vornehmste in seinem Salzwerke er- wiesen habe“. Die Anordnungen des Rhenanus trugen viel zum raschen Aufblühen der Salzwerke Lieben- und Juliushall bei. Von hohem Interesse sind des Herzogs Bemühungen, den Kohlenbergbau in Schwung zu bringen, und sein klares Verständnis der zukünftigen Bedeutung der Mineralkohlen als Ersatz für Holz und Holzkohlen. „Demnach wir befunden“, heiſst es in einer Verordnung des Herzogs vom 22. Juni 1585 1), „daſs die Holzungen in unserem Fürstentume die Füſse sehr nach sich gezogen haben und dünne geworden sind, und deshalb leichtlich zu vermuten, daſs, wo dieselben nicht durch sonderliche Mittel wieder gesegnet und ersparet, man dadurch künftig einen unwiederbringlichen Schaden erwarten müssen, so haben Wir, demselben vorzubauen, keinen näheren Weg gewuſst, denn daſs nach einem neuen, beständigen Steinkohlenbergwerk zu trachten von- nöten sein wollte. Derwegen wir hin und wieder in unserem Fürsten- tume mit nicht geringer Mühe und Unkosten darnach schürfen lassen, und endlich durch Gottes des Allmächtigen gnädigen Segen auf die gewisse Spur gekommen, daſs in unserem Amte Hohenbüchen bei Hilse sich ein Steinkohlenbergwerk aufgethan, welches wir dann als- bald belegt und mit groſser Geldspildung etliche Jahre so lange darauf arbeiten lassen, bis Wir es endlich so weit gehoben, daſs nun- mehr gute reine Steinkohlen die Menge gewonnen werden können, wie wir sie denn alsbald sowohl zum Schmiedewerk als zum Kalk- und Ziegelbrennen versucht und sie gut befunden haben u. s. w.“ Der Herzog befiehlt sodann, daſs die Steinkohlen zunächst nur zum Schmieden gebraucht werden sollen, um Steigerungen zu verhüten, und daſs die Balge 2 Mariengroschen 2 Pfennige kosten soll. Auch durften die Kohlen nur im Inlande verbraucht und nicht nach aus-
1) Siehe E. Bodemann, a. a. O., S. 204.
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Der Oberharz.
viele kleinere Gegenstände lieſs er daraus machen. In den Verkaufs-
vorräten zu Wolfenbüttel werden aufgeführt: 17 Tischscheiben von
eingelegtem, buntem Marmor und Alabastersteinen und eine Anzahl
dergleichen Brettspiele.
Wegen seiner Salzwerke wendete sich Herzog Julius an den
Landgrafen Wilhelm von Hessen, um ihm einen im Salzsieden u. s. w.
wohlerfahrenen Mann zu weiterer Anleitung und Anrichtung zu über-
lassen. Der Landgraf schickte ihm den berühmten Johann Rhe-
nanus, Pfarrer zu Soden, von dem er schrieb: „daſs er ein an-
dächtiger Priester sei, der einen Becher Wein in einem Soff aussaufen
könne, aber sich sonst als der vornehmste in seinem Salzwerke er-
wiesen habe“. Die Anordnungen des Rhenanus trugen viel zum
raschen Aufblühen der Salzwerke Lieben- und Juliushall bei. Von
hohem Interesse sind des Herzogs Bemühungen, den Kohlenbergbau
in Schwung zu bringen, und sein klares Verständnis der zukünftigen
Bedeutung der Mineralkohlen als Ersatz für Holz und Holzkohlen.
„Demnach wir befunden“, heiſst es in einer Verordnung des Herzogs
vom 22. Juni 1585 1), „daſs die Holzungen in unserem Fürstentume
die Füſse sehr nach sich gezogen haben und dünne geworden sind,
und deshalb leichtlich zu vermuten, daſs, wo dieselben nicht durch
sonderliche Mittel wieder gesegnet und ersparet, man dadurch künftig
einen unwiederbringlichen Schaden erwarten müssen, so haben Wir,
demselben vorzubauen, keinen näheren Weg gewuſst, denn daſs nach
einem neuen, beständigen Steinkohlenbergwerk zu trachten von-
nöten sein wollte. Derwegen wir hin und wieder in unserem Fürsten-
tume mit nicht geringer Mühe und Unkosten darnach schürfen lassen,
und endlich durch Gottes des Allmächtigen gnädigen Segen auf die
gewisse Spur gekommen, daſs in unserem Amte Hohenbüchen bei
Hilse sich ein Steinkohlenbergwerk aufgethan, welches wir dann als-
bald belegt und mit groſser Geldspildung etliche Jahre so lange
darauf arbeiten lassen, bis Wir es endlich so weit gehoben, daſs nun-
mehr gute reine Steinkohlen die Menge gewonnen werden können,
wie wir sie denn alsbald sowohl zum Schmiedewerk als zum Kalk-
und Ziegelbrennen versucht und sie gut befunden haben u. s. w.“
Der Herzog befiehlt sodann, daſs die Steinkohlen zunächst nur zum
Schmieden gebraucht werden sollen, um Steigerungen zu verhüten,
und daſs die Balge 2 Mariengroschen 2 Pfennige kosten soll. Auch
durften die Kohlen nur im Inlande verbraucht und nicht nach aus-
1) Siehe E. Bodemann, a. a. O., S. 204.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 783. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/803>, abgerufen am 23.11.2024.
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