nen, die Inhaber beider Werke darum losen sollen 1). Im Jahre 1444 werden im Siegerland bereits 29 Eisenhütten aufgeführt und dabei Blas- und Hammerhütten unterschieden. Da von da ab mancherlei Nach- richten über diese Blas- und Hammerhütten vorliegen und nie einer wichtigen Änderung des Betriebes Erwähnung geschieht, so muss man annehmen, dass diese Blasehütten Hochöfen waren, welche schon damals, wie später, das Eisen, das in den Hammerhütten verfrischt wurde, dar- stellten.
Die oben erwähnten 29 Hütten aus dem Jahre 1449 finden sich in der Dillenburgischen und Siegerschen Renteirechnung aus diesem Jahre aufgeführt und sind bei den meisten Ort und Besitzer angegeben. Da- nach lagen damals auf der Eisern vier Hütten, wovon eine Heinrich Tyldei gehörte, auf der Gosenbach zwei, Henne Ficke hatte einen Ham- mer, Tidmann Fick eine Hütte und der alte Fick einen Hammer 2). Bei Caan und unterm Hain stand an jedem Orte eine Hütte. Der Besitzer der erstern nannte sich Konrad Rabensberger, und der von der letztern Hans Leffelmant, sowie die Besitzer des Ferndorfer Hammers sich Henne und Heydenrich von den Irlen nannten. Dann kommen in dieser Rech- nung, ausser anderen, noch folgende Eisenhütten und Hämmer vor, jene heissen darin Blashütten, diese aber Hammerhütten: die Hütte unter Dreisbach, der Hammer zu Schneppenkauten, die Hütten zu Osthelden, Niederndorf, zu Freudenberg und auf der Ubach, die neue Hütte auf der Allenbach, die Hütte und der Hammer zu Weidenau. 1463 sieht man auch in diesen Rechnungen zwei Hütten mit einem Hammer vor der Haard, einen Hammer bei Clafeld, noch eine Hütte daselbst, einen Hammer unterm Hain, und Hütte und Hammer zu Allenbach erwähnt. Im Jahre 1504 erschienen auch der Hammer zu Tiefenbach, die Hütte zu Birlenbach, die Hütte auf dem Dahlbruch, die auf der Geisweid, eine neue Hütte auf der Weiss, die vermutlich die zu Marienborn ist, Buschgotthardshammer, die Hütte zu Müsen, die Hütte zu Blittershagen und Hütte und Hammer zu Müsenershütten.
Von den übrigen Hütten und Hämmern, die sich in den Registern befinden, sind nur die Namen der Eigentümer angegeben, ohne den Ort oder das Wasser, worauf sie liegen.
Siebel Hammerschmied entrichtete von seiner Hütte 10 Gulden, während die übrigen nur 2, 3, 4, 6 und 7 Gulden gaben. Blieb die Hütte liegen, so gab sie der Graf einem andern. Dies lässt sich aus einer Be- merkung in der Rechnung von 1463 schliessen, welche enthält, die Hütte
1) Becher, Mineralog. Beschreibung der Nassau-Oranischen Lande. Marburg 1789, S. 510 etc.
2) Woraus der heutige Ort Fickenhütten entstanden ist.
Roheisengewinnung.
nen, die Inhaber beider Werke darum losen sollen 1). Im Jahre 1444 werden im Siegerland bereits 29 Eisenhütten aufgeführt und dabei Blas- und Hammerhütten unterschieden. Da von da ab mancherlei Nach- richten über diese Blas- und Hammerhütten vorliegen und nie einer wichtigen Änderung des Betriebes Erwähnung geschieht, so muſs man annehmen, daſs diese Blasehütten Hochöfen waren, welche schon damals, wie später, das Eisen, das in den Hammerhütten verfrischt wurde, dar- stellten.
Die oben erwähnten 29 Hütten aus dem Jahre 1449 finden sich in der Dillenburgischen und Siegerschen Renteirechnung aus diesem Jahre aufgeführt und sind bei den meisten Ort und Besitzer angegeben. Da- nach lagen damals auf der Eisern vier Hütten, wovon eine Heinrich Tyldei gehörte, auf der Gosenbach zwei, Henne Ficke hatte einen Ham- mer, Tidmann Fick eine Hütte und der alte Fick einen Hammer 2). Bei Caan und unterm Hain stand an jedem Orte eine Hütte. Der Besitzer der erstern nannte sich Konrad Rabensberger, und der von der letztern Hans Leffelmant, sowie die Besitzer des Ferndorfer Hammers sich Henne und Heydenrich von den Irlen nannten. Dann kommen in dieser Rech- nung, auſser anderen, noch folgende Eisenhütten und Hämmer vor, jene heiſsen darin Blashütten, diese aber Hammerhütten: die Hütte unter Dreisbach, der Hammer zu Schneppenkauten, die Hütten zu Osthelden, Niederndorf, zu Freudenberg und auf der Ubach, die neue Hütte auf der Allenbach, die Hütte und der Hammer zu Weidenau. 1463 sieht man auch in diesen Rechnungen zwei Hütten mit einem Hammer vor der Haard, einen Hammer bei Clafeld, noch eine Hütte daselbst, einen Hammer unterm Hain, und Hütte und Hammer zu Allenbach erwähnt. Im Jahre 1504 erschienen auch der Hammer zu Tiefenbach, die Hütte zu Birlenbach, die Hütte auf dem Dahlbruch, die auf der Geisweid, eine neue Hütte auf der Weiſs, die vermutlich die zu Marienborn ist, Buschgotthardshammer, die Hütte zu Müsen, die Hütte zu Blittershagen und Hütte und Hammer zu Müsenershütten.
