Giovanni Motta arbeitete um dieselbe Zeit in Neapel. Pietro Antonio Furmigano war ein Klingenschmied zu Padua um 1570, welcher die Marken des Juan Martinez sen. benutzte. Giovanni Serabaglio zu Mailand haben wir schon früher genannt; sein Kollege und Landsmann Rivolta zeichnete: Il Rivolta in Milana alla Corona. Unter den italienischen Klingenschmieden gegen Ende des 16. Jahr- hunderts ragt am meisten Pietro Caino zu Mailand hervor. Er führt verschiedene Marken und zwar nebst dem Namen noch drei-
[Abbildung]
Fig. 123.
mal hintereinander die Buchstaben P. S. M., ferner den Stempel Fig. 123 d, zuweilen auch einen Mond. Ferner verdienen noch Er- wähnung Cinalti der Ältere zu Pisa, Desandri zu Brescia, der mit dem Worte Scacchi zeichnet (Fig. 123 e), Giorgio Giorgiutti zu Belluno, Francisco Lopez zu Neapel, Albregh Paras zu Florenz, ein Niederländer von Geburt, und Petro de Napoli zu Neapel. In Frankreich ist Jehan Lemoyne um 1600 als Klingen- schmied zu nennen, er hiess "Maitre de l'epee couronnee". Aus dem 15. Jahrhundert erwähnen wir noch Jehan Noli zu Tours um 1488.
In Brüssel arbeitete um 1490 der Klingenschmied Hughes Brug- man und um 1460 der Schwertfeger Jehan God. Gille de Jaghere war um 1540 Klingenschmied in Gent. Ein berühmter Spiessmacher war Martin de Rycker 1520 bis 1530 in Brügge.
Die Waffenschmiedekunst im 16. Jahrhundert.
Giovanni Motta arbeitete um dieselbe Zeit in Neapel. Pietro Antonio Furmigano war ein Klingenschmied zu Padua um 1570, welcher die Marken des Juan Martinez sen. benutzte. Giovanni Serabaglio zu Mailand haben wir schon früher genannt; sein Kollege und Landsmann Rivolta zeichnete: Il Rivolta in Milana alla Corona. Unter den italienischen Klingenschmieden gegen Ende des 16. Jahr- hunderts ragt am meisten Pietro Caino zu Mailand hervor. Er führt verschiedene Marken und zwar nebst dem Namen noch drei-
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Fig. 123.
mal hintereinander die Buchstaben P. S. M., ferner den Stempel Fig. 123 d, zuweilen auch einen Mond. Ferner verdienen noch Er- wähnung Cinalti der Ältere zu Pisa, Desandri zu Brescia, der mit dem Worte Scacchi zeichnet (Fig. 123 e), Giorgio Giorgiutti zu Belluno, Francisco Lopez zu Neapel, Albregh Paras zu Florenz, ein Niederländer von Geburt, und Petro de Napoli zu Neapel. In Frankreich ist Jehan Lemoyne um 1600 als Klingen- schmied zu nennen, er hieſs „Maitre de l’epée couronnée“. Aus dem 15. Jahrhundert erwähnen wir noch Jehan Noli zu Tours um 1488.
In Brüssel arbeitete um 1490 der Klingenschmied Hughes Brug- man und um 1460 der Schwertfeger Jehan God. Gille de Jaghere war um 1540 Klingenschmied in Gent. Ein berühmter Spieſsmacher war Martin de Rycker 1520 bis 1530 in Brügge.
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Die Waffenschmiedekunst im 16. Jahrhundert.
Giovanni Motta arbeitete um dieselbe Zeit in Neapel. Pietro
Antonio Furmigano war ein Klingenschmied zu Padua um 1570,
welcher die Marken des Juan Martinez sen. benutzte. Giovanni
Serabaglio zu Mailand haben wir schon früher genannt; sein Kollege
und Landsmann Rivolta zeichnete: Il Rivolta in Milana alla Corona.
Unter den italienischen Klingenschmieden gegen Ende des 16. Jahr-
hunderts ragt am meisten Pietro Caino zu Mailand hervor. Er
führt verschiedene Marken und zwar nebst dem Namen noch drei-
[Abbildung Fig. 123.]
mal hintereinander die Buchstaben P. S. M., ferner den Stempel
Fig. 123 d, zuweilen auch einen Mond. Ferner verdienen noch Er-
wähnung Cinalti der Ältere zu Pisa, Desandri zu Brescia, der
mit dem Worte Scacchi zeichnet (Fig. 123 e), Giorgio Giorgiutti
zu Belluno, Francisco Lopez zu Neapel, Albregh Paras zu
Florenz, ein Niederländer von Geburt, und Petro de Napoli zu
Neapel. In Frankreich ist Jehan Lemoyne um 1600 als Klingen-
schmied zu nennen, er hieſs „Maitre de l’epée couronnée“. Aus dem
15. Jahrhundert erwähnen wir noch Jehan Noli zu Tours um 1488.
In Brüssel arbeitete um 1490 der Klingenschmied Hughes Brug-
man und um 1460 der Schwertfeger Jehan God. Gille de Jaghere
war um 1540 Klingenschmied in Gent. Ein berühmter Spieſsmacher
war Martin de Rycker 1520 bis 1530 in Brügge.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 405. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/425>, abgerufen am 22.11.2024.
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