könne, welche auch nach vielen kostbaren Versuchen teils von ihm, teils von Freunden zu einem befriedigenden Erfolg gelangten.
Der Prinz hatte geruht, ihn gnädig zu versichern, dass auf seine Ausführung hin Sturtevants Patent zurückgezogen und für nichtig erklärt werden sollte, entsprechend dem Erfolg seiner Erfindungen. Dies geschah und Rovenzon erhielt ein Patent für 31 Jahre.
Der Inhalt des Privilegiums gewährte:
1. Alleinige Berechtigung, Eisen und andere Metalle, Aschenflüsse, Glasperlen (bugles), Ziegel, Töpferware u. s. w. mit Steinkohle etc. herzustellen.
2. Alleinige Berechtigung, alle Werkzeuge, Maschinen u. s. w., welche früher schon in anderen Künsten oder Geheimnissen an- gewendet waren, für obigen Zweck zu verwenden.
3. Alleinige Berechtigung, alle die neu erfundenen Öfen, Feue- rungen, Werkzeuge, Maschinen, Hülfsmittel und Erfindungen entweder für die Fabrikation mit genanntem Brennmaterial, oder für irgend sonstige Zwecke zu verwenden.
Die Gewinnverteilung war wie in Sturtevants Patent, nur verän- dert durch das Ableben des Erbprinzen. Von den 33 Gewinnteilen sollte der König erhalten 12, Prinz Karl, der jetzige Erbprinz, 5 Teile, Viscount Rochester 1 Teil, 1 Teil war für den Erfinder reserviert und 14 Teile standen zu seiner Verfügung für die Aus- führung.
Die Treatise of Metallica des Rovenzon, welche rechtzeitig vor Ablauf des Ostertermins 1613 erschien, ist nicht so weitläufig und nicht in der schwülstigen, dunklen Ausdrucksweise geschrieben wie die Abhandlung Sturtevants, aber sie enthält ebensoviel, und noch mehr Versprechungen neuer Erfindungen als diese. Wir erwähnen von ihnen nur einige, die sich auf das Eisenhüttenwesen beziehen. Darunter befinden sich neue Maschinen, um die Bälge und Hämmer, einzeln oder zusammen, zu bewegen; unter diesen solche, welche ein Mann bewegt, ohne Hülfe von Wasser und Wind. Fuhrwerke, welche sich für sich bewegen durch einen Mechanismus, welchen ein Mann oder ein Pferd dreht und die 30 Ctr. den ganzen Tag über fahren. Eiserne Öfen mit Rauchröhren zum Anwärmen und Trocknen. Ein geschlossenes Gefäss mit einem Ausblaserohr, mit Wasser gefüllt, das man auf das Feuer legt. Der Dampf soll das Feuer anfachen.
Wichtiger ist seine Beschreibung der Öfen, die er in geteilte und ungeteilte, d. h. solche, bei denen der Feuerraum von dem Arbeits- raum getrennt ist und solche, bei denen Brennmaterial und das zu
England im 17. Jahrhundert.
könne, welche auch nach vielen kostbaren Versuchen teils von ihm, teils von Freunden zu einem befriedigenden Erfolg gelangten.
Der Prinz hatte geruht, ihn gnädig zu versichern, daſs auf seine Ausführung hin Sturtevants Patent zurückgezogen und für nichtig erklärt werden sollte, entsprechend dem Erfolg seiner Erfindungen. Dies geschah und Rovenzon erhielt ein Patent für 31 Jahre.
Der Inhalt des Privilegiums gewährte:
1. Alleinige Berechtigung, Eisen und andere Metalle, Aschenflüsse, Glasperlen (bugles), Ziegel, Töpferware u. s. w. mit Steinkohle etc. herzustellen.
2. Alleinige Berechtigung, alle Werkzeuge, Maschinen u. s. w., welche früher schon in anderen Künsten oder Geheimnissen an- gewendet waren, für obigen Zweck zu verwenden.
3. Alleinige Berechtigung, alle die neu erfundenen Öfen, Feue- rungen, Werkzeuge, Maschinen, Hülfsmittel und Erfindungen entweder für die Fabrikation mit genanntem Brennmaterial, oder für irgend sonstige Zwecke zu verwenden.
Die Gewinnverteilung war wie in Sturtevants Patent, nur verän- dert durch das Ableben des Erbprinzen. Von den 33 Gewinnteilen sollte der König erhalten 12, Prinz Karl, der jetzige Erbprinz, 5 Teile, Viscount Rochester 1 Teil, 1 Teil war für den Erfinder reserviert und 14 Teile standen zu seiner Verfügung für die Aus- führung.
