dino Cantoni, der für Kaiser Maximilian I. beschäftigt war. Ein berühmter Mantuaner aus dem Anfange des 16. Jahrhunderts war Caremolo di Modrone (geb. 1489, gest. 1543), der für den spani- schen und mantuanischen Hof thätig war. Ein römischer Tausiator, der um 1520 für den mantuanischen Hof arbeitete, war Vincenzo Valerio; berühmter war Giov. Pietro Figino (um 1540) in Mailand. In Florenz wirkten um diese Zeit als Treibarbeiter und Tausiatoren die Gebrüder Lani, Adriano (um 1530) und Aluigi. Um die Mitte des Jahrhunderts zeichneten sich aus der Plattner Lorenzo Guiano in Brescia, und Repa und der bedeutende Treibarbeiter Piripe, später Pifano, genannt Tacito, in Florenz. In Mailand arbeitete der Bolognese Hieronymus Spacini als Treibarbeiter für Karl V. und Antonio Giov. Biancardi; ferner Bartolomeo Campi, hervor- ragend als Goldschmied, Treibarbeiter und Kriegsingenieur. Er diente der Republik Venedig, Guidobald II. von Urbino, Heinrich II. von Frankreich und zuletzt Philipp II. von Spanien, in dessen Diensten er 1573 vor Harlem starb. Von ihm befindet sich ein für Karl V. (um 1550) getriebener Prunkschild in Madrid. Giovanni Serabaglia, aus der Familie der Busti, arbeitete als Waffenschmied und Tausiator (um 1560) für Erzherzog Ferdinand von Tirol. Um diese Zeit war der Verfertiger eines berühmten Prunkschildes, Giov. Battista Ghisi, genannt Mantuano (geb. 1503, gest. 1575), in Mantua thätig. Plattner der zweiten Hälfte und des Endes des 16. Jahrhunderts waren Ber- nardo Civo (um 1560), ein Schüler des Biancardi, und Bellino Ferrante (um 1570), ferner Lucio Piccinino, aus einer bekannten Waffenschmiedfamilie, der 1550 bis 1570 als Waffenschmied, Treib- arbeiter und Tausiator für Karl V. und Allessandro Farnese, wie die Vorhergenannten, in Mailand thätig war. Ebendaselbst arbeiteten Pompeo Turcone (um 1580) und Pompeo della Chiesa, könig- licher Plattner, Treibarbeiter und Tausiator, welcher um 1590 für den spanischen Hof beschäftigt war, und Antonio Romero um dieselbe Zeit gleichfalls in Mailand für Alfonso II. d'Este von Ferrara. Ausser den schon angeführten zeichneten sich noch als Tausiatoren aus Damianus de Neron (um 1550) in Venedig, Bartolomeo Pietti (um 1560) in Mailand, und ebendaselbst Franzesco Pillizone, ge- nannt il Basso; besonders aber Paolo Rizzo, auch unter dem Namen Paolo Azzimina (um 1580) in Venedig. Im Zeichnen und Ent- werfen von Waffen erwarben sich besonderen Ruhm Polidore de Carravaggio (Caldara), ein Schüler Raphaels, der um 1530 viele Degengriffe entwarf.
Die Waffenschmiedekunst im 16. Jahrhundert.
dino Cantoni, der für Kaiser Maximilian I. beschäftigt war. Ein berühmter Mantuaner aus dem Anfange des 16. Jahrhunderts war Caremolo di Modrone (geb. 1489, gest. 1543), der für den spani- schen und mantuanischen Hof thätig war. Ein römischer Tausiator, der um 1520 für den mantuanischen Hof arbeitete, war Vincenzo Valerio; berühmter war Giov. Pietro Figino (um 1540) in Mailand. In Florenz wirkten um diese Zeit als Treibarbeiter und Tausiatoren die Gebrüder Lani, Adriano (um 1530) und Aluigi. Um die Mitte des Jahrhunderts zeichneten sich aus der Plattner Lorenzo Guiano in Brescia, und Repa und der bedeutende Treibarbeiter Piripe, später Pifano, genannt Tacito, in Florenz. In Mailand arbeitete der Bolognese Hieronymus Spacini als Treibarbeiter für Karl V. und Antonio Giov. Biancardi; ferner Bartolomeo Campi, hervor- ragend als Goldschmied, Treibarbeiter und Kriegsingenieur. Er diente der Republik Venedig, Guidobald II. von Urbino, Heinrich II. von Frankreich und zuletzt Philipp II. von Spanien, in dessen Diensten er 1573 vor Harlem starb. Von ihm befindet sich ein für Karl V. (um 1550) getriebener Prunkschild in Madrid. Giovanni Serabaglia, aus der Familie der Busti, arbeitete als Waffenschmied und Tausiator (um 1560) für Erzherzog Ferdinand von Tirol. Um diese Zeit war der Verfertiger eines berühmten Prunkschildes, Giov. Battista