Von den übrigen Hütten und Hämmern, die sich in den Registern befinden, sind nur die Namen der Eigentümer angegeben, ohne den Ort oder das Wasser, worauf sie liegen.
Siebel Hammerschmied entrichtete von seiner Hütte 10 Gulden, während die übrigen nur 2, 3, 4, 6 und 7 Gulden gaben. Blieb die Hütte liegen, so gab sie der Graf einem andern. Dies läſst sich aus einer Be- merkung in der Rechnung von 1463 schlieſsen, welche enthält, die Hütte
1) Becher, Mineralog. Beschreibung der Nassau-Oranischen Lande. Marburg 1789, S. 510 etc.
2) Woraus der heutige Ort Fickenhütten entstanden ist.
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nen, die Inhaber beider Werke darum losen sollen 1). Im Jahre 1444
werden im Siegerland bereits 29 Eisenhütten aufgeführt und dabei
Blas- und Hammerhütten unterschieden. Da von da ab mancherlei Nach-
richten über diese Blas- und Hammerhütten vorliegen und nie einer
wichtigen Änderung des Betriebes Erwähnung geschieht, so muſs man
annehmen, daſs diese Blasehütten Hochöfen waren, welche schon damals,
wie später, das Eisen, das in den Hammerhütten verfrischt wurde, dar-
stellten.
Die oben erwähnten 29 Hütten aus dem Jahre 1449 finden sich in
der Dillenburgischen und Siegerschen Renteirechnung aus diesem Jahre
aufgeführt und sind bei den meisten Ort und Besitzer angegeben. Da-
nach lagen damals auf der Eisern vier Hütten, wovon eine Heinrich
Tyldei gehörte, auf der Gosenbach zwei, Henne Ficke hatte einen Ham-
mer, Tidmann Fick eine Hütte und der alte Fick einen Hammer 2). Bei
Caan und unterm Hain stand an jedem Orte eine Hütte. Der Besitzer
der erstern nannte sich Konrad Rabensberger, und der von der letztern
Hans Leffelmant, sowie die Besitzer des Ferndorfer Hammers sich Henne
und Heydenrich von den Irlen nannten. Dann kommen in dieser Rech-
nung, auſser anderen, noch folgende Eisenhütten und Hämmer vor, jene
heiſsen darin Blashütten, diese aber Hammerhütten: die Hütte unter
Dreisbach, der Hammer zu Schneppenkauten, die Hütten zu Osthelden,
Niederndorf, zu Freudenberg und auf der Ubach, die neue Hütte auf
der Allenbach, die Hütte und der Hammer zu Weidenau. 1463 sieht
man auch in diesen Rechnungen zwei Hütten mit einem Hammer vor
der Haard, einen Hammer bei Clafeld, noch eine Hütte daselbst, einen
Hammer unterm Hain, und Hütte und Hammer zu Allenbach erwähnt.
Im Jahre 1504 erschienen auch der Hammer zu Tiefenbach, die Hütte
zu Birlenbach, die Hütte auf dem Dahlbruch, die auf der Geisweid,
eine neue Hütte auf der Weiſs, die vermutlich die zu Marienborn ist,
Buschgotthardshammer, die Hütte zu Müsen, die Hütte zu Blittershagen
und Hütte und Hammer zu Müsenershütten.
Von den übrigen Hütten und Hämmern, die sich in den Registern
befinden, sind nur die Namen der Eigentümer angegeben, ohne den Ort
oder das Wasser, worauf sie liegen.
Siebel Hammerschmied entrichtete von seiner Hütte 10 Gulden,
während die übrigen nur 2, 3, 4, 6 und 7 Gulden gaben. Blieb die Hütte
liegen, so gab sie der Graf einem andern. Dies läſst sich aus einer Be-
merkung in der Rechnung von 1463 schlieſsen, welche enthält, die Hütte
1) Becher, Mineralog. Beschreibung der Nassau-Oranischen Lande. Marburg
1789, S. 510 etc.
2) Woraus der heutige Ort Fickenhütten entstanden ist.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 965. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/987>, abgerufen am 22.11.2024.
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