Die Treatise of Metallica des Rovenzon, welche rechtzeitig vor Ablauf des Ostertermins 1613 erschien, ist nicht so weitläufig und nicht in der schwülstigen, dunklen Ausdrucksweise geschrieben wie die Abhandlung Sturtevants, aber sie enthält ebensoviel, und noch mehr Versprechungen neuer Erfindungen als diese. Wir erwähnen von ihnen nur einige, die sich auf das Eisenhüttenwesen beziehen. Darunter befinden sich neue Maschinen, um die Bälge und Hämmer, einzeln oder zusammen, zu bewegen; unter diesen solche, welche ein Mann bewegt, ohne Hülfe von Wasser und Wind. Fuhrwerke, welche sich für sich bewegen durch einen Mechanismus, welchen ein Mann oder ein Pferd dreht und die 30 Ctr. den ganzen Tag über fahren. Eiserne Öfen mit Rauchröhren zum Anwärmen und Trocknen. Ein geschlossenes Gefäſs mit einem Ausblaserohr, mit Wasser gefüllt, das man auf das Feuer legt. Der Dampf soll das Feuer anfachen.
Wichtiger ist seine Beschreibung der Öfen, die er in geteilte und ungeteilte, d. h. solche, bei denen der Feuerraum von dem Arbeits- raum getrennt ist und solche, bei denen Brennmaterial und das zu
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England im 17. Jahrhundert.
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teils von Freunden zu einem befriedigenden Erfolg gelangten.
Der Prinz hatte geruht, ihn gnädig zu versichern, daſs auf seine
Ausführung hin Sturtevants Patent zurückgezogen und für nichtig
erklärt werden sollte, entsprechend dem Erfolg seiner Erfindungen.
Dies geschah und Rovenzon erhielt ein Patent für 31 Jahre.
Der Inhalt des Privilegiums gewährte:
1. Alleinige Berechtigung, Eisen und andere Metalle, Aschenflüsse,
Glasperlen (bugles), Ziegel, Töpferware u. s. w. mit Steinkohle etc.
herzustellen.
2. Alleinige Berechtigung, alle Werkzeuge, Maschinen u. s. w.,
welche früher schon in anderen Künsten oder Geheimnissen an-
gewendet waren, für obigen Zweck zu verwenden.
3. Alleinige Berechtigung, alle die neu erfundenen Öfen, Feue-
rungen, Werkzeuge, Maschinen, Hülfsmittel und Erfindungen entweder
für die Fabrikation mit genanntem Brennmaterial, oder für irgend
sonstige Zwecke zu verwenden.
Die Gewinnverteilung war wie in Sturtevants Patent, nur verän-
dert durch das Ableben des Erbprinzen. Von den 33 Gewinnteilen
sollte der König erhalten 12, Prinz Karl, der jetzige Erbprinz,
5 Teile, Viscount Rochester 1 Teil, 1 Teil war für den Erfinder
reserviert und 14 Teile standen zu seiner Verfügung für die Aus-
führung.
Die Treatise of Metallica des Rovenzon, welche rechtzeitig vor
Ablauf des Ostertermins 1613 erschien, ist nicht so weitläufig und
nicht in der schwülstigen, dunklen Ausdrucksweise geschrieben wie
die Abhandlung Sturtevants, aber sie enthält ebensoviel, und noch
mehr Versprechungen neuer Erfindungen als diese. Wir erwähnen
von ihnen nur einige, die sich auf das Eisenhüttenwesen beziehen.
Darunter befinden sich neue Maschinen, um die Bälge und Hämmer,
einzeln oder zusammen, zu bewegen; unter diesen solche, welche
ein Mann bewegt, ohne Hülfe von Wasser und Wind. Fuhrwerke,
welche sich für sich bewegen durch einen Mechanismus, welchen ein
Mann oder ein Pferd dreht und die 30 Ctr. den ganzen Tag über
fahren. Eiserne Öfen mit Rauchröhren zum Anwärmen und Trocknen.
Ein geschlossenes Gefäſs mit einem Ausblaserohr, mit Wasser gefüllt,
das man auf das Feuer legt. Der Dampf soll das Feuer anfachen.
Wichtiger ist seine Beschreibung der Öfen, die er in geteilte und
ungeteilte, d. h. solche, bei denen der Feuerraum von dem Arbeits-
raum getrennt ist und solche, bei denen Brennmaterial und das zu
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 1255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/1277>, abgerufen am 25.11.2024.
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