Ghisi, genannt Mantuano (geb. 1503, gest. 1575), in Mantua thätig. Plattner der zweiten Hälfte und des Endes des 16. Jahrhunderts waren Ber- nardo Civo (um 1560), ein Schüler des Biancardi, und Bellino Ferrante (um 1570), ferner Lucio Piccinino, aus einer bekannten Waffenschmiedfamilie, der 1550 bis 1570 als Waffenschmied, Treib- arbeiter und Tausiator für Karl V. und Allessandro Farnese, wie die Vorhergenannten, in Mailand thätig war. Ebendaselbst arbeiteten Pompeo Turcone (um 1580) und Pompeo della Chiesa, könig- licher Plattner, Treibarbeiter und Tausiator, welcher um 1590 für den spanischen Hof beschäftigt war, und Antonio Romero um dieselbe Zeit gleichfalls in Mailand für Alfonso II. d’Este von Ferrara. Auſser den schon angeführten zeichneten sich noch als Tausiatoren aus Damianus de Neron (um 1550) in Venedig, Bartolomeo Pietti (um 1560) in Mailand, und ebendaselbst Franzesco Pillizone, ge- nannt il Basso; besonders aber Paolo Rizzo, auch unter dem Namen Paolo Azzimina (um 1580) in Venedig. Im Zeichnen und Ent- werfen von Waffen erwarben sich besonderen Ruhm Polidore de Carravaggio (Caldara), ein Schüler Raphaels, der um 1530 viele Degengriffe entwarf.
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Die Waffenschmiedekunst im 16. Jahrhundert.
dino Cantoni, der für Kaiser Maximilian I. beschäftigt war. Ein
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Caremolo di Modrone (geb. 1489, gest. 1543), der für den spani-
schen und mantuanischen Hof thätig war. Ein römischer Tausiator,
der um 1520 für den mantuanischen Hof arbeitete, war Vincenzo
Valerio; berühmter war Giov. Pietro Figino (um 1540) in Mailand.
In Florenz wirkten um diese Zeit als Treibarbeiter und Tausiatoren
die Gebrüder Lani, Adriano (um 1530) und Aluigi. Um die Mitte
des Jahrhunderts zeichneten sich aus der Plattner Lorenzo Guiano
in Brescia, und Repa und der bedeutende Treibarbeiter Piripe, später
Pifano, genannt Tacito, in Florenz. In Mailand arbeitete der
Bolognese Hieronymus Spacini als Treibarbeiter für Karl V. und
Antonio Giov. Biancardi; ferner Bartolomeo Campi, hervor-
ragend als Goldschmied, Treibarbeiter und Kriegsingenieur. Er diente
der Republik Venedig, Guidobald II. von Urbino, Heinrich II. von
Frankreich und zuletzt Philipp II. von Spanien, in dessen Diensten
er 1573 vor Harlem starb. Von ihm befindet sich ein für Karl V.
(um 1550) getriebener Prunkschild in Madrid. Giovanni Serabaglia,
aus der Familie der Busti, arbeitete als Waffenschmied und Tausiator
(um 1560) für Erzherzog Ferdinand von Tirol. Um diese Zeit war
der Verfertiger eines berühmten Prunkschildes, Giov. Battista Ghisi,
genannt Mantuano (geb. 1503, gest. 1575), in Mantua thätig. Plattner
der zweiten Hälfte und des Endes des 16. Jahrhunderts waren Ber-
nardo Civo (um 1560), ein Schüler des Biancardi, und Bellino
Ferrante (um 1570), ferner Lucio Piccinino, aus einer bekannten
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arbeiter und Tausiator für Karl V. und Allessandro Farnese, wie
die Vorhergenannten, in Mailand thätig war. Ebendaselbst arbeiteten
Pompeo Turcone (um 1580) und Pompeo della Chiesa, könig-
licher Plattner, Treibarbeiter und Tausiator, welcher um 1590 für den
spanischen Hof beschäftigt war, und Antonio Romero um dieselbe
Zeit gleichfalls in Mailand für Alfonso II. d’Este von Ferrara. Auſser
den schon angeführten zeichneten sich noch als Tausiatoren aus
Damianus de Neron (um 1550) in Venedig, Bartolomeo Pietti
(um 1560) in Mailand, und ebendaselbst Franzesco Pillizone, ge-
nannt il Basso; besonders aber Paolo Rizzo, auch unter dem Namen
Paolo Azzimina (um 1580) in Venedig. Im Zeichnen und Ent-
werfen von Waffen erwarben sich besonderen Ruhm Polidore de
Carravaggio (Caldara), ein Schüler Raphaels, der um 1530 viele
Degengriffe entwarf.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/392>, abgerufen am 22.11.2024